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Gerolzhofen
Schottergärten weiter erlaubt in Gerolzhofen: Vorschlag über ein Verbot bleibt zunächst in der Schublade
Im April 2023 hatte der Stadtrat die Verwaltung beauftragt, eine Gestaltungssatzung für Vorgärten auszuarbeiten. Diese liegt jetzt vor, wird aber zunächst nicht beschlossen.
Eigentlich sollen derartige Schottergärten im Stadtgebiet künftig verboten werden. Weil die Staatsregierung aber eine Gesetzesänderung anstrebt, möchte die Stadt mit ihrem Beschluss die finale Entscheidung des Landtags abwarten.
Foto: Josef Lamber (Archivfoto) | Eigentlich sollen derartige Schottergärten im Stadtgebiet künftig verboten werden. Weil die Staatsregierung aber eine Gesetzesänderung anstrebt, möchte die Stadt mit ihrem Beschluss die finale Entscheidung des ...
Stefan Pfister
 |  aktualisiert: 20.10.2024 02:29 Uhr

Vor fast eineinhalb Jahren forderte die Siedlergemeinschaft den Stadtrat auf, sogenannte Schottergärten in Gerolzhofen zu verbieten. Sie seien ökologisch wertlos, schlecht für das Mikroklima und die Artenvielfalt und sorgten für eine weitere Aufheizung des Stadtgebiets besonders in den Sommermonaten.

Das Gremium stimmte dieser Argumentation ausnahmslos zu und beauftragte die Verwaltung, Lösungsvorschläge auszuarbeiten, wie ein derartiges Verbot für neu anzulegende Gärten durch eine entsprechende Festsetzung im Bebauungsplan konkret umgesetzt werden kann. Mehrere Städte und Gemeinden, wie Schweinfurt, Würzburg und Gochsheim, unterbinden schon länger solche Vorgärten ohne oder mit nur sehr wenigen Pflanzen per Freiflächensatzung.

Bürgermeister hält Beschluss derzeit für ungeschickt

Bislang ist ein solcher Beschluss in Gerolzhofen allerdings nicht erfolgt. Und wird es in naher Zukunft auch erst einmal nicht, obwohl ein Lösungsvorschlag von der Stadtverwaltung zwischenzeitlich ausgearbeitet wurde und fix und fertig zur Entscheidung bereitliegt. Darüber informierte Bürgermeister Thorsten Wozniak (CSU) den Stadtrat.

Seine Begründung: "Wir sollten erst die neue Gesetzgebung abwarten." Wozniak nannte konkret die Pläne der Staatsregierung vom Juni, im Rahmen eines Modernisierungsgesetzes übermäßige Bürokratie insbesondere bei Bauvorschriften abzubauen.

Der erste Gesetzesentwurf sah die Streichung solcher kommunalen Satzungen vor. Daran gab es vielfach Kritik, unter anderem vom Bayerischen Städte- und Gemeindetag und auch vom Bund Naturschutz.

Zwar erlaubt der geänderte Gesetzestext nun wieder Satzungen, um Bodenversiegelungen auch künftig in Kommunen verbieten zu können. Nach Angaben des Bauministeriums "jedoch nicht mehr wie bisher sehr kleinteilig". 

Bürgermeister Wozniak möchte daher abwarten, bis der Gesetzesentscheid den Landtag passiert hat. "Ein Beschluss wäre zum jetzigen Zeitpunkt ungeschickt", sagte er im Stadtrat. Somit bleiben die fertigen Pläne für eine Gerolzhöfer Freiflächengestaltungssatzung vorerst in der Schublade der Stadtverwaltung liegen.

 
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  • Peter Koch
    Als Ausgleichsfläche für die Schottergärten bietet sich das berühmte Gerolzhöfer Loch an. Wie ich am Sonntag sehen konnte entwickelt es sich zu einem veritablen Feuchtbiotop. Ich meinte gar eine Gelbbauchunke erspähen zu können.
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