
Die vom Gemeinderat aufgrund mehrfach gestiegener Kostenschätzungen vorerst auf Eis gelegten Pläne zum Schulneubau in Unterspiesheim beschäftigen die Bevölkerung in der Gemeinde Kolitzheim weiter. Nach einer kürzlichen Informationsveranstaltung des "Bündnis Bildung" zweier Privatleute planen jetzt mehrere Bürgerinnen und Bürger eine aufsehenerregende Aktion.
Sie wollen, teilen sie gegenüber dieser Redaktion mit, eine "Großdemonstration" am Dienstag, 10. September, am Rathaus veranstalten. Das Motto lautet: "Schluss mit warten. Der Schulbau muss starten." Die Organisatoren hoffen auf regen Zuspruch bei der Veranstaltung und rechnen mit bis zu 300 Teilnehmenden.
Demonstration vor der Sitzung des Gemeinderates
Der Termin ist offensichtlich nicht zufällig gewählt: Es handelt sich um den ersten Schultag in Bayern. Dann werden auch die neuen Grundschüler erstmals die Kolitzheimer Schule, die bisher auf drei Gebäude in den Gemeindeteilen Herlheim, Stammheim und Zeilitzheim aufgeteilt ist, besuchen.
Außerdem tagt an diesem Abend der Gemeinderat. Um aber eine erneute Terminkollision mit dem Gremium zu vermeiden, wie es bei der Informationsveranstaltung im Juli der Fall war, haben die Organisatoren die Demo für 18.30 Uhr angesetzt – also eine Stunde vor der Ratssitzung. Damit soll allen Gemeinderatsmitgliedern und Bürgermeister Horst Herbert die Möglichkeit gegeben werden, an der Veranstaltung teilzunehmen und sich über die Meinungen pro Schulhausneubau zu informieren.
Bei einem Pressegespräch stellen zwei von drei Initiatoren ihre Pläne näher vor. Nicole Theil, eine Mutter von zwei Kindergartenkindern aus Unterspiesheim, ist dabei die Hauptorganisatorin. Auch der ehemalige Rektor der Mittelschulen in Schonungen und Bergrheinfeld, Peter Friedrich aus Unterspiesheim, gehört zu den Unterstützern, ebenso Engelbert Schmid, der als Schulentwicklungsmoderator lange Jahre den Prozess für das neue Schulhauskonzept in der Gemeinde begleitet hat.
Whatsapp-Gruppe pro Schulbau mit 250 Mitgliedern
Laut Nicole Theil sind nicht wenige Menschen unzufrieden mit dem vorläufigen Planungsstopp zum Schulhausneubau, teilweise sogar verärgert darüber. Dies hat sie zusammen mit ihren Mitstreitern nicht nur bei der Informationsveranstaltung am 23. Juli im Sportheim in Unterspiesheim erfahren, sondern auch in einer eigens zu diesem Zweck gegründeten Whatsapp-Gruppe.
Diese zählt ihren Angaben zufolge mittlerweile rund 250 Mitglieder. Dort habe man viel Zustimmung für die Pläne zu einer Demonstration erhalten, so Theil. Weitere Unterstützung erfahren sie daneben von dem privaten "Bündnis Bildung", dem unter anderem Peter Friedrichs Sohn Daniel angehört.
Mit der Aktion am 10. September in Kolitzheim wollen Theil und Friedrich nach eigener Aussage "keine Konfrontation" innerhalb der Gemeinde entstehen lassen, sondern das Gespräch suchen. Einerseits möchten sie mit der Aktion eine Plattform bieten, damit die Bevölkerung ihre Meinung nach außen kundtun und gemeinsam das Signal aussenden kann: "Bildung ist das A und O"; andererseits – das geben die beiden Organisatoren offen zu – wollen sie zugleich den "Druck auf politisch Verantwortliche etwas erhöhen".
Theil und Friedrich hoffen, dass der Bürgermeister und die Mitglieder des Gemeinderates an der Veranstaltung teilnehmen werden. Im Vorfeld wollen sie Horst Herbert einige Fragen zur Beantwortung zukommen lassen. Bei der moderierten Demonstration wird ein Redner aus den Reihen der Organisatoren sprechen. Auch dem Bürgermeister wolle man diese Möglichkeit bieten, wenn er dies wünscht.
Appell: Planungen für Schulhaus müssen weitergehen
Wichtig ist ihnen, dass die Planungen für das gemeinsame Schulhaus demnächst weitergehen. Die Verantwortlichen der Demonstration sind überzeugt, dass ein neues Schulgebäude, so wie es im Vorjahr beschlossen wurde, wichtig und besser für die Kinder in der Gemeinde und auch für die Lehrkräfte ist.
"Wir wollen, wie im Bürgerentscheid formuliert, einen Schulneubau in Unterspiesheim", sagt Peter Friedrich. Dieser Beschluss vom März 2023, bedauert er, sei leider nur ein Jahr bindend für die Gemeinde gewesen.
Im Hinblick auf die schwierige Finanzlage der Gemeinde, die zu der vorläufigen Rückstellung des Projektes geführt hat, wünschen Nicole Theil und Peter Friedrich sich, dass die Planer und die Gemeinde weitere Einsparmöglichkeiten finden. "Es muss keine Prestigeschule sein, sondern eine Schule, die für alle Kinder da ist", sagt Theil zu diesem Punkt.
Die Demonstration ist laut Theil bislang noch nicht bei den Behörden angemeldet. Dies soll Anfang September geschehen.
Ich sehe wenig Lösungswege, wenn ich meine 90 jährige Oma frage, wie es nach dem Krieg war ?!?
Gerolzhofen hat übrigens trotz mangelnder Finanzen das Thema lediglich zurückgestellt, dennoch im Haushalt 15 mEUR für den Schulbau eingestellt. Also nix mit verzichtet! Vor Behauptung nächstes mal erkundigen.
Die Demo soll nach meinem Wissen ja exakt einen Ihrer genannten Punkte aufgreifen. Und das ist Kostenersparnis,
Die Planung sieht ein „Schloss“ mit 4 Türmen vor, das ist weder für die Umsetzung des pädagogischen Konzepts, noch für die Reputation der Gemeinde notwendig.
Aber statt an der Gebäudehülle den Rotstift anzusetzen (wo sicher einiges einzusparen wäre), wird das Projekt gestoppt? Das kann berechtigterweise keiner nachvollziehen.
Vielleicht will der BGM das unliebsame Projekt im Usp. auch nur in den letzten 1,5 Jahren seiner Amtszeit vor der Pension hinauszögern.
VG
Sebastian Weikert
Jetzt reden wir doch auch noch über die psychische Belastung der Kinder! Diese werden nicht nach Vorschulen zusammengefasst sondern nach Ortschaften. Jetzt kommen die Kinder zusammen die sich z. B. überhaupt nicht kennen. Natürlich könnte man nun sagen, na die Kinder sehen sich doch in der Pause! Das wäre ja aber ein Traum! Im kommenden Schuljahr sind all drei ersten Klassen auf drei Schulgebäude aufgeteilt, somit sehen sich die Kinder also gar nicht mehr! Das ist meiner Meinung nach eine absolute Katastrophe für die Kinder!
Wir Eltern kämpfen hier nicht einfach für ein neues Schulgebäude weil es uns nicht mehr gefällt oder sonst etwas! Wir kämpfen hier für das, was so gut wie alle Ortschaften haben! Ein Schulgebäude für alle Kinder!
Der nächste Aspekt ist auch der Ausfall von Lehrern! Bei drei Gebäuden können Lehrer nicht einfach mal eine Stunde kompensieren! Das ist für die Rektorin und auch die Lehrer ein massiver Kraftakt und kaum zu schaffen!!
Die Kinder werden auf drei Schulgebäuden in drei unterschiedlichen Orten unterrichtet! Diese Gebäude reichen aber mittlerweile vom Platz aus nicht mehr aus um alles adäquat unterzubringen! Daraus resultiert ein Bustourismus der Kinder! Zum Werken müssen sie in ein anderes Gebäude, zum Sport werden sie teilweise gefahren, selbst Religion findet zum Teil in unterschiedlichen Gebäuden statt! Somit verbringen die Kinder teilweise ihre Pausen in den Bussen! Das ist nicht kindergerecht!
Fortsetzung folgt….
Das einzige was nicht mehr zu diskutieren ist sind die Fakten:
- Bürgerentscheid Verzögerung von 10.01.2023 - 28.03.2023 = 3 Monate
- Herlheim wäre mit 6-12 Monaten Erschließung (lt GR Protokoll im Dez2023), also frühester Start Ende 2023 gewesen
- Geschätzte Baukosten Architekt Paptistella Sept 2023 = 19,5 mEUR (siehe GR Protokoll 26.09.2023)
- Geschätzte Baukosten Architekt Paptistella Mai 2024 nach Abzug der Kostensenkungspotentiale = 18,9 mEUR (siehe GR Protokoll 14.05.2023)
Aber schon klar, wäre in Herlheim gebaut worden, dann wäre das 4-Jahresprojekt in 2 gegangen und billiger wäre es auch geworden.
Genau wie in den Diskussionen zum Bürgerentscheid in Herlheim vorgebracht wurde, dass Regenwasser auf Freiflächen in Herlheim versickert, in Unterspiesheim aber nicht. Macht alles Sinn.
Mfg
Sebastian Weikert
Warum führen aber Baukosten von 19,5 mEUR im September 2023 zu einem Fortgang der Planung und zu einer Empfehlung den weiteren Projektfortschritt mit dem LRA einzuleiten.
Baukosten von 18,9 mEUR (unter Berücksichtigung der Kostensenkungen) im Mai 2024 jedoch plötzlich zu einem sofortigen Planungsstop?
Das ist die Frage die die Leute bewegt.
Weder gibt es eine nachvollziehbare Aussage seitens der Gemeinde was sich von 26.09.2023 bis 14.05.2024 verändert hat, noch wohin die 4mEUR die nun angeblich fehlen gekommen sind. Bleibt also die Frage kann, oder will man nicht?
Wäre hier eine transparente, nachvollziehbare und offene Kommunikatiom seitens der Gemeinde erfolgt, wäre es etwas evtl. verständlicher.
Stattdessen bleibt ein Geschmäckle nach dem O-Ton des BGM auf die Verkündung des Bürgerentscheid „… das Spiel ist noch nicht vorbei…“
Viele Grüße
Sebastian Weikert
Daran wird man beim Versuch auch gerne erinnert, was ich aus eigener Erfahrung bestätigen kann.
Wenn auch ich kein Organisator der Demo bin, finde ich die Demo gut. Da man keine Antworten bekommt, muss man eben die Stimme erheben. Ob es am Ende etwas bringt oder nicht, wird sich zeigen.
Beste Grüße
Sebastian Weikert
Was auch immer die Linkspartei oder Venezuela nun mit dieser Diskussion zu tun hat.
Aber vielleicht haben Sie es noch immer nicht verstanden, daher gerne ein drittes Mal extra für Sie.
Es geht nicht darum Almosen anderer Gemeinden zu ergaunern, sondern um eine nachvollziehbare Begründung weshalb bei der vorliegenden Finanzlage das Projekt nicht umsetzbar ist.
Befasst man sich mit den Details sind hier große Fragezeichen ob hier wirklich keine Möglichkeit besteht oder nur nicht gewollt wird. Ohne fremde Finanzmittel außerhalb der Gemeinde (die Förderung ausgenommen).
Und nur weil man eine spezielle Entscheidung kritisiert, brauchen Sie nicht mit der Keule (… dann mach’s doch besser…) zu schwingen.
Ansonsten würde ich bei Ihrer Schimpferei über die Linkspartei oder Venezuela empfehlen, es als zukünftiger Bundespolitiker besser zu machen!
Wie unten mit Zahlen, Daten und Fakten belegt habe ich nachgeforscht, das können Sie mir glauben. Und zwar nicht mal 5 Minuten sondern eher im Bereich 80-100 Stunden und mehr.
Die Fragen die sich hierbei aufgeworfen hatten, konnte bis dato keiner annähernd nachvollziehbar beantworten, daher verbleiben berechtigte Zweifel.
Ob eine geheime Verschwörung in Gange ist hört sich sehr dramatisch an.
Aber
- Warum reicht der nahezu gleiche Betrag einmal, nach ein paar Monaten aber plötzlich nicht mehr, obwohl extrem geringe Gemeindeverschuldung und 10mEUR Rücklagen vorliegen?
- Warum wird das Finanzloch merkwürdigerweise verkündigt, kurz nach der 1 Jahresfrist, nach der die Gemeinde an den Bürgerentscheid gebunden ist.
- Warum betitelt der BGM das ganze mit „… das Spiel ist noch nicht vorbei…“
- Warum kommt keine nachvollziehbare Erklärung seitens Gemeinde?
Das ist doch alles sehr nebulös.
Absolut Ihrer Meinung, zum Beispiel für:
- eine Dorfplatz i. Der Gemeinde, der statt 300.000€ nun 1 Mio€ kosten
- die Reduktionen der pro Kopf Verschuldung von 374€ (2015) auf 130€ (2022) laut statistischen Landesamt, Durchschnitt in Bayern 850€ pro Kopf)
- für das Festgeld in Höhe 10 mEUR, dass in mehreren Tranchen für 1% bis zu 2032 angelegt ist
Wenn man wie Sie, ein gutes Kostenverständnis hat, rollt das einem die Fußnägel hoch.
Aber wenn, wie leider sehr häufig, mit öffentlichen Geldern völlig planlos umgegangen wird, kommt natürlich eine solche Konsequenz zu Lasten der Kinder heraus.
Somit ist die Diskussion anders, als von Herrn Spiegel behauptet, kein Aufruf an andere Gemeinden die Aufgaben von Kolitzheim zu stemmen, sondern vielmehr der Aufruf an die Gemeinde mit den bestehenden Mitteln (denen der Bürger von Kolitzheim), verantwortungsbewusst, und im Interesse der Bürger (siehe Bürgerentscheid) umzugehen.
Mit freundlichen Grüßen
Sebastian Weikert
Ich würde dringend empfehlen, sich mit der Materie auseinanderzusetzen bevor man derart hirnrissige Kommentare verfasst.
Es hat niemand gefordert, dass sich andere Gemeinden etc. an diesem Neubau beteiligen, außer natürlich im Rahmen der möglichen Förderungen die vom Freistaat Bayern zur Verfügung gestellt werden.
Das Kernproblem ist, dass die Gemeinde einen Neubau plante, der Wunschstandort des BGM jedoch nahezu alle überraschte und zu einem Bürgerentscheid führte welcher den Standort drehte.
Danach konnten publizierte Kommentare des BGM „… das Spiel ist noch nicht vorbei…“ schon vermuten lassen, dass hier noch eine hinterlistige Aktion zur Sabotage gezogen wird.
Abschließend war bei einer Kostenschätzung von 09/23 ein Eigenanteil von 14 mEUR kein Problem, wohingegen in 05/24 ein Eigenanteil von 10mEuR zum Baustopp führte.
Wohin die 4mEUR gekommen sind, führt natürlich zu Fragen.
Und darum geht es hier!
Mfg
Sebastian Weikert
Erneuter Hinweis, man sollte sich mit der Materie auseinandersetzen, getreu dem Motto, erst denken dann reden.
Die Einnahmen einer Gemeinde kommen aus Gemeindesteuereinnamen, d.h. Gewerbesteuer, Grundsteuer A&B sowie Gemeindeanteile an der EKSt sowie der USt.
Geht durch die wirtschaftliche Lage der Anteil an der EKSt als größte Quelle runter?
Wohl eher nicht, vielmehr durch die Lohnentwicklung in Kombi mit der kalten Progression tendenziell sogar eher hoch.
Grundsteuer ebenfalls kein Unterschied, warum aber Kolitzheim mit einem Hebesatz von nur 300% einen der geringsten Grundsteuersätze in Unterfranken hat, keine Ahnung?
Einzig die Gewebesteuer ist durch die wirtschaftliche Lage beeinflusst (macht in Kolitzheim ca. 2 mEUR Einnahmen aus), jedoch reduziert diese sich und fällt nicht komplett weg.
Laut BMF akt. um -5,9%, d.h. bei 2Mio gerade mal um -118.000€.
Wo Sie hier 4mEUR (nehme an dass meinten Sie mit 4€) sehen ist mir schleierhaft
MfG
Sebastian Weikert