Die Sanierung der Schultoiletten steht auf der Liste von Projekten, die in Schweinfurt anstehen. Und das schon lange. Trotzdem geht nicht viel vorwärts. Das muss sich ändern, hat vor kurzem Rüdiger Köhler (CSU) in einer Sitzung des Bauausschusses des Stadtrats gefordert. Anlass: die Pläne der Stadt für 2024, was sie im kommenden Haushalt in den Bauunterhalt investieren will. Nicht wenig.
Insgesamt will die Stadt rund zwölf Millionen Euro für den großen Bauunterhalt einplanen. 50 Prozent davon sollen in die Schulen fließen. Für die Sanierung von Toiletten war allerdings nichts vorgesehen.
Im Bauausschuss des Stadtrats war das auf Kritik gestoßen, und zwar quer durch alle Fraktionen. Nicht nur die SPD, auch die CSU kritisierte, dass die nötigen Sanierungen Jahr für Jahr verschoben würden.
Dabei sei auch der Zustand der Schultoiletten wichtig dafür, wie wohl sich Kinder fühlen – und wie wertgeschätzt. Deshalb Köhlers Antrag: 500.000 Euro sollten für die Sanierung von Schultoiletten für das nächste Jahr in den Haushalt der Stadt eingestellt werden. Auch, um ein Zeichen zu setzen. Der Bauausschuss stimmte geschlossen dafür – und doch gibt es jetzt einen Kompromiss.
Welche Schule sich jetzt auf Geld für ihre Schultoiletten freuen kann
300.000 Euro sollen für 2024 bereitgestellt werden für die Sanierung der Schultoiletten am Alexander-von-Humboldt-Gymnasium; 200.000 Euro im Jahr darauf für die Toiletten der Friedrich-Rückert-Schule. Diesen Vorschlag hatte Baureferent Ralf Brettin bei den Haushaltsberatungen des Haupt- und Finanzausschusses gemacht. Ein guter Kompromiss, konstatierte CSU-Fraktionsvorsitzender Stefan Funk. Der Ausschuss war einstimmig dafür.
Wie ist der Zustand der Schultoiletten wirklich? "Noch funktionsfähig, aber nicht mehr zeitgemäß", lautet die Antwort von Brettin. Das sei auch der Grund, warum die Sanierung der Schultoiletten auf der Prioritätenliste immer wieder nach unten rutsche. Oberbürgermeister Sebastian Remelé sieht das Problem offenbar weniger am baulichen Zustand der Toiletten, sondern darin, wie Schülerinnen und Schüler teilweise damit umgehen.
Stadt will sichere Abstell-Anlagen an Schweinfurts Schulen installieren
50.000 Euro wird die Stadt im nächsten Jahr in sichere Abstell-Anlagen für Fahrräder an den Schulen investieren. Den Antrag hatten Bündnis 90/Die Grünen und die CSU gemeinsam gestellt. Weil Fahrräder immer teurer würden und es wichtig sei, dass Schülerinnen und Schüler sie auch an ihrer Schule sicher abstellen und abschließen können. Beginnen sollte man damit an den weiterführenden Schulen, eventuell am Rathenau, so CSU-Stadtrat Oliver Schulte.
Seit vielen Jahren ist die Toilettensanierung ein fixer Posten in der To-Do-Liste der Stadt, ausgeführt wurde bisher so gut wie nichts. Nun erst 500.000 Euro zu fordern und dann 300.000 Euro als gutem Kompromiss zu preisen, das dient wohl eher der Ablenkung vom eigenen Versagen.
Auf der anderen Seite sollen für ziemlich nutzlose LGS-Begleitprojekte wie die Umgestaltung des Schelmsrasens Millionenbeträge ausgegeben werden. Kosten hier geschätzt gut 3 Mio. Euro, Eigenanteil der Stadt 37,5% = stolze 1,125 Mio. Euro. Damit könnten die Schultoiletten zweimal saniert werden.