Es ist ein Alle-Jahre-wieder-Antrag, für den FDP-Stadtrat Georg Wiederer sich bei den Haushaltsberatungen auch Neckereien der Kollegen anhören musste. Ihm ist es aber sehr ernst mit seinem Ansinnen, dass die Hohe Brückengasse mit Albrecht-Dürer-Platz dringend saniert werden sollte. Im Moment gebe es dort noch eine Reihe attraktiver Geschäfte, so Wiederer. Deren Bestand sieht er aber gefährdet, wenn man nicht handele, da die Straße nur als Zubringer zum Busbahnhof am Roßmarkt und der Tiefgarage am Georg-Wichtermann-Platz fungiere. Man müsse aber "der innerstädtischen Geschäftswelt zeigen, dass wir im Rahmen unserer Möglichkeiten eine stete Qualitätsanhebung der Innenstadt für wichtig halten."
Baureferent Ralf Brettin erläuterte im Prinzip das, was er auch im vergangenen Jahr schon zum Thema Hohe Brückengasse sagte. Man habe einen Zeitplan für die Sanierung der Innenstadt aufgestellt und wolle den auch beibehalten. Im Moment baue man die Zehntstraße aus, danach folge ab 2021 die Bauerngasse sowie der Kornmarkt. Erst ab 2024 ist die Hohe Brückengasse dran. Brettin plädierte dafür, auch im Hinblick auf die großen Aufgaben in Sachen Konversion der früheren us-amerikanischen Liegenschaften, diesen Zeitplan so beizubehalten.
Die Stadträte folgten ihm mehrheitlich, wobei Georg Wiederer klarstellte, er fühle sich "der Innenstadt verpflichtet", zumal aus seiner Sicht die Stadt wenig für diesen Bereich tue. "Man geht nicht mit Elan dran. Die Innenstadt ist wichtiger als die Blümchenwiese 2026 in der Kaserne", kritisierte er mit Bezug auf die Landesgartenschau in den ehemaligen Ledward-Kasernen.
Die Pläne für die Umgestaltung von Albrecht-Dürer-Platz mit Hoher Brückengasse liegen schon länger vor. Bereits 2013 und 2014 hatte das Tiefbauamt der Stadt Umbauvarianten vorgelegt. Die Fahrbahn wäre von gut acht auf 6,25 Meter verkleinert worden, nur am Roßmarkt wäre es wegen Tiefgaragen und Bussen bei acht Metern geblieben. Am Hotel Ross waren ein Parkstreifen geplant sowie Pflanzbeete für Stauden, Sträucher und Blumen, da die unterirdischen Leitungen nichts anderes ermöglichen. Die Bordsteine sollten abgesenkt sein, der Asphalt hell, die Fußgängerwege rollatorgerecht. Der Entwurf kam zwar damals an, es hat sich aber nichts getan, was auch andere Anträge wie der von Ulrike Schneider (Schweinfurter Liste/Freie Wähler) zum Thema nicht änderten.
Bei Wittek-Brix läuft die Regionalstraßenbahn nicht über den Roßmarkt, weil es leider verkehrstechnisch nicht geht. Als Unterpflasterbahn wäre dies aber möglich. Die unterirdischen Leitungen sind wohl ein lösbares Problem (vgl. U-Bahn-Bau in Großstädten). Die Bahn benötigte keine Oberleitung, keine unteren Stromabnehmer und am S-Bahnhof Roßmarkt keine zusätzliche unterirdische Fußgängerebene, die hier bereits oberirdisch vorhanden ist. Das wäre eine vergleichsweise einfache Sache: ein Schacht mit Deckel oben drauf, am S-Bahnhof Roßmarkt mit einem einzigen Mittelbahnsteig.
Die Bahn könnte nach der Maxbrücke links abbiegen, ab Fischerrain Höhe Albrecht-Dürer-Center via Rampe unterirdisch werden, die Spitalstr. bereits unterqueren, am Jägersbrunnen via Rampe wieder oberirdisch werden, danach am Iduna-Hochhaus rechts abbiegen, wieder via Trasse von Wittek-Brix.
Von KT, GEO, KG(?), etc. könnte der Roßmarkt unterirdisch angefahren werden!
Was hätte das für Auswirkungen?