Alle Jahre wieder: Die Sanierung der Hohen Brückengasse und des Albrecht-Dürer-Platzes war auch dieses Mal bei den Haushaltsberatungen Thema. Georg Wiederer (FDP) hatte den Antrag gestellt und darauf verwiesen, dass zum einen die Notwendigkeit „augenfällig“ sei, zum anderen eine Planung seit langem vorliege.
Sein Ansinnen wurde deutlich abgelehnt. Baureferent Ralf Brettin verwies darauf, dass die Verwaltung für die Innenstadt einen Sanierungsplan der Straßen vorgelegt habe. Der sehe die Hohe Brückenstraße frühestens 2025 vor. Zuerst sei die Zehntstraße dran, deren Ausbau im Sommer gestoppt wurde, da die Ausschreibung zu hohe Kosten gebracht hatte. Im Dezember wird ein Teilabschnitt neu ausgeschrieben, 2019 soll es dann losgehen. Die Zehntstraße sei unter anderem wegen des vorgesehenen Radwege-Lückenschlusses in der Innenstadt ein deutlich wichtigeres Projekt als die Hohe Brückengasse.
Nach der Zehntstraße will sich die Verwaltung der Bauerngasse widmen, die ebenfalls vom Zeughaus kommend große Bedeutung für die Entwicklung der Innenstadt hat. „Wir wollen den Menschen in der Innenstadt auch nur eine Baustelle pro Jahr zumuten“, will Brettin eine zu hohe Belastung vermeiden.
Schöne Pläne, schwierige Umsetzung
Die Pläne für die Umgestaltung von Albrecht-Dürer-Platz mit Hoher Brückengasse liegen tatsächlich schon länger vor und sind auch ambitioniert. Auf die Schwierigkeiten, das Thema Busse (200 fahren pro Tag vom Roßmarkt durch die Gasse weg) und die Anfahrt zum Parkhaus Georg-Wichtermann-Platz (3200 Fahrzeuge am Tag) nicht zu erschweren, wies Ordnungsreferent Jan von Lackum hin. Er hält auch eine Weiterführung der Fußgängerzone von der Spitalstraße kommend in diesem Bereich insbesondere wegen des nicht zu vermeidenden Verkehrs für schwierig.
Bereits 2013 und 2014 hatte das Tiefbauamt der Stadt Umbauvarianten vorgelegt. Die Fahrbahn wäre von gut acht auf 6,25 Meter verkleinert worden, nur am Roßmarkt wäre es wegen Tiefgaragen und Bussen bei acht Metern geblieben. Am Hotel Ross waren ein Parkstreifen geplant sowie Pflanzbeete für Stauden, Sträucher und Blumen, da die unterirdischen Leitungen nichts anderes ermöglichen. Die Bordsteine sollten abgesenkt sein, der Asphalt hell, die Fußgängerwege rollatorgerecht.
Der Entwurf kam zwar damals an, es hat sich aber nichts getan, was auch andere Anträge wie der von Ulrike Schneider (Schweinfurter Liste/Freie Wähler) zum Thema nicht änderten. Bei den Haushaltsberatungen deutete Ralf Brettin jetzt an, man könnte sich überlegen, nach Zehntstraße und Bauerngasse zumindest die Sanierung des Kornmarkts mit der Sanierung der Hohen Brückengasse zu tauschen. Eine Umsetzung frühestens 2022 hält der Baureferent für realistisch.