Die Brückenstraße mit Museum und Ebracher Hof im Süden, die Rückertstraße mit dem umgestalteten Stadtmauerbereich im Osten, im Westen die Kunsthalle und der Jägersbrunnen und dann die neue Obere Straße im Norden des Marktplatzes. Was fehlt: Der Bereich Albrecht-Dürer-Platz mit der Hohen Brückengasse, die tatsächlich „abgehängt“ wirkt.
Schöne Pläne für die Umgestaltung der Hohen Brückengasse
Diese Gasse, die mehr als 200 Busse zu verkraften hat und Zubringer zum Georg-Wichtermann-Platz (3200 Fahrzeuge am Tag) ist, an die Fußgängerzone anzubinden, ist eine alte Forderung. Kalli Müller, da noch SWL-Stadtrat, stellte 2013 erstmals einen Antrag. Noch 2013 und wieder 2014 präsentierte das Tiefbauamt der Stadt dann Umbauvarianten. Die Fahrbahnbreite reduzierte sich demnach von gut acht auf 6,25 Meter. Nur im oberen Bereich (Roßmarkt) wäre es bei acht Metern geblieben, damit beim Rückstau aus der Tiefgarage noch Busse passieren können.
Auf der Ostseite (Hotel Ross) war ein Parkstreifen geplant, unterbrochen von Pflanzbeeten. Wegen der Leitungen im Boden wären aber nur Stauden, Sträucher und Blumen möglich. Tagsüber wäre der Parkstreifen Kurzpark- und Ladezone für die Geschäfte gewesen. In der Nacht, so der Entwurf, sollte sie zur Parkzone für Hotelgäste werden.
Fahrbahn und Gehwege/Seitenräume sollen ähnlich wie in der Oberen Straße nur drei Zentimeter hohe Bordsteine trennen. Heller Asphalt für die Fahrbahn und fußgängerfreundliche Granitplatten auf den Gehwegen. Und natürlich Tempo 30. Schöne Ideen, prima Entwurf, aber getan hat sich nichts.
Das wiederum veranlasste erneut die Schweinfurter Liste, dieses Mal in Person von Stadträtin Ulrike Schneider, zu einem nächsten Vorstoß. Sie forderte eine „Einbindung der Hohen Brückengasse in die Fußgängerzone möglichst 2018“.
Einen abschnittsweisen Ausbau der Zehntstraße über zwei Jahre hinweg macht der Stadtrat nicht mit Daraus dürfte aber nichts werden. Denn: In der den Stadträten bei den Haushaltsberatungen präsentierten Prioritätenliste steht die Hohe Brückengasse weit hinten. 2025 leuchtet da auf. An erster Stelle steht in diesem Zeitplan für 2018 die Beendigung der Straßenumgestaltung am Zeughaus.
Die Zehntstraße, derzeit schon Baustelle soll 2018 in einem ersten Bauabschnitt bis zum Rückert-Bau, aber erst 2019 bis zum Marktplatz umgestaltet sein, unter anderem mit einem in beide Richtungen führenden Radweg als Ersatz für die tagsüber für Radfahrer gesperrte Spitalstraße. 2021 steht dann die Umgestaltung der Bauerngasse, danach (2022 bis 2024) der Kornmarkt im Plan.
Das löste bei den Stadträten – parteiübergreifend – helle Aufregung aus, vor allem in Sachen Zehntstraße. Peter Hofmann (SPD) erinnerte, dass den Radfahrern wegen der Spitalstraße ein schneller Ersatz für die fehlende Ost-West-Anbindung versprochen worden sei. „Wenn das bis 2019 dauert, ist Ärger vorprogrammiert“, sagte er und meinte damit auch die Geschäfte. Ebenso deutlich Oliver Schulte (CSU), der eine zweijährige Bauzeit für den Radweg „unglücklich“ und „nicht einleuchtend“ nannte.
Auch Parteifreund Bernd Weiß forderte eine Realisierung 2018 und auf einen Rutsch. Ebenso Reginhard von Hirschhausen (Grüne), der anregte, dafür „lieber das Zeughaus liegen zu lassen“.
Parkplatz bei der Post wird wegen der City-Parkhaus-Pläne erstmal nicht angerürht
Parkplatz bei der Baureferent Ralf Brettin war beeindruckt und sagte zwar (noch) nicht zu, erklärte aber, den allgemeinen Wunsch „ernsthaft zu prüfen“. Klar sei aber, dass in jedem Fall der Parkplatz zwischen Post und Rückert-Bau erst Mal so bleibt, wie er ist. Der Grund sind die Überlegungen für ein (erweitertes) City-Parkhaus am Graben, dem je nach Größe auch der Rückert-Bau zum Opfer fallen könnte. Über seinen Abriss wurde wegen des baulichen Zustands ohnehin schon immer mal wieder gesprochen.
Und die Hohe Brückengasse? Brettin kann sich, „wenn wir Gas geben“, eine Realisierung auch schon 2024 vorstellen. Vorstellbar sei ein Tausch etwa mit der Bauerngasse, deren Aufenthaltsqualität zu verbessern aber ein festgeschriebenes Ziel der Sanierung dort und auch vielfacher Wunsch sei.
Ihre Überlegungen zum City-Parkhaus Graben und zur Umgestaltung der Zehntstraße will das Baureferat zeitnah im zuständigen Bau- und Umweltausschuss vorstellen.