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Schweinfurt
Rote Karte für Schweinfurt und Aschaffenburg: Hitze-Hölle statt lebenswerter Ort?
Die Deutsche Umwelthilfe macht den Hitze-Check in rund 180 deutschen Städten. Wo gibt es zu viel versiegelten Flächen? Wo zu wenig Grün? Die Ergebnisse - und die Reaktion aus Schweinfurt.
Beim Hitze-Check schaute die Deutsche Umwelthilfe auf den Anteil versiegelter Flächen sowie auf das Grünvolumen in deutschen Städten. In Unterfranken schnitten zwei Städte schlecht ab.
Foto: Andreas Arnold, dpa | Beim Hitze-Check schaute die Deutsche Umwelthilfe auf den Anteil versiegelter Flächen sowie auf das Grünvolumen in deutschen Städten. In Unterfranken schnitten zwei Städte schlecht ab.
Christine Jeske
 |  aktualisiert: 19.08.2024 02:42 Uhr

Rote Karte für Schweinfurt und Aschaffenburg: Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat vor kurzem einen Hitze-Check veröffentlicht. Bewertet wurde nicht die aktuelle Temperatur, sondern vielmehr, was sie in die Höhe treibt: der laut DUH weiterhin dramatische Zuwachs versiegelter Flächen in deutschen Städten mit mehr als 50.000 Einwohnern sowie zu wenig Grünvolumen, also Bäume, Sträucher und sogenannte Blühstreifen. Das Ergebnis: Zwei unterfränkische Städte schneiden schlecht ab.

Schweinfurt und Aschaffenburg haben jeweils einen Anteil von über 50 Prozent an dauerhaft bedeckten Boden durch Gebäude und Straßen. Beim Grünvolumen steht in beiden Städten die Ampel auf Gelb.

"Der Großteil der Städte in Deutschland schützt die Menschen nicht ausreichend vor den extrem hohen Temperaturen als Folge der Klimakrise", so die DUH. Sie seien gleichzeitig stark versiegelt und böten zu wenige kühlendes Grün. Barbara Metz, DUH-Bundesgeschäftsführerin, mahnt: "Der anhaltende Trend zu mehr Beton und weniger Grün ist alarmierend. Statt zu lebenswerten Orten der Erholung entwickeln sich unsere Städte in Hitze-Höllen."

Höheres Maß an Versiegelung durch Schweinfurter Großindustrie

Auf Nachfrage informiert Pressesprecherin Kristina Dietz, Schweinfurt sei eine Industriestadt mit einer relativ kleinen Grundfläche in Relation zur Arbeitsplatzdichte und Einwohnerzahl. "Mit unserer Großindustrie weisen wir unweigerlich ein höheres Maß an Versiegelung auf als Standorte mit wesentlich weniger. Gerade deswegen versuchen wir immer wieder, an anderen Stellen im Stadtgebiet zu entsiegeln."

Die Sprecherin verweist auf die ehemalige Ledward-Kaserne, wo ein Bürgerpark entsteht. Zusammen mit der bereits realisierten Carus-Allee sorge das für eine Entsiegelung von mehr als zehn Hektar Fläche. Zudem seien schon viele Maßnahmen des seit 2015 existierenden Klimaschutzkonzeptes umgesetzt, "wie zum Beispiel ein Gründachpotentialkataster", so Dietz.

Würzburg erhält beim Hitze-Check zweimal die gelbe Karte

Negative Spitzenreiter in Bayern sind laut DUH-Bewertung Regensburg und Ingolstadt. Bei ihnen ist auch die Vegetation im roten Bereich. Am besten schnitt beim Hitze-Check Landshut ab - mit einem Anteil von 43,65 Prozent bei der Versiegelung. In Würzburg leuchtet die Ampel zweimal gelb: mit 48,46 Prozent bei der Versiegelung und 2,77 Prozent beim Grünvolumen.

Bundesweit waren 190 Städte im Hitze-Check. 24 Städte erhielten eine rote, 82 eine gelbe und 84 eine grüne Karte.

Für die Bewertung hat die DUH Informationen aus dem Jahr 2023 zugrunde gelegt: Künstliche-Intelligenz-Modell, Satellitendaten sowie Daten aus dem aktuellen Zensus (2022). Alle Ergebnisse können im Internet aufgerufen werden: www.duh.de

 
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  • Lutz Saubert
    Man sollte nicht vergessen, dass die DHU das Urteil abgibt, diese zweifelhafte Organisation, die eher ein Abmahnverein denn eine "Umweltorganisation" ist.
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  • Hartmut Haas-Hyronimus
    die wollen uns doch tatsächlich den Spaß an unseren schönen Schottergärten verderben - das darf natürlich nicht sein!
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  • Ulrike Schneider
    Nicht DHU sondern DUH… und zudem keine „zweifelhafte“ Organisation, sondern eine unbequeme, die intensiv recherchiert und punktuell auch rechtliche Schritte einleitet, um wirklich etwas zu bewegen.
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  • Manfred Englert
    Da bin ich ja mal gespannt, wann die "Umwelthilfe" unsere Gerichte strapaziert!
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  • Ulrike Schneider
    Schweinfurt geht trotz hohen Versiegelungsgrades einen ungeheuerlichen Schritt in die falsche Richtung: Ein im Flächennutzungsplan und Regionalplan als Trenngrün und Kaltluftentstehungsgebiet ausgewiesenes Areal soll an einen Investor verkauft und anschließend mit Wohnblöcken bebaut werden… Das Exposé am Stadtrat vorbei auf den Markt geworfen, ohne substantielle Diskussion im zuständigen Fachausschuss… ohne Rücksicht auf die wichtige Innenstadt nahe Lage. Während andere Städte auf die mühsame Suche nach geeigneten Entsiegelungsflächen gehen, gibt Schweinfurt eine solche ohne Rücksicht auf seine Bürger dem Meistbietenden preis. Mögen die verantwortlichen Politiker am Tage X zur Verantwortung gezogen werden!
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  • Georg Ries
    Eine gute Gelegenheit auf die jeweiligen OBs und Verwaltungen einzuprügeln. Auf gehts!!!
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  • Hartmut Haas-Hyronimus
    Es gibt auch Kleinstädte, die stolz darauf sind, alles zugepflastert und zugeschottert zu haben.
    Aber wehe, jemand will den Eigentümern und ihren (sic!) Stadträten ihre "Freiheiten" beschneiden.
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  • Roland Rösch
    Würzburg vergessen?
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  • Alfred Holler
    .... oder sind diese beiden noch schlechter?!
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  • Dietmar Eberth
    Mit einer gelben Karte kann Würzburg (Mittelfeld) nicht schlechter sein als Schweinfurt und Aschaffenburg.
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  • Alfred Holler
    Lesen Sie doch bitte meine ANTWORT noch einmal - und dabei auch die darin enthaltene (aber zugegebenermaßen nicht bes. gekennzeichnet) Ironie....
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  • Julius Hofmann
    Und ändert sich demnächst etwas? Nein
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