Erneuter Wirbel um die Gemeinschaft "Go&Change": Am Donnerstagmittag fand auf dem Gelände des ehemaligen Klosters in Lülsfeld (Lkr. Schweinfurt) ein Polizeieinsatz statt. "Es wurden mehrere Gegenstände sichergestellt", sagt Philipp Hümmer, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Unterfranken. Etwa 30 Beamtinnen und Beamten seien an dem Einsatz beteiligt gewesen.
Zu Details und dem Ergebnis des Einsatzes will sich das Polizeipräsidium Unterfranken erst am Freitag in Abstimmung mit der zuständigen Staatsanwaltschaft äußern. Hümmer bestätigte jedoch, dass der Einsatz im Zusammenhang mit der Kommune stand.
In der etwa Gemeinde, die etwa 850 Einwohner hat, sorgte das Polizeiaufgebot für Aufsehen. Gegen 11.30 Uhr seien rund zehn Polizeifahrzeuge vor das Anwesen gefahren, berichtet eine Augenzeugin. Auch ein Polizeihund sei dabei gewesen. Der Aufforderung, die Türen zu öffnen, sei die Gemeinschaft ihren Angaben zufolge sofort nachgekommen. Rund eineinhalb Stunden habe der Einsatz gedauert. Ihren Beobachtungen nach hat die Polizei beim Verlassen des früheren Klosters zwei mit Tüten gefüllte Kisten mitgenommen. Was sich darin befunden hat, konnte sie nicht erkennen.
Razzia im Februar 2021: Polizei stellte 50 Gramm Marihuana sicher
In dem ehemaligen Kloster Maria Schnee hat sich Anfang 2017 die Gemeinschaft "Go&Change" niedergelassen. In vergangenen Jahren war heftige Kritik an der Gruppe laut geworden. Aussteiger berichteten gegenüber dieser Redaktion von "Psychoterror" und "Gehirnwäsche", einer strengen Hierarchie, Drogenmissbrauch und sexualisierter Gewalt als "Therapie".
Bei einer Razzia durchsucht die Polizei im Februar 2021 mit einem Großaufgebot das ehemalige Kloster in Lülsfeld. Hintergrund seien "Ermittlungen wegen des Verdachts von Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz durch Bewohner", teilt die Staatsanwaltschaft Schweinfurt damals mit. Bei der Durchsuchung wurden unter anderem rund 50 Gramm Marihuana sichergestellt. Im Juni 2021 wurden die Ermittlungen gegen Verantwortliche von "Go&Change" eingestellt. Die bei der Razzia gefundenen Drogen konnten damals laut Staatsanwalt aber keiner konkreten Person zugeordnet werden.
Wie wäre es einmal auf der Heilbronner Str. in Stuttgart, wo die totalitäre und menschenverachtende Scientology-Organisation einen bedeutsamen Sitz hat.
Und nein, ich bin kein Angehöriger oder Freund der Gruppe etc.
Aber ich finde es bedenklich, daß die MP in diesem Stil berichtet und vorverurteilt. Und natürlich gibt es sofort Kommentatoren, die munter über das hingehaltene Stöckchen springen.
Da waren sie ja der erste, der „über das hingehaltene Stöckchen gesprungen ist…“
Sekten, Kommunen etc. werden immer entstehen, weil Menschen stets auf der Suche nach einem besseren Leben sind. Es sind alles erwachsene Menschen, die sich für oder gegen go& change entscheiden, es kann nicht alles von anderen bestimmt werden. Offensichtlich handelt der Gesetzgeber im Rahmen seiner Möglichkeiten. Und di3 MP hat hier informiert. Mehr gibt es dazu nicht zu kommentieren.
Nur wird dies ein sehr schwieriges, wenn nicht gar unmögliches Unterfangen werden, wenn diese Sekte sich auf Art. 4 GG beruft, nämlich der Religionsfreiheit.
"Religionsgemeinschaften", ich nenne diese hier eine Sekte zu verbieten, ist nämlich sehr sehr schwer, und ein Verbot dürfte Voraussetzung dafür sein, dass diese Sekte hier ihr Domizil räumen muss.