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Mönchstockheim
Ortsumgehung Mönchstockheim: Baubeginn voraussichtlich im Herbst
Die viel befahrene Staatsstraße 2275 führt mitten durch Mönchstockheim, eine Entlastung soll durch den Bau einer Umgehungsstraße her. Nach einem beigelegten Rechtsstreit geht es nun voran.
Die Verkehrsbelastung auf der Staatsstraße 2275 ist enorm, weshalb eine Umgehungsstraße um die Ortschaft Mönchstockheim gebaut werden soll.
Foto: Norbert Vollmann | Die Verkehrsbelastung auf der Staatsstraße 2275 ist enorm, weshalb eine Umgehungsstraße um die Ortschaft Mönchstockheim gebaut werden soll.
Andreas Lösch
Andreas Lösch
 |  aktualisiert: 26.02.2024 18:19 Uhr

Die Situation für die direkten Anwohner an der Staatsstraße 2275  in Mönchstockheim (Gemeinde Sulzheim) ist belastend: Etwa 500 Lastkraftwagen durchfahren nach Angaben des Staatlichen Bauamts Schweinfurt in einem Zeitraum von 24 Stunden durchschnittlich den Ort. Die Staatsstraße ist als Verbindungsstrecke zwischen Gerolzhofen und Haßfurt, die außerdem in unmittelbarer Nähe über Anbindungen an die Autobahnen A 3 und A 70 verfügt, von überregionaler Bedeutung und somit ein wichtiger Bestandteil der hiesigen Infrastruktur, aber gleichzeitig für die Anwohner an der eng bebauten und teils sehr unübersichtlichen Ortsdurchfahrt eine große Belastung.

Deswegen soll eine Umgehungsstraße gebaut werden, die die Anwohner nach Angaben der Bezirksregierung in Würzburg von den erheblichen Lärm- und Schadstoffbelastung entlasten und die bestehende Situation hinsichtlich der Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs verbessern soll.

Angespannte Stimmung

Am 28. Juni 2018 hatte die Regierung von Unterfranken den Planfeststellungsbeschluss für den Neubau der Ortsumfahrung erlassen und somit das Bauvorhaben genehmigt, das Staatliche Bauamt Schweinfurt hätte mit der Umsetzung beginnen können. Jedoch kam es zu einer Verzögerung: Anwohner der Raiffeisenstraße - an deren Wohnsiedlung die neu geplante  Umgehungsstraße vorbeiführen soll - hatten sich aus Angst vor Lärm und Abgasen gegen die geplante Trasse gewehrt und vor dem Verwaltungsgericht in Würzburg Klage erhoben. Die Anwohner der Raiffeisenstraße hatten dabei von vornherein betont, dass sie die Ortsumfahrung als solche gar nicht verhindern wollen, sondern dass die Umgehung so gebaut werden soll, dass sie für die Anlieger verträglich ist. Anwohner im Kernort dagegen befürchteten, dass der lange ersehnte Bau der Umgehungsstraße nun wieder in weite Ferne rückt. Der Rechtsstreit wurde schließlich beigelegt, es kam zu einem Vergleich. Grundlage der Einigung ist die Verwendung eines lärmarmen Asphalts, wozu sich das Staatliche Bauamt Schweinfurt als freiwillige Leistung für die gesamte Strecke mit Ausnahme des Kreisels bereit erklärt hat.

Baubeginn voraussichtlich im September oder Oktober

Wie ist nun der aktuelle Sachstand der Planungen in Sachen Umgehungsstraße? Wie das Staatliche Bauamt Schweinfurt auf Anfrage der Main-Post mitteilt, werden derzeit die Voraussetzungen für einen Baubeginn der Trasse im September/Oktober dieses Jahres geschaffen. "Die Anordnung für das nachgelagerte Flurbereinigungsverfahren, das bereits vor der Planfeststellung angestoßen wurde, ist nach unserem Kenntnisstand für Ende Juli angedacht", teilt Nina Löhner, Pressesprecherin des Staatlichen Bauamts, mit. Zuletzt standen noch einige Verhandlungen an: "Zwingende Voraussetzung für den Bau der Umfahrung sind die Bauerlaubnisse der betroffenen Grundstückseigentümer. Aufgrund der fehlenden Grundstücke konnte im Anschluss an den bestandskräftigen Beschluss nicht sofort mit dem Bau begonnen werden."

Nun sei der Großteil der Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern abgeschlossen, so dass zur Zeit an dem Plan, "die Bauflächen für den Bau der Brückenbauwerke in diesem Herbst zu roden und die bodendenkmalpflegerischen Verdachtsflächen zu untersuchen" festgehalten werden könne. Zudem wird laut Löhner mit der Gemeinde Sulzheim abgestimmt, "ob dieses Jahr die Sicherung der Abwasserdruckleitung durchgeführt werden soll". Im Herbst werde dann der Bau der Brückenbauwerke ausgeschrieben und vergeben. Der Bau der Brücken könne dann im Frühjahr 2021 starten.

Verkehrsfreigabe frühestens im Herbst 2022

Auf die Frage, ob es nach der gütlichen Einigung  vor dem Verwaltungsgericht zu einem weiteren Austausch mit den Anwohnern der Raiffeisenstraße gekommen sei, erklärt Löhner: "Seit dem Vergleich sind keine kritischen Rückmeldungen an uns herangetragen worden." Im Rahmen des beschlossenen Vergleichs habe man sich auf die Verwendung eines lärmdämmenden Deckenbelags aus Splittmastixasphalt geeinigt. Läuft nun alles nach Plan, kann mit dem Bau der Ortsumgehungsstraße, für die Kosten in Höhe von 4,4 Millionen Euro veranschlagt werden, heuer begonnen werden. Mit der Verkehrsfreigabe ist laut Löhner  "unter optimal laufenden Bedingungen und ohne unerwartete Verzögerungen im Bauablauf" frühestens im Herbst 2022 zu rechnen.

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