zurück
Schweinfurt
Neues aus der Schweinfurter Gründerszene: Wie fünf Start-ups mit ihren Ideen Millionen machen wollen
Biodünger, sprechende Gegenstände oder eine Club-App für Nachtschwärmer: Die Ideen aus der Schweinfurter Start-up-Welt sind kreativ. Was hinter den Ideen steckt.
Mit dem Projekt 'Startbahn 27', benannt nach der Flugzeug-Startbahn der ehemaligen Conn Barracks, wollen Politik, Wirtschaftskammern und die Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) die Stadt Schweinfurt als internationalen Gründungsstandort für Unternehmen etablieren.
Foto: Marcel Dinkel | Mit dem Projekt "Startbahn 27", benannt nach der Flugzeug-Startbahn der ehemaligen Conn Barracks, wollen Politik, Wirtschaftskammern und die Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) die Stadt Schweinfurt als ...
Marcel Dinkel
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:54 Uhr

Für sie ist es der erste Etappensieg einer meist noch jungen Kariere. Auf dem zweiten Demo-Day im Gründerzentrum GRIBS vergangene Woche in Schweinfurt, präsentierten fünf Nachwuchsunternehmen erstmals ihre Geschäftsidee. Gerade mal zehn Minuten blieb den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Schweinfurter Start-up-Gründerprogramms Startbahn 27, um ihr jeweiliges Projekt vor Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu präsentieren.

85 Betreuungsstunden und zahlreiche Workshops und Vorträge liegen hinter ihnen und ihrem Start-up. Innovationsscout Nico Hildmann leitet das Projekt. Zusammen mit den Workshopleitern dient er den Jungunternehmerinnen und Unternehmern an Ansprechpartner und Anlaufstelle auf dem Weg zur Gründung. Ob die Umsetzung am Ende jedoch klappt und die Start-ups mit ihrem Konzept wirklich überzeugen können, wird sich unter anderem erst nach ihren Vorträgen zeigen. Das sind ihre Ideen.

1. Tomás Kochendörfer will biologischen Dünger herstellen

Mit seinem Start-up 'Reuseful' möchte Tomás Kochendörfer einen ökologischen Dünger für die Landwirtschaft herstellen.
Foto: Marcel Dinkel | Mit seinem Start-up "Reuseful" möchte Tomás Kochendörfer einen ökologischen Dünger für die Landwirtschaft herstellen.

"Im Grunde genommen geht es bei "Reuseful" darum, Biomasse von Landwirten oder Bürgern einzusammeln und diese mithilfe von Mikroorganismen in organischen Dünger umzuwandeln", erklärt Tomás Kochendörfer, Mitbegründer von Reuseful. Der Knackpunkt dabei: die Kompostierung. "Genau hier wollen wir ansetzen, indem wir diesen Prozess mithilfe der Natur verbessern und biologische Nahrungsmittelproduktion fördern."

Die Idee dafür kam Kochendörfer während des Besuchs einer Mülldeponie in seiner Heimat Argentinien. Vor seinem weiterführenden Studium an der Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) hat der 23-Jährige im Zuge seines Chemiestudiums dort einen Brand beobachtet. "Wir wollten wissen, warum aus dem Nichts plötzlich ein Feuer ausgebrochen war." Kurze Zeit später stellte sich heraus, dass Mikroorganismen im Abfall dafür verantwortlich waren. "Ich glaube, dass Mikrobiologie interessant ist und wir noch nicht genug über ihre Vorteile Bescheid wissen."

2. Lisa Wolf druckt Bauteile mit dem 3D-Drucker

Lisa Wolf will zusammen mit ihrem Vater nachhaltige und komplexe Bauteile für die Schweinfurter Großindustrie herstellen.
Foto: Marcel Dinkel | Lisa Wolf will zusammen mit ihrem Vater nachhaltige und komplexe Bauteile für die Schweinfurter Großindustrie herstellen.

Eigentlich stellt Lisa Wolf aus dem Landkreis Schweinfurt zusammen mit ihrem Vater Blockheizkraftwerke her. Mit dem Aufkommen des 3D-Druckers hat die 24-jährige Wirtschaftsingenieursstudentin damit begonnen, immer öfters Bauteile mithilfe ihres 3D-Druckers zu fertigen. "Als wir gemerkt haben, dass das Anpassen von Bauteilen für unsere Firma funktioniert, wollten wir es auch für andere Branchen erlebbar machen."

Als Dienstleister für Kunststoff- und Metall 3D-Druck wolle man mit "Franken Fillament" verstärkt nachhaltige Alternativen im 3D-Druck nutzen. Hierfür haben Vater und Tochter mittlerweile sogar ein eigenes Druckmaterial kreiert. "Damit drucken wir jetzt Sachen und arbeiten immer weiter daran, diese zu verbessern." Hierfür setzen die Beiden besonders auf die regionale Schweinfurter Großindustrie. "In den Automobilzulieferern sehen wir große Chancen auf mögliche Abnehmer", bekräftigt Wolf.

3. Aman Madaan und Anurag Parida entwerfen ein Jobportal der anderen Art 

Aman Madaan und Anurag Parida arbeiten an einer App für den Arbeitsmarkt.
Foto: Marcel Dinkel | Aman Madaan und Anurag Parida arbeiten an einer App für den Arbeitsmarkt.

Mit ihrem Start-up "Nexus Universum" wollen die beiden Studenten Aman Madaan und Anurag Parida eine Job-Plattform entwickeln, die Unternehmen, Universitäten und Bewerber besser zusammenbringt. "Unsere zentralisierte Plattform hilft Firmen dabei, selbst an Absolventen heranzutreten", erklärt Anurag Parida. Unternehmen sollen so schneller passende Bewerberinnen und Bewerber finden und gleichzeitig internationalen Studierenden dabei helfen, einfacher mit Unternehmen in Kontakt treten zu können.

4. Aryan Bajaj programmiert mit "Night Puls" eine App für Clubbesucher

Aryan Bajaj möchte das Nachtleben für junge Menschen in Deutschland mithilfe einer App organisieren und verbessern.
Foto: Marcel Dinkel | Aryan Bajaj möchte das Nachtleben für junge Menschen in Deutschland mithilfe einer App organisieren und verbessern.

"Wenn ich es mit einfacheren Worten erklären müsste, würde ich sagen, dass es sich um eine Art Tinder für Partys handelt", sagt Aryan Bajaj, der mit seiner App "Night Puls" das Thema Nachtleben angehen will. Die Idee dafür sei aus seiner eigenen Betroffenheit entstanden, erzählt der angehende Wirtschaftsingenieur.

Gerade für junge Menschen, die erst kürzlich hergezogen sind, sei es schwierig, einen passenden Ort zum Feiern und Abschalten zu finden. Oft seien Partys oder Diskotheken mit ihrem musikalischen Programm kaum öffentlich präsent oder schlecht auffindbar. "Ich will diese Lücke schließen und eine zentralisierte Plattform erstellen, auf der jeder sehen kann, wo am Abend alles in der Umgebung gefeiert werden kann." Aktuell befindet sich die App in ihrer Beta-Phase.

5. Gabriele Calvieri will Gegenstände durch künstliche Intelligenz sprechen lassen 

Weil er selbst auch mal gerne etwas verliert, hofft der 22-jährige Gabriele Calvieri, mit seiner App den Menschen ein nützliches Tool zur Seite stellen zu können.
Foto: Marcel Dinkel | Weil er selbst auch mal gerne etwas verliert, hofft der 22-jährige Gabriele Calvieri, mit seiner App den Menschen ein nützliches Tool zur Seite stellen zu können.

Als Gabriele Calvieri heute Morgen seine Wohnung verlassen wollte, schien er wiedermal wie vom Erdboden verschluckt: der Haustürschlüssel. "Weil ich meine Dinge immer verlege, möchte ich eine Möglichkeit schaffen, sie schnell wiederzufinden", erzählt der 22-Jährige über die Beweggründe seines Projekts "Mamika". Mithilfe von Sensoren will der Robotik-Student seine Schlüssel und andere Alltagsgegenstände in der Nähe orten lassen, um sie mithilfe des Smartphones wiederzufinden. "Mit Mamika entwerfe ich ein augengesteuertes Objekterkennungssystem", sagt Calvieri. 

Um das zu schaffen, setzt der leidenschaftliche Roboter-Fan auf künstliche Intelligenz. Wie eine Art Scanner solle sie dabei helfen, Objekte in der Umgebung ausfindig zu machen. Ganz ohne den sensiblen Datenschutz zu verletzen, bekräftigt er. Alles, was dem 22-Jährigen noch für die Umsetzung seines Pilotprojekts fehle, sei ein passender Partner aus der Industrie.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Schweinfurt
Marcel Dinkel
Dienstleister
GRIBS
Ideen
Mikroorganismen
Sensoren und Sensortechnik
Wirtschaft in Schweinfurt
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top