
Dass die Strompreise jemals wieder auf alte Werte sinken werden, scheint unrealistisch. Also selbst Strom produzieren und möglichst wenig von den Stromversorgern abkaufen müssen? Das überlegen sich viele. Die Photovoltaik-Branche boomt, auch bei den ganz kleinen Anlagen.
Namen gibt es für sie viele: Steckersolargeräte, Balkonkraftwerke, Mini-Solaranlagen oder Balkonsolaranlagen. Gemeint ist immer das gleiche: eine kleine Anlage mit einer Nennleistung bis zu 600 Watt. Dazu können aber auch zwei Anlagen mit je 300 Watt zusammen angeschlossen werden. Wichtig ist: Die Maximal-Nennleistung darf nicht überschritten werden.
Die Kosten sind unterschiedlich, je nachdem, für welchen Hersteller man sich entscheidet. Die Arbeitsgruppe Klimafreundliche Mobilität und Energie der Lokalen Agenda 2030 Schweinfurt vermittelt in Sammelbestellungen Module eines deutschen Herstellers. Kostenpunkt: Um die 1500 Euro für eine 600 Watt-Anlage.
25 Jahre ist die Lebensdauer eines Balkonkraftwerks, Kosten fallen nur wenige an
Lohnt sich das? Manfred Röder von der Arbeitsgruppe der Lokalen Agenda rechnet vor. Kosten für die Montage entstehen keine, die kann man selbst erledigen. Nach zwölf Jahren muss man den Wechselrichter erneuern; dafür fallen 300 Euro an. Macht also Gesamtkosten von 1500 Euro.

Auf der Gegenseite: Bei einer Lebensdauer von 25 Jahren produziert die Balkonsolaranlage pro Jahr maximal 600 Kilowattstunden Strom; etwa 400 davon werden selbst verbraucht. Der Rest fließt ins Netz. Unterm Strich macht das in 25 Jahren eine selbst genutzte Strommenge von 10.000 Kilowattstunden.
Bei einer Investition von 1800 Euro für die Balkonsolaranlage, kostet jede Kilowattstunde selbst erzeugter Strom 0,18 Cent. Der Strompreis, den wir bezahlen, liegt aktuell bei rund 40 Cent, was die Ersparnis deutlich macht.
Außerdem unterstützt die Stadt die Investition ihrer Bürgerinnen und Bürger in Photovoltaik und Batteriespeicher. Für das Jahr 2023 liegen 200.000 Euro im Fördertopf, seit kurzem können auch Mieterinnen und Mieter den Zuschuss der Stadt direkt beantragen.
Berliner Hochschule entwickelt Stecker-Solar-Simulator für persönliche Zahlen
Eine genaue Berechnung, die auch die Lage des Balkonkraftwerks, den persönlichen Stromtarif und die Ausrichtung des Aufstellorts einbezieht, ermöglicht zum Beispiel der Online-Rechner der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin. Den Stecker-Solar-Simulator hat eine Forschungsgruppe der HTW mit entwickelt.
Nächste Sammelbestellung in Schweinfurt soll im April starten
Übrigens: Die nächste Sammelbestellung der Agenda 2030 soll voraussichtlich Mitte April starten. Geplanter Liefertermin ist Mitte Juni, so Manfred Röder. Anfragen werden unter wattbewerb.sw@gmail.com entgegen genommen.
Bislang hat die Arbeitsgruppe der Agenda 210 Module in Stadt und Landkreis vermittelt. 502 Menschen hatten sich über Balkonsolaranlagen informiert, erklärt Röder. Manche seien auf die etwas günstigeren Produkte aus China ausgewichen. Aus Gründen der Nachhaltigkeit vermittelt die Arbeitsgruppe nur über einen deutschen Hersteller aus Erlangen. Gebracht haben die Beratungsgespräche aber noch mehr: Röder weiß von etwa 20 Dachanlagen, die nach der Beratung realisiert worden sind.
Wenn ich dran denke, dass seit Wochen hier keine Sonne scheint und nur tristes Grau und Wind vorherrschen - wozu Photovoltaik an allen Ecken?
Ich stelle mich keineswegs gegen erneuerbare Energien. Doch was nützt uns Solarenergie, wenn sie nachts und im Winter (fast) gar nicht zur Verfügung steht?
Wir zerstören hektarweise landwirtschaftliche Flächen und bezahlen dies mit immer teureren Lebensmitteln. Und wir stören uns am "Flapp-Flapp" der Windräder, während nachts um 22 Uhr eine Flotte von Hubschraubern uns ungestraft aus dem Schlaf reißt.
Wir protestieren gegen Atomkraft und Stromtrassen, aber nicht gegen die Wucherpreise der Versorger?
Stellt sich mir die Frage: wenn ich Solarmodule senkrecht an den Balkon hänge, warum hängt dann niemand Solarmodule an die großen Masten der Windräder. So hätte man wohl Strom 24/7.
Sie klagen über Flächenverbrauch und hier reden wir über Balkonmodule!
Was verschandeln denn die im Vergleich zu Atom- oder Kohlekraftwerken?
So absurde Ideen wie Module an die Windräder (ich sage da nur Standsicherheit bzw. Windfang) komplettieren da nur das Gemeckere.