
Eine untergeordnete Rolle spielte der Umbau der ehemaligen Conn-Kaserne bei Geldersheim zu einem Gewerbepark in der jüngsten Sitzung des Schweinfurter Kreistags. Obwohl die in den Tagen zuvor bekannt gewordene neue Entwicklung das Thema in der Wahrnehmung wieder nach oben gespült hat. Dass der Kreistag dies nicht allzu intensiv aufgriff, ist umso ungewöhnlicher, weil das Gremium nur dreimal im Jahr zusammentritt und damit wenig Gelegenheit hat, in Vollbesetzung über die Conn-Barracks zu debattieren.
Das war geschehen: Bei der Versammlung des Zweckverbands Conn-Barracks war vor wenigen Tagen bekannt geworden, dass die Bima, die das Gelände für die Eigentümerin Bundesrepublik verwaltet, den Kaufpreis für die Grundstücke überraschend in unerwarteter Höhe angesetzt hat; sie ist nicht bekannt, die Details verhandelte der Verband nichtöffentlich.
Hoffen auf einen "Rabatt" an anderer Stelle
Der Zweckverband, dem auch der Landkreis Schweinfurt angehört, will das Areal selbst kaufen, um die Ansiedlung der Unternehmen steuern zu können. Die neuen Preisvorstellungen des Bundes nannte Verbandsvorsitzender OB Sebastian Remelé eine "Rolle rückwärts", doch hinter verschlossen Türen hat der Verband wohl seine grundsätzliche Kaufbereitschaft bestätigt und scheint Hoffnungen in die laufenden Vertragsverhandlungen zu setzen, um an anderer Stelle einen "Rabatt" zu bekommen.

Das erklärt die Zurückhaltung im Kreistag, in dessen Sitzung die Beratung und Verabschiedung des Haushalts 2025 im Vordergrund stand. Landrat Florian Töpper und Fraktionschef Stefan Rottmann (beide SPD) erwähnten die Conn-Kaserne in den traditionell grundsätzlich gehaltenen Haushaltsreden eher beiläufig, Johannes Weiß (Grüne) gar nicht.
Gabriele Jakob (CSU): Wir müssen den Rohdiamant ohne Zögern schleifen
Während der stellvertretende Vorsitzende der Freien-Wähler-Fraktion, Oliver Schulze, weiterhin erwartet, dass der Flächenkauf wie geplant 2025 über die Bühne geht, waren auch bei Gabriele Jakob (CSU) keine grundsätzlichen Bedenken am Conn-Projekt zu bemerken. "Wichtig ist, dass wir nunmehr ohne weiteres Zögern diesen Rohdiamant der wirtschaftlichen Entwicklungsmöglichkeiten unserer Gesamtregion schleifen und bearbeiten", sagte sie. Das dortige Anker-Zentrum für Geflüchtete, das der Zweckverband als Hemmschuh für den Umbau des Geländes sieht, könne als wichtiges Argument dienen, um sich finanziell mit der Bima zu einigen, um einen Preis zu erzielen, der den Kauf erst ermögliche.
Überrascht von den Neuigkeiten zeigte sich Bernd Schuhmann (AfD): Dass die Bima den Preis erhöht habe, sei der AfD-Fraktion nicht bekannt gewesen.
Conn-Barracks werden Thema in einem Ausschuss
Die Konversion der Conn-Barracks steht nun auf der Tagesordnung des Kreistagsausschusses für Kreisentwicklung, der am Donnerstag, 27. März, tagt. Allerdings im nichtöffentlichen Teil. Dazu sei man als Vertragspartner verpflichtet, teilte das Landratsamt auf Anfrage mit.