Mit einem neuen Vorsitzenden und frischem Geld startet der Stadtjugendring in die Frühjahrs- und Sommersaison 2022. Ein Jahr, in dem Feste, Events und Jugendarbeit, die in den beiden zurückliegenden Jahren von Corona beinahe vollständig ausgebremst wurden, wieder stattfinden können. Der "Neue" an der Spitze des Stadtjugendrings, das ist Luca Häusler, 18 Jahre jung und "zwischen Abitur und Studium", wie der Schweinfurter, der von der evangelischen Jugend kommt, von sich sagt. Seit seiner Konfirmation mache er mit wachsender Freude Jugendarbeit, so Häusler über seine Motivation.
Corona hatte auch im Stadtjugendring einiges durcheinandergewirbelt. Nicht nur der Vorsitz-Posten in der SJR-Vorstandschaft war längere Zeit vakant, auch die restliche Vorstandsriege hatte sich mehr oder weniger aufgelöst, nur Sabine Steinbach war übrig geblieben. Der Bayerische Jugendring hatte als Dachorganisation seit der Herbstversammlung 2020, bei der der damalige Vorsitzende Christian Starodub keine Mehrheit bekommen hatte, bis zur Herbstversammlung 2021 die kommissarische Leitung des SJR-Schweinfurt inne.
Stadtjugendring wieder mit handlungsfähiger Vorstandschaft
Ende November 2021 gelang es im Rahmen der online durchgeführten Herbstversammlung wieder eine handlungsfähige Vorstandschaft auf die Beine zu stellen. Bei zwei Gegenstimmen wurde Luca Häusler zum Vorsitzenden gewählt. Bernd Rausch, Vorsitzender der Bayerischen Sportjugend in Schweinfurt, ist sein Stellvertreter. Dekanatsjugendreferentin Katharina von Wedel und Sabine Steinbach fungieren als Beisitzerinnen. Da es sich um eine Nachwahl innerhalb der seit 2020 laufenden Wahlperiode handelte, ist die aktuelle Vorstandschaft vorerst bis November 2022 im Amt, dann wird neu gewählt.
Den Neuanfang in der Jugendarbeit der Region wollen Stadtjugendring und Kreisjugendring mit Blick nach vorn gemeinsam angehen. "Die Zusammenarbeit zwischen SJR und KJR war schon immer sehr gut", so Christoph Simon, seit 2017 Vorsitzender des Kreisjugendrings. So arbeiten die beiden Verbände intensiv am Gerüst für die "Bildungsregion Schweinfurt". Außerdem werden aktuell die Zuschussrichtlinien für die dem KJR und dem SJR angeschlossenen Vereine und Verbände gemeinsam synchronisiert und überarbeitet und sollen zur Herbstvollversammlung fertig sein und im Januar in Kraft treten. Eine Erhöhung der Fördersätze, so viel steht bereits fest, gilt als gesetzt.
Wie die elf Millionen Euro vom Freistaat aufgeteilt werden
Der Schulterschluss könnte sich nun noch intensivieren, denn die beiden Dachorganisationen für die Jugendarbeit in Stadt und Landkreis haben gemeinsam einiges vor und zumindest heuer außerordentliche finanzielle Möglichkeiten dazu. Diese Gelder kommen aus München, sind Teil der Aktivierungskampagne des bayerischen Jugendrings in Zusammenarbeit mit dem Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales. Eine Kampagne, die nach Corona eine finanzielle Frischzellenkur für die Jugendarbeit im Freistaat ist. Elf Millionen Euro stellt das Land dem Bayerischen Jugendring einmalig zur Verfügung. Der wiederum weist Jugendringen und Jugendverbänden Budgets zu.
Im Klartext heißt dies, dass sowohl der SJR als auch der KJR heuer über weitere 44.000 Euro verfügen. Geld, das zusätzlich genutzt werden kann, denn die üblichen Zuschüsse an die angeschlossenen Jugendverbände (Stadt 53.800 Euro, Landkreis 79.000 Euro plus die Schwimmförderung in Höhe von 35.000 Euro) stehen dennoch in vollem Umfang zur Verfügung.
Jeweils 20.000 Euro davon, zusammen 40.000 Euro, wollen SJR und KJR den Jugendverbänden und regionalen Akteuren der Jugendarbeit für Kooperationsprojekte mit den Jugendringen zur Verfügung stellen. "Unterfrankenweit gehen wir hier neben Rhön-Grabfeld einen einmaligen Weg, da wir nicht nur auf zentrale Veranstaltungen setzen, sondern die Mittel den Aktiven der Jugendarbeit in den Organisationen und Verbänden unmittelbar zufließen", so Häusler und Simon.
Möglich gemacht werden dadurch "besondere Veranstaltungen", also keine Angebote, die ohnehin unter die Zuschussrichtlinien fallen. "Wir wollen das Zusätzliche unterstützen, für das in den letzten beiden Jahren keine Möglichkeit bestand", so Christoph Simon. Die dem SJR und KJR angeschlossenen Jugendverbände können so Events auf die Beine stellen, wozu ihnen ohne die Sonderförderung vielleicht der Mut gefehlt hätte. Events, die die brachliegende Jugendarbeit in Stadt und Land anschieben sollen. Wer Teil dieser Aktivierungskampagne sein will, schickt als Jugendorganisation oder Verband seine Idee an die E-Mail-Adresse info@kjr-sw.de.
Mehr Personalaufwand um die Vergabe der Gelder zu koordinieren
Beim Kreisjugendring wird von dem beim Verband verbleibenden Geld befristet bis Dezember die Stundenzahl einer Mitarbeiterin aufgestockt – auch um die Vergabe der 40.000 Euro zu koordinieren. Für Anfragen und Rückfragen aus den Reihen von KJR und SJR kann ab 25. April die Rufnummer (09721) 6462033 gewählt werden.
"Wir laden dazu ein, mit spannenden Ideen auf uns zuzukommen", so die beiden Vorsitzenden. Darüber hinaus soll es heuer wieder ein großes Fest des Stadtjugendringes – ähnlich dem Kultival – geben. Außerdem sollen in der Stadt und im Landkreis jeweils zwei "Begegnungsbänke" aufgestellt werden, die nicht nur Orte der Kommunikation sein wollen, sondern auch mit Regenbogenfarben auf das Thema Diversität aufmerksam machen.
Der Kreisjugendring kauft große Zelte, in denen Angebote zum Thema Inklusion gemacht werden, so Christoph Simon. Auch für diese Anschaffung ist die Aktivierungskampagne das ideale finanzielle Polster.