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Schweinfurt
Kinder und Jugendliche dürfen nicht Spielball von Interessen werden
Bearbeitet von Horst Breunig
 |  aktualisiert: 13.01.2022 02:19 Uhr

Mit Sorge blicken die Schweinfurter Jugendringe auf die nicht angemeldeten Demonstrationen gegen Coronamaßnahmen. Verstöße gegen die allgemein geltende Abstands- und Maskenpflicht, sowie „Wir sind das Volk“-Rufe wirkten insgesamt sehr bedrohlich, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung von Stadtjugendring und Kreisjugendring. Mitten unter den Demonstrierenden seien auch Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zu finden.

Wörtlich heißt es: "Bereits seit langem warnen die Engagierten von Stadt- und Kreisjugendring Schweinfurt, dass die Kinder und Jugendlichen Verliererinnen und Verlierer der Corona-Pandemie sein könnten. Auch auf Landesebene weißt der Bayerische Jugendring auf die Ungleichbehandlung der jungen Menschen hin und ist so Sprachrohr für die Interessen aller Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen."

Seit einigen Wochen gelte für die Jugendarbeit in Bayern überwiegend „2G“. Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren dürften so nicht mehr die vielfältigen und professionellen Angebote der Jugendverbandsarbeit sowie der Jugendtreffs nutzen. Genau diese Orte verfügten aber bereits seit dem Ende der ersten Welle im Jahr 2020 über umfangreiche Hygienekonzepte und Abstandsregeln. Dort werde verantwortungsvoll Jugendarbeit gemacht.

„Es handelt sich hierbei um einen De-Facto-Lockdown für die Jugendarbeit. Junge Menschen brauchen Orte der Begegnung und der persönlichen Entwicklung außerhalb von Schule“, so KJR-Vorsitzender Christoph Simon. Der neu gewählte Vorsitzende des SJR, Luca Häusler, fordert: „Es braucht endlich '3G' für die 12- bis 17-Jährigen, die sich in unseren Verbänden engagieren. Nun gilt es die Solidarität der jungen Menschen anzuerkennen. Junge Menschen dürfen nicht länger benachteiligt werden.“

Einig ist man sich auch, wenn man die unangemeldeten Demonstrationszüge in der Stadt Schweinfurt sieht. „Da mischen sich Rechtsextremisten unter die Demonstrierenden. Ich kann nicht verstehen, warum man da mitläuft“, äußert sich Christoph Simon besorgt. „Wir Jugendringe sehen uns als Anwalt aller jungen Menschen und vermitteln in unseren Verbänden Werte und Demokratieverständnis“, fügt SJR-Vorsitzender Luca Häusler hinzu. Gemeinsam rufen die Jugendringe dazu auf, sich nicht an den Demonstrationszügen zu beteiligen. " Man kriegt es mit der Angst zu tun, wenn man diese Aufmärsche sieht. Aber das ist nicht die Mehrheit der Gesellschaft“, so Christoph Simon. Ebenso wirbt man für das Impfen gegen das Corona-Virus.

Beide Jugendringe seien Mitglieder im Aktionsbündnis „Schweinfurt ist bunt“. Dieses Bündnis setze sich für Demokratie und Toleranz ein.

 
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  • W. R.
    Danke für diesen Artikel!
    Kinder- und Jugendliche brauchen viel mehr Aufmerksamkeit, jetzt gerade noch mehr und in Zukunft erst Recht.
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