Nachdem auch die achte und vorerst letzte Verhandlungsrunde dieses Jahres im Groß- und Außenhandel vergangene Woche kein Ergebnis gebracht hatte, stehen Gewerkschaft und Arbeitgeber wieder am Anfang. Seit mehreren Monaten verhandeln Verdi und der Bayerische Landesverband Großhandel, Außenhandel (LGAD) erfolglos über einen neuen Tarif für Angestellte in der Handels-Logistik.
Weil es beide Seiten bisher nicht geschafft haben, sich zu einigen, kommt es bayernweit seit Mai immer wieder zu Streiks. In Unterfranken konzentrieren sich die Proteste vor allem auf die beiden Zentrallager von Edeka in Gochsheim und Kaufland Donnersdorf im Landkreis Schweinfurt. Die Folgen des Tarifkonflikts gingen zwischenzeitlich so weit, dass sich in den Regalen mancher Supermarktfilialen Lücken auftaten.
Ausgerechnet in der umsatzstarken Vorweihnachtszeit hat die Gewerkschaft jetzt erneut zum Streik aufgerufen. "Wir haben eine irre Bewegung und eine wahnsinnige Blockadehaltung von den Arbeitgebern", sagt Peter König, Gewerkschaftssekretär von Verdi in Unterfranken. Bei Edeka in Gochsheim haben Beschäftigte die Arbeit seit Samstag erneut niedergelegt. Weitere Betriebe sollen folgen. Auch wenn die Konzerne jetzt vermehrt auf Aushilfskräfte und Anwesenheitsprämien zurückgreifen würden: "Wir ziehen das durch", sagt König.
Edeka zeig sich unbeeindruckt
Edekas Konzernspitze mit Sitz in Rottendorf (Lkr. Würzburg) gibt sich indes wenig beeindruckt von den Drohungen der Gewerkschaft. "Wir blicken positiv auf das Weihnachtsgeschäft", erklärt Vorstandssprecher Sebastian Kohrmann. Von den insgesamt 8500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Edeka würden mittlerweile noch weniger als 150 den Streikaufrufen von Verdi folgen. "Also weniger als zwei Prozent", sagt Kohrmann. Der Konzern rechne mit einer lückenlosen Versorgung.
Lieferverzögerungen bei Kaufland
Anders hingegen sieht es offenbar bei Kaufland in Donnersdorf aus. Obwohl die Proteste dort derzeit noch ruhen, scheinen die Folgen des Streiks der vergangenen Wochen noch nachzuwirken. In einem Schreiben an die Redaktion teilt das Unternehmen mit: "Derzeit kommt es regional bei vereinzelten Artikeln in unserem Sortiment zu Lieferverzögerungen."
Man stehe in enger Abstimmung, um die Engpässe schnellstmöglich zu beheben. Grundsätzlich sei die Versorgung aber sichergestellt, versichert der Konzern. Im Logistikzentrum in Donnersdorf lagert Kaufland, das seinen Hauptsitz in Neckarsulm (Baden-Württemberg) hat, hauptsächlich Gebrauchsgüter wie CDs und Werkzeuge.
Sie haben das Maß vollkommen verloren und erpressen nur noch in brachialer und ungehobelter Weise die Betriebe und auch die Kunden!
Bleibt standhaft!
Andererseits können sich die Mitarbeiter nicht den Einkauf in den Märkten dieses Herrn leisten.
Wo bitte hat hier die Gewerkschaft das Maß verloren?
Wo, Frau Erhard, war ihr Kommentar, als sich die IG Metall die Taschen mit über 10% vollgestopft hat?
Ich denke, Sie haben das Maß für die Realität verloren.
Es ist sein Geld! Er investiert wie jeder andere Unternehmer sich und verdient Geld, indem er Menschen beschäftigt und ein Geschäftsmodell hat. Das braucht die Gesellschaft und Wirtschaft und auch die Mitarbeiter!
Die Mitarbeiter können sich das Ganze nach wie vor leisten!
Warum sollen die dich das nicht können? Bei jedem Streik die selben unterirdischen Parolen! Das glauben Sie doch selbst nicht was Sie schreiben!
Es bleibt Gottseidank jedem überlassen zu kündigen oder zu bleiben!
Und offensichtlich kann es ja so schlecht nicht sein! Ihr Beitrag ist daher sehr polemisch und entbehrt jeder Realität!
Nur ein gesunder Betrieb kann Mitarbeiter beschäftigen!
Das ist die Basis!
Die MitarbeiterInnen haben dazu ja wohl auch eines (ihre Arbeitskraft!) eingebracht.
Es könnte so einfach sein. Aber raten Sie wer dagegen ist?
"In Belgien werden die Löhne seit 1920 automatisch an die Inflation angepasst. Grundlage des Systems ist ein Index. Um diesen zu bestimmen, wurde ein Warenkorb festgelegt mit rund 600 Produkten und Dienstleistungen. Dazu zählen Lebensmittel, Dienstleistungen wie ein Friseurbesuch, außerdem Wohn- und Energiekosten. Wird festgestellt, dass die Inflation um zwei Prozent gestiegen ist, müssen auch die Gehälter, Renten und Sozialleistungen um zwei Prozent steigen. Im öffentlichen Dienst kann das mehrmals im Jahr erfolgen. In der privaten Wirtschaft gilt zwar dasselbe Prinzip, allerdings können hier die Löhne nur einmal jährlich angepasst werden."
https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/wirtschaft/inflation-index-loehne-automatische-anpassung-102.html