Der Kopf der Gemeinschaft "Go&Change" muss sich ab 19. Februar wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung und gefährlichen Körperverletzung vor Gericht verantworten. Das bestätigte ein Sprecher des Landgerichts Schweinfurt am Montag auf Nachfrage der Redaktion.
Der inzwischen 42-jährige Kai K., der von ehemaligen Mitgliedern der umstrittenen Gemeinschaft als charismatischer "Guru" beschrieben wird, bestreitet die Vorwürfe. Er wurde im Mai 2023 festgenommen, nachdem eine junge Frau mit schwereren Verletzungen im Gesicht und am Oberkörper in ein Krankenhaus eingeliefert worden war.
Gegenüber dem Krankenhauspersonal hatte sie von "Misshandlungen im Zusammenhang mit einer Vergewaltigung" gesprochen und Kai K. beschuldigt. Wie die Staatsanwaltschaft Schweinfurt damals erklärte, hätte eine rechtsmedizinische Untersuchung "die Angaben der Frau bestätigt".
Acht Verhandlungstage angesetzt
Wann mit einem Urteil zu rechnen ist, lässt sich noch "nicht abschätzen", so der Gerichtssprecher. Bislang sind acht Verhandlungstage terminiert. Der Beschuldigte ist laut Staatsanwaltschaft weiterhin nicht auf freiem Fuß.
Diese Redaktion berichtet seit fast vier Jahren immer wieder über die Vorgänge rund um die alternative Lebensgemeinschaft "Go&Change", die sich 2017 im ehemaligen Kloster "Maria Schnee" in Lülsfeld (Lkr. Schweinfurt) niedergelassen hat.
Aussteigerinnen und Aussteiger berichteten dabei wiederholt von "Psychoterror" und "Gehirnwäsche", einer strengen Hierarchie, Drogenmissbrauch und sexualisierter Gewalt als "Therapie".