
Der Gewerkschaft Verdi ist die Aussage des Donnersdorfer Bürgermeisters zur aktuellen Situation bei Kaufland sauer aufgestoßen. Sie weist die Vorwürfe von Klaus Schenk, dass sie eine "Mitschuld" an der jetzigen Entscheidung des Unternehmens trage, in einer Stellungnahme entschieden zurück.
Bürgermeister Schenk hatte in dem am Mittwoch erschienenen Bericht dieser Redaktion "Stellenabbau ist eine 'Sauerei'" auf die Frage, wie er die geplanten Maßnahmen des Konzerns, bis zu 350 tariflich angestellte Mitarbeitende zu entlassen und durch Personal eines Subunternehmers zu ersetzen, bewertet, geantwortet: "Glücklich ist es nicht, wobei auch Verdi eine gewisse Mitschuld trägt."
"Unerklärlich", sich gegen Arbeitnehmerrechte auszusprechen
Er verwies auf die Streiks während der Tarifauseinandersetzung im bayerischen Groß- und Außenhandel. Erst im Juni 2024, nach mehr als einem Jahr, hatten sich Arbeitgeber und Gewerkschaft auf einen Tarifabschluss geeinigt. Tatsächlich hatte es mehrmals derartige Aktionen von Verdi und den Beschäftigten auch am Kaufland-Lager in Donnersdorf gegeben.

"Die irritierende Aussage des Donnersdorfer Bürgermeisters, dass die Beschäftigten aufgrund von Arbeitskampfmaßnamen mitverantwortlich für die Entscheidung von Kaufland sind, weisen wir eindeutig zurück", betont Gewerkschaftssekretär Peter König in dem Schreiben von Verdi.
Vielmehr, so König weiter, hätten Menschen ihr im Artikel 9 des Grundgesetzes festgeschriebenes Recht wahrgenommen. "Wie man sich als Bürgermeister, dem offensichtlich die Hintergründe der letzten Tarifrunde nicht geläufig sind, gegen die Rechte der Arbeitnehmer aussprechen kann, ist uns unerklärlich."
Die Gewerkschaft hat für die nächste Zeit öffentlichkeitswirksame Aktionen angekündigt, um ihre Forderungen zu bekräftigen und die von Kaufland geplanten "Massenentlassung" zu verhindern. Dazu zählt eine am Mittwoch gestartete Unterschriftenaktion.
Staatsregierung muss dem Landtag zeitnah berichten
Am Sonntag, 26. Januar, will Verdi mit einer Delegation von Beschäftigten nach Grettstadt zum Neujahrsempfang von CSU und JU kommen. Dort wird Ministerpräsident Markus Söder erwartet. "Söder kommt – wir auch!", teilt König hierzu mit.
Mit diesem Thema wird Söder sich demnächst ohnehin beschäftigen müssen. Am Donnerstag hat der Wirtschaftsausschuss des Landtags den von der SPD-Fraktion eingebrachten Dringlichkeitsantrag ohne größere Diskussion angenommen. Die Staatsregierung wird darin aufgefordert, sich für den Erhalt der Arbeitsplätze einzusetzen und dem Landtag zeitnah zu berichten.
Zudem wird vom Kabinett erwartet, die Kaufland-Pläne, "gekündigte Mitarbeiter durch osteuropäisches Personal von Werksunternehmen zu ersetzen", zu bewerten; insbesondere vor dem Hintergrund, "dass das Unternehmen bereits 2012 wegen illegaler Scheinwerkverträge am selben Standort ein Bußgeld von 9 Millionen Euro zahlen musste", heißt es in dem Antrag weiter.
Die Lebenserhaltungskosten steigen in den letzten Jahren horrent an und Gewerkschaften fordern den Ausgleich um das in Waage zu bringen. Plus Arbeitnehmerrechte für die unsere Vorfahren lange kämpfen mussten. Wer bringt denn Unternehmen in Schieflage (Benko lässt grüßen) und wir müssen es ausbaden....
Und es geht auch h nicht um Familie Schwarz oder die Stiftung!
Der Bogen wurde überspannt!
Die Betriebe dürfen sich auch nicht mehr melken lassen! Es reicht!
und Söder täte gut daran, sich raus zu halten und die Gewerkschaften links liegen zu lassen!
Mit Erpressern verhandelt man nicht!
Wer hier eigentlich wen melkt haben jedenfalls Sie nicht verstanden!
Gerade in Krisenzeiten wachsen Discounter, damit auch Kaufland, besonders stark. Das ist gut fürs Geschäft. 2023 war der Umsatz hoch wie noch nie in der Schwarz-Gruppe, knapp 125,5 Mrd. Euro.
Übrigens war das Lager am Anfang staatlich gefördert. Damals war noch Voraussetzung, dass alles versicherte Arbeitsstellen sein müssen und keine Minijobs.
Die Motivation ist ganz einfach: es ist ein Machtkampf. Nachdem die Gewerkschaft vor Jahren dafür sorgte, dass der Konzern Millionen Euro Strafe wegen illegalen Scheinwerkverträgen bezahlen musste, ist das nun eben die Retourkutsche.
Und der Grund ist auch einfach: Werkverträge kann man sehr schnell kündigen. Man möchte zurück zum Heuern und Feuern ohne Kündigungsschutz.
Ich bin fest überzeugt, der Entschluss von Festangestellten auf „Leiharbeiter“ zu wechseln, wurde im Rahmen der letzten Tarifrunde gefällt - so nach dem Motto: wenn uns die Gewerkschaften auf die Nerven gehen, suchen wir nach Möglichkeiten, dies zu umgehen - und wechseln auf hauptsächlich Leiharbeiter. Und wenn eine Gewerkschaft dann so einen Arbeitskampf führt, wie Verdi bei Kaufland - man sich monatelang nicht einigen kann und dazu noch mehrfache Streiks kommen, ist die Motivation des Arbeitgebers umso höher, solche Situationen künftig vermeiden zu wollen!
Das muss einem nicht gefallen (einem Gewerkschaftler schon gar nicht), aber das ist Tatsache!
Und das - und nichts anderes hat der Bgm gesagt!
Von daher: nein.
Und zum Thema Streik und keine Einigung gehören immer zwei. Streik ist Grundrecht, auch wenn das viele vergessen habne. Und dem Arbeitgeber Kaufland geht es blendend.
Oder könnte es dann an überzogenen Forderungen der Gewerkschaft gelegen haben? Dann wäre es noch weniger überraschend, wenn Kaufland sich das „Problem“ durch Fremdarbeiter vom Hals schaffen wollte!
Und es ist nunmal in der aktuellen Situation halt so (wieder hier: muss einem nicht gefallen - ist aber so!):
Früher gab es in einem Tarifkonflikt zwei Parteien: Arbeitgeber und Gewerkschaft.
Heute gibt es n manchen Sparten drei Parteien: Arbeitgeber - Gewerkschaften - Fremdarbeiter, die nicht an Tarifverträge gebunden sind.
Wäre es da auch gerechtfertigt, wenn Kommunen ihre in der Verwaltung Angestellten deswegen entlassen, und für die Geschäftspost oder ähnliche Aufgaben externe Bürodienstleistungsfirmen beauftragen würden?
Pure Mutmaßung. Das ist bestenfalls Ihre persönliche Meinung. Meinung ist nicht gleich Fakt oder Tatsache.
Oder haben Sie Insiderinformationen? Waren Sie persönlich dabei, als dieser Entschluss gefasst wurde? Oder haben Sie eine magische Glaskugel, mit der Sie in die Köpfe der Geschäftsleitung hineinschauen können?
Falls nicht, ist das was Sie da schreiben reine persönliche Vermutung, die genauso gut falsch wie richtig sein kann.
Ich habe nie behauptet, dass ich hier Fakten hätte!
Was aber Fakt ist - dass der Bürgermeister dieselbe Aussage gemacht hat und die gleiche Meinung hat - und das ist eine überprüfbare Tatsache, denn genau das ist die Aussage des Artikels!
Ironie aus.......
Nicht egal ist es dem Führungspersonal, das durch überzogene und unverhältnismäßige Massnahmen in Zugzwang gesetzt werden. Eine Mediation findet ja nicht mehr statt.
Die Gewerkschaften haben weder Verhältnismäßigkeit noch Kritikfähigkeit an Bord ihres sinkenden Schiffes.
Der BGM hat auch das Recht, seine klare Meinung zu äußern. Sie muss nicht jedem gefallen. Schon gar nicht den Mitverursachern der bundesweiten Miseren, die nun vermehrt aufploppen…
Kaufland ist sicher alles, nur kein sinkendes Schiff.
Dann nochmal kommentieren.
Es bleibt aber das, was es ist: seine Meinung, sein ganz persönlicher SUBJEKTIVER Eindruck.
Das muss nicht unbedingt den Tatsachen entsprechen.