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Schweinfurt
Mit dem Frühling beginnt auch die Eissaison: Wie viel kostet die Kugel Eis in Stadt und Landkreis Schweinfurt?
Hohe Kosten machen den Eisdielen auch aktuell zu schaffen. Was für Auswirkungen das auf den Kugelpreis hat und welche Eissorten in diesem Jahr voll im Trend liegen.
Viele Menschen genießen an sonnigen Frühlingstagen ihr erstes Eis. Auch in der Stadt Schweinfurt und im Landkreis haben viele der Eisdielen wieder geöffnet.
Foto: Friso Gentsch, dpa (Symbolbild) | Viele Menschen genießen an sonnigen Frühlingstagen ihr erstes Eis. Auch in der Stadt Schweinfurt und im Landkreis haben viele der Eisdielen wieder geöffnet.
Mia Schrader
 |  aktualisiert: 15.07.2024 19:42 Uhr

Pünktlich zum Frühlingsbeginn startet vielerorts auch die Eissaison. So haben viele der Eisdielen in der Stadt und im Landkreis bereits geöffnet. Besonders wenn das Wetter mitspielt, genießen zahlreiche Menschen in diesen Tagen ihr erstes Eis des Jahres.

Doch durch gestiegene Lebensmittelpreise sowie hohe Energiekosten gehen auch die Eispreise nach oben, sodass es sich viele mittlerweile zweimal überlegen Eis essen zu gehen. Stellt sich also die Frage, wie viel eine Kugel in den Eisdielen in der Stadt und im Landkreis Schweinfurt kostet, welche Sorten besonders im Trend liegen und welche Neuheiten die Eiscafés ihren Gästen bieten?

Eisdiele Vogler in Schweinfurt: Eine Kugel Eis kostet jetzt 1,60 Euro

Wie viele andere, hat auch Jürgen Voit mit hohen Rohstoffpreisen und der Anhebung der Mehrwertsteuer zu kämpfen. Das Bild zeigt ihn im vergangenen Jahr, als die Mehrwertsteuer noch kein Problem darstellte.
Foto: Josef Lamber (Archivbild) | Wie viele andere, hat auch Jürgen Voit mit hohen Rohstoffpreisen und der Anhebung der Mehrwertsteuer zu kämpfen. Das Bild zeigt ihn im vergangenen Jahr, als die Mehrwertsteuer noch kein Problem darstellte.

Jürgen Voit, Geschäftsführer der Eisdiele Vogler aus Schweinfurt, macht seit über 45 Jahren Eis. In diesem Jahr belastet ihn besonders die Anhebung der Mehrwertsteuer auf 19 Prozent für Speisen im Lokal. Das sei "heftig viel" und ein Riesenproblem für die gesamte Gastronomie, so Voit. Aber auch die hohen Rohstoffpreise machen ihm zu schaffen: "Es ist alles teurer geworden", sagt der Geschäftsführer. Folglich erhöhte er den Kugelpreis in seiner Eisdiele, den Umständen geschuldet, von 1,50 Euro im Vorjahr auf 1,60 Euro in diesem Jahr. Obwohl Eis immer mehr zum Luxusgut werde, gab es laut Voit seitens der Gäste noch keine negativen Reaktionen aufgrund der gestiegenen Preise. Die Kunden hätten größtenteils Verständnis gezeigt. 

Auf die Frage nach Neuheiten sagt Voit: "Man kann das Rad nicht neu erfinden". Er setzt in seiner Eisdiele, im Gegensatz zu anderen Eiscafés, besonders auf natürliche Stoffe, wie beispielsweise frische Früchte. So enthält sein Eis keinerlei Farbstoffe oder Geschmacksverstärker. Besonders beliebt seien bei seinen Kunden neben den klassischen Sorten wie Erdbeere und Vanille auch Haselnuss oder Zimt-Sahne-Gries, für das er mittlerweile bekannt sei, so Voit. Der aktuelle Eis-Trend gehe laut dem Geschäftsführer allerdings eher zu den Standardsorten zurück.

Auch in der Eiscafé-Bar Dolomiti in Gochsheim ist der Kugelpreis dieses Jahr auf 1,60 Euro gestiegen. Laut Inhaber Salvatore Marotta hängt das ebenfalls mit den hohen Lebensmittel- aber auch Personalkosten zusammen. Auch er habe allerdings "nicht eine einzige" Beschwerde der Kunden aufgrund der Teuerungen erhalten. Sehr gefragt seien in seiner Dorfeisdiele zurzeit die klassischen Sorten aber auch exotischere wie Caramell-Delux, Buttermilch-Orange oder Kinder Pinguí.

In Grafenrheinfeld kosten nicht alle Sorten gleich viel

Im Eiscafé Bassanese in Grafenrheinfeld hat sich der Kugelpreis im Vergleich zum Vorjahr nicht erhöht. Allerdings kosten aufgrund der gestiegenen Preise für bestimmte Zutaten weiterhin die Sorten Vanille, dunkle Schokolade und Pistazie, mit 1,80 Euro, 30 Cent mehr als die übrigen Eissorten. Im Grafenrheinfelder Eiscafé greifen die Kunden, laut Mitarbeiter Leonardo Domingos, zurzeit überwiegend zu Sorten wie Snickers, Walnuss-Feige oder Himbeer-Rosmarin.

Massimo Calabrese hat in seiner Gerolzhöfer Eisdiele nicht nur mit gestiegenen Kosten sondern auch mit fehlendem Personal zu kämpfen. Deshalb führte er im vergangenen Jahr die Selbstbedienung ein.
Foto: Mia Schrader | Massimo Calabrese hat in seiner Gerolzhöfer Eisdiele nicht nur mit gestiegenen Kosten sondern auch mit fehlendem Personal zu kämpfen. Deshalb führte er im vergangenen Jahr die Selbstbedienung ein.

Als "Wahnsinn" beschreibt Massimo Calabrese von der Eisdiele Cortina in Gerolzhofen die gestiegenen Preise von vielen Rohstoffen, wie beispielsweise Kakao. Auch deshalb musste er den Kugelpreis in diesem Jahr um zehn Cent auf 1,50 Euro erhöhen. Neben den gestiegenen Lebensmittelkosten und der höheren Mehrwertsteuer hat er außerdem mit Personalmangel zu kämpfen: "Personal ist schwierig zu finden", sagt er.

Das Problem sei dabei besonders, dass diejenigen, die sich bewerben, ausschließlich zum Arbeiten unter der Woche bereit seien. Das lohne sich allerdings nicht, so Calabrese, da die Gastronomie speziell auf das Wochenend- und Feiertagsgeschäft angewiesen sei. Aufgrund der Personalnot hat er in seiner Eisdiele seit vergangenem Jahr die Selbstbedienung eingeführt.

In Bezug auf Neuheiten wird es in der Gerolzhöfer Eisdiele demnächst Baileys-Eis geben. Populär seien bei seinen Kunden neben den klassischen Eissorten wie beispielsweise Stracciatella, Zitrone oder Erdbeere vor allem Cookies, Granatapfel oder Nutella. "Das sind Renner, die kannst du nicht aus dem Sortiment nehmen", sagt Calabrese.

Nicht erhöht hat sich dagegen der Kugelpreis in der Caffé-Gelateria da Natalino in Werneck, hier liegt der Preis für alle Kugeln weiterhin bei 1,50 Euro. Doch Inhaber Natalino Padoin merkt: „Die Leute haben kein Geld mehr“. Und auch das Wetter müsse noch besser werden, damit die Saison richtig gut anläuft; aber das könne man sowieso nicht ändern, so Padoin.

 
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Kommentare
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  • Stefan Krug
    wer Industrieeis mit selbstgemachtem vergleicht
    der möge bitte das essen was ihm besser schmeckt..

    als Füllmaterial für den Magen geht erstgenanntes
    aber zum genießen ist es mir egal was die Kugel
    handwerklich hergestelltes Eis kostet..

    in Nürnberg 2 €, München 2,50€ wenns reicht, Venedig 4€
    und hier wird rumgejammert...
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  • Anton Müller
    Wenn wir von einer durchschnittlichen Größe von 60 ml pro Eiskugel ausgehen, dann würde ein Liter Eis ungefähr 17 Eiskugeln ergeben. Bei einem Kugelpreis von 1,50€ sind wir für einen Liter Eis bei über 25€ Umsatz. Das ist mir persönlich zu teuer für das Gebotene. Ich werde sicher kein Stammkunde beim Eismann!

    Und wenn ich mir den Fuhrpark und das Konsumverhalten eines mir bekannten Gelatiere so ansehe, dann muss mit Eis verkaufen, trotz der gestiegenen Rohstoffpreise, doch ganz schön was zu holen sein. Tauschen möchte ich trotzdem nicht. Im Sommer kannst rund um die Uhr arbeiten und im Winter ist dann Langeweile angesagt.
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  • Herbert Popp
    Wenn man sich im klaren ist, dass 1000ml cremiges Speiseeis im Discounter keine 3 Euro kosten, stellt sich mir die ernsthafte Frage, wie sich Eisdielen überhaupt noch halten können. Die Größe der Kugel ist hier die wichtigste Frage... Manche Eisdiele hat mittlerweile 2 Preise. Normale und große Kugel. Auch durch gestiegene Rohstoffpreise verzeihe ich einen Preis von 1,60 Euro für 1 Kugel Eis nicht. Aber ich brauche auch kein Eis von der Eisdiele, Luxus. Ein Eisbecher nicht unter 7 Euro...und wir reden von Inflation. Comedy...
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  • Das kam mir auch als erstes in den Sinn. Andererseits besteht das Angebot in Kühlregalen in diesem Preissegment fast nur aus Pflanzenfett und schmeckt auch so. Die daneben stehenden Edelmarken sind auch bereits empfindlich teuer. Die Eisdiele, die ihr Eis handwerklich herstellt, Räume in zentrumsnahen Premiumlagen anmietet und genug Personal vorhält kann schlicht und ergreifend nicht mehr billig oder günstig sein. Teuer ist das neue Normal. Ich esse einfach weniger Eis. Egal woher.
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  • Martin Deeg
    ...."wie sich Eisdielen überhaupt noch halten können."...

    Solche Gedanken kommen dabei raus, wenn man alles auf "Geld" reduziert.

    Ein Teil der Antwort ist: Eisdielen haben einen sozialen Aspekt.

    Und warum erinnert sich jemand nach Jahrzehnten noch daran, wie er in in Rom, in Berlin oder in Sydney ein (teures?) Eis gegessen hat? Oder mit wem?
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  • Gertraud Behringer
    Am liebsten Mut den eigenen Kindern. Unbezahlbar!
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  • Joachim Fürsch
    Ich war letzte Woche im bergischen Land (bergisch Gladbach). Dort keine Kugel Eis unter 1,80. Wobei es ja immer auf die grösse der Kugel ankommt.
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