
Pünktlich zum Frühlingsbeginn startet vielerorts auch die Eissaison. So haben viele der Eisdielen in der Stadt und im Landkreis bereits geöffnet. Besonders wenn das Wetter mitspielt, genießen zahlreiche Menschen in diesen Tagen ihr erstes Eis des Jahres.
Doch durch gestiegene Lebensmittelpreise sowie hohe Energiekosten gehen auch die Eispreise nach oben, sodass es sich viele mittlerweile zweimal überlegen Eis essen zu gehen. Stellt sich also die Frage, wie viel eine Kugel in den Eisdielen in der Stadt und im Landkreis Schweinfurt kostet, welche Sorten besonders im Trend liegen und welche Neuheiten die Eiscafés ihren Gästen bieten?
Eisdiele Vogler in Schweinfurt: Eine Kugel Eis kostet jetzt 1,60 Euro

Jürgen Voit, Geschäftsführer der Eisdiele Vogler aus Schweinfurt, macht seit über 45 Jahren Eis. In diesem Jahr belastet ihn besonders die Anhebung der Mehrwertsteuer auf 19 Prozent für Speisen im Lokal. Das sei "heftig viel" und ein Riesenproblem für die gesamte Gastronomie, so Voit. Aber auch die hohen Rohstoffpreise machen ihm zu schaffen: "Es ist alles teurer geworden", sagt der Geschäftsführer. Folglich erhöhte er den Kugelpreis in seiner Eisdiele, den Umständen geschuldet, von 1,50 Euro im Vorjahr auf 1,60 Euro in diesem Jahr. Obwohl Eis immer mehr zum Luxusgut werde, gab es laut Voit seitens der Gäste noch keine negativen Reaktionen aufgrund der gestiegenen Preise. Die Kunden hätten größtenteils Verständnis gezeigt.
Auf die Frage nach Neuheiten sagt Voit: "Man kann das Rad nicht neu erfinden". Er setzt in seiner Eisdiele, im Gegensatz zu anderen Eiscafés, besonders auf natürliche Stoffe, wie beispielsweise frische Früchte. So enthält sein Eis keinerlei Farbstoffe oder Geschmacksverstärker. Besonders beliebt seien bei seinen Kunden neben den klassischen Sorten wie Erdbeere und Vanille auch Haselnuss oder Zimt-Sahne-Gries, für das er mittlerweile bekannt sei, so Voit. Der aktuelle Eis-Trend gehe laut dem Geschäftsführer allerdings eher zu den Standardsorten zurück.
Auch in der Eiscafé-Bar Dolomiti in Gochsheim ist der Kugelpreis dieses Jahr auf 1,60 Euro gestiegen. Laut Inhaber Salvatore Marotta hängt das ebenfalls mit den hohen Lebensmittel- aber auch Personalkosten zusammen. Auch er habe allerdings "nicht eine einzige" Beschwerde der Kunden aufgrund der Teuerungen erhalten. Sehr gefragt seien in seiner Dorfeisdiele zurzeit die klassischen Sorten aber auch exotischere wie Caramell-Delux, Buttermilch-Orange oder Kinder Pinguí.
In Grafenrheinfeld kosten nicht alle Sorten gleich viel
Im Eiscafé Bassanese in Grafenrheinfeld hat sich der Kugelpreis im Vergleich zum Vorjahr nicht erhöht. Allerdings kosten aufgrund der gestiegenen Preise für bestimmte Zutaten weiterhin die Sorten Vanille, dunkle Schokolade und Pistazie, mit 1,80 Euro, 30 Cent mehr als die übrigen Eissorten. Im Grafenrheinfelder Eiscafé greifen die Kunden, laut Mitarbeiter Leonardo Domingos, zurzeit überwiegend zu Sorten wie Snickers, Walnuss-Feige oder Himbeer-Rosmarin.

Als "Wahnsinn" beschreibt Massimo Calabrese von der Eisdiele Cortina in Gerolzhofen die gestiegenen Preise von vielen Rohstoffen, wie beispielsweise Kakao. Auch deshalb musste er den Kugelpreis in diesem Jahr um zehn Cent auf 1,50 Euro erhöhen. Neben den gestiegenen Lebensmittelkosten und der höheren Mehrwertsteuer hat er außerdem mit Personalmangel zu kämpfen: "Personal ist schwierig zu finden", sagt er.
Das Problem sei dabei besonders, dass diejenigen, die sich bewerben, ausschließlich zum Arbeiten unter der Woche bereit seien. Das lohne sich allerdings nicht, so Calabrese, da die Gastronomie speziell auf das Wochenend- und Feiertagsgeschäft angewiesen sei. Aufgrund der Personalnot hat er in seiner Eisdiele seit vergangenem Jahr die Selbstbedienung eingeführt.
In Bezug auf Neuheiten wird es in der Gerolzhöfer Eisdiele demnächst Baileys-Eis geben. Populär seien bei seinen Kunden neben den klassischen Eissorten wie beispielsweise Stracciatella, Zitrone oder Erdbeere vor allem Cookies, Granatapfel oder Nutella. "Das sind Renner, die kannst du nicht aus dem Sortiment nehmen", sagt Calabrese.
Nicht erhöht hat sich dagegen der Kugelpreis in der Caffé-Gelateria da Natalino in Werneck, hier liegt der Preis für alle Kugeln weiterhin bei 1,50 Euro. Doch Inhaber Natalino Padoin merkt: „Die Leute haben kein Geld mehr“. Und auch das Wetter müsse noch besser werden, damit die Saison richtig gut anläuft; aber das könne man sowieso nicht ändern, so Padoin.
der möge bitte das essen was ihm besser schmeckt..
als Füllmaterial für den Magen geht erstgenanntes
aber zum genießen ist es mir egal was die Kugel
handwerklich hergestelltes Eis kostet..
in Nürnberg 2 €, München 2,50€ wenns reicht, Venedig 4€
und hier wird rumgejammert...
Und wenn ich mir den Fuhrpark und das Konsumverhalten eines mir bekannten Gelatiere so ansehe, dann muss mit Eis verkaufen, trotz der gestiegenen Rohstoffpreise, doch ganz schön was zu holen sein. Tauschen möchte ich trotzdem nicht. Im Sommer kannst rund um die Uhr arbeiten und im Winter ist dann Langeweile angesagt.
Solche Gedanken kommen dabei raus, wenn man alles auf "Geld" reduziert.
Ein Teil der Antwort ist: Eisdielen haben einen sozialen Aspekt.
Und warum erinnert sich jemand nach Jahrzehnten noch daran, wie er in in Rom, in Berlin oder in Sydney ein (teures?) Eis gegessen hat? Oder mit wem?