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Schweinfurt
McDonald's-Filiale in der Stadtgalerie Schweinfurt geschlossen: Das sind die Gründe
Nach 15 Jahren hat McDonald's das ECE verlassen – vorzeitig. Eigentlich lief der Vertrag bis 2029. Doch fehlende Umsätze machten dem einen Strich durch die Rechnung.
Die McDonald's Filiale in der Stadtgalerie Schweinfurt ist seit dem 30. Dezember geschlossen. Grund sollen fehlende Umsätze sein. Die Filiale war seit 2009 in der Stadtgalerie ansässig.
Foto: Désirée Schneider | Die McDonald's Filiale in der Stadtgalerie Schweinfurt ist seit dem 30. Dezember geschlossen. Grund sollen fehlende Umsätze sein. Die Filiale war seit 2009 in der Stadtgalerie ansässig.
Désirée Schneider
 |  aktualisiert: 25.01.2025 02:32 Uhr

Leere Stühle, schwarzes Absperrband, die ehemalige Verkaufstheke hinter einem Rollgitter verborgen: Wo bis vor Kurzem noch Burger und Pommes über die Theke gingen, herrscht jetzt Leere. Das Franchise-Unternehmen McDonald's hat seine Filiale im Erdgeschoss der Stadtgalerie Schweinfurt geschlossen. 

Mit der Aufschrift "Time to say Goodbite" (Anmerkung der Redaktion: bite, Englisch für Biss) verkündet ein Plakat den Weggang eines langjährigen Mieters. Seit der Eröffnung des Centers im Jahr 2009 war der Fast-Food-Riese dort mit einer Filiale ansässig. Am 30. Dezember gingen nun nach knapp 15 Jahren die Lichter aus.

Grund für das Aus seien schlicht fehlende Umsätze, sagt Stephen de Santo, Franchise-Nehmer von McDonald's und vormals Betreiber der jetzt geschlossenen Filiale. "Das hatte wirtschaftliche Gründe. Die Filiale war projektiert mit einem Umsatz, den wir in den 15 Jahren einfach nie erreicht haben", sagt er im Gespräch mit dieser Redaktion.

Mietvertrag sollte bis 2029 laufen

Trotzdem habe er den Mietvertrag mit der Stadtgalerie 2019 noch einmal um weitere zehn Jahre – bis 2029 – verlängert. "Wir wollten dem Ganzen damals noch eine Chance geben. Die Tendenz war positiv", sagt der Unternehmer, der neben Schweinfurt weitere Filialen in Werneck, Bad Kissingen und Oerlenbach betreibt. Doch dann kam Corona. Davon hätten sich die Umsätze nie richtig erholt, sagt de Santo.

Vielmehr habe sich die Situation in der Stadtgalerie zunehmend zugespitzt. Steigende Leerstandsquote, sinkende Besuchszahlen: "Immer mehr Läden haben geschlossen. Da hat die Frequenz gefehlt. Es ging in die falsche Richtung", sagt de Santo.

Auch seien die Menschen nicht mehr so kauffreudig wie früher, meint der Unternehmer. Die angespannte weltpolitische Lage und die Inflation habe viele zurückhaltend werden lassen. Mit dem Gedanken, die Stadtgalerie zu verlassen, habe er sich deshalb bereits seit Längerem getragen. Als sich dann die Möglichkeit bot, vorzeitig aus dem Vertrag auszusteigen, habe er diese in Rücksprache mit dem Konzern ergriffen.

De Santos andere Filialen bleiben geöffnet

"Wir haben die Filiale nicht einfach über Nacht geschlossen. Es wurden viele Gespräche und Verhandlungen geführt und letztlich sind wir im Einvernehmen auseinandergegangen", sagt de Santo. Seine anderen Franchise-Filialen in der Region blieben davon aber unberührt und würden wie gehabt weitergeführt, stellt der Unternehmer klar.

Auch habe er niemanden auf die Straße setzen müssen. Einige der mehr als zehn Mitarbeitenden in der Stadtgalerie hätten das Beschäftigungsverhältnis freiwillig beendet, die übrigen habe man auf andere Filialen im Umkreis verteilen können, sagt de Santo.

Seitens der Stadtgalerie zeigt man sich auf Nachfrage dieser Redaktion trotz des neuen Leerstands optimistisch. "Temporär ist die Schließung einer solchen Filiale sicherlich eine Herausforderung. Langfristig betrachtet bildet dies allerdings auch eine Chance, die derzeit in Erarbeitung befindlichen Umnutzungspläne zur Neugestaltung der Stadtgalerie umzusetzen", sagt Centermanager Alexander Kuckshaus.

Über konkrete Pläne für die freigewordene Fläche der McDonald's-Filiale äußert er sich nicht. Allerdings sei die "Vermietungsabteilung bereits mit mehreren Interessenten im Austausch und prüft verschiedene Konzepte", so Kuckshaus.

 
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  • Roland Albert
    Völlig egal, eine Filiale weniger von dem Nullchecker. Als Franchisenehmer bist du eh verkauft und verraten, jeden Mist im Corporate Identity mitmachen zu müssen.
    Mich würde nur mal interessieren, was er für die Fläche noch löhnen darf. Ob er es nutzt oder nicht, ist egal. Wenn die Betriebskosten höher sind wie die Umsätze, in denen der Einkauf noch zuzurechnen ist, kann es schon mal Sinn machen, den Rollo runter zu lassen.
    Für den Hr de Santo ist das nicht so tragisch, er verteilt die Unfähigkeit einfach auf die anderen Filialen. Geschmacklich ist es schon ein Unterschied, wie der Betreiber agiert. nur dessen Läden sind eine geschmackliche Katastrophe. Geht man woanders zum MC, gibt es wohl Unterschiede… Das Niveau des Betreibers ist entscheidend.
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  • Steffen Cyran
    Soso, das würde mich mal interessieren, warum es in einer anderen MCD-Filiale besser schmecken soll. Wo doch die Zutaten und die Zubereitung 1:1 vorgegeben sind
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  • Roland Albert
    Ich sage dir. ..
    die Zubereitungstemperaturen spielen eine entscheidende Rolle.
    Und die schlagen auf die Betriebskosten
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  • Walter Stöckl-Manger
    Boah, dascha ganz ganz schlümm.😉
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  • Marc Stürmer
    Fast Food ist ganz einfach zu teuer geworden! Wenn eine Portion Pommes im normalen Lokal billiger als bei McFress ist, dann hat McFress eben ein Problem. Und genau das ist inzwischen der Fall.

    Und da der Big Mac inzwischen fast so teuer wie der beim Brater nebenan ist, der aber deutlich bessere Qualität liefert, sind die auf einmal in Konkurrenz miteinander, die es früher nie waren.

    Fast Food hat drei Bedürfnisse befriedigt: es ist schnell, schmeckt gut genug und überall gleich und günstig.

    Der Geschmack ist schon lange im Keller, und jetzt ist günstig eben auch weggefallen. Auch übrigens deswegen, weil die Konzerne während Corona den Hals nicht voll bekamen und die Preise deutlich mehr als nötig erhöhten. Franchise-Nehmer wie hier können da wenig anders als mitmachen.

    Übrigens ist das teure Fast Food auch in den USA ein Thema, dort ist es nicht anders. Auch dort hat McFress&Co. mit sinkenden Umsätzen zu kämpfen. Was ja eine gute Sache ist.
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  • Stefan Krumm
    Komplete Zustimmung.

    Bei dieser Filiale ist noch hinzugekommenen, dass sie viel zu klein und mit reduziertem Angebot wohl nie richtig in Schwung gekommen ist
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  • Andreas Neinhardt
    Volle Zustimmung.
    Ein lumpiges hingeklatschtes Menü 20. -Euro.
    Nee nee ohne mich ich meide diese Läden nur noch
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