Seit Dienstag um 12.36 Uhr ist es offiziell: Schweinfurt hat den Zuschlag für die Landesgartenschau 2026. Dies hat der bayerische Umweltminister Marcel Huber Oberbürgermeister Sebastian Remelé in einem Schreiben mitgeteilt, wie es in einer Medienmitteilung aus dem Rathaus heißt.
Laut des Schreibens habe der Fachbeirat der Bayerischen Landesgartenschau GmbH die Empfehlung pro Schweinfurt einstimmig zugestimmt. Nach Meinung der Experten habe das „eindrucksvolle Gesamtkonzept für die Entwicklung eines neuen Stadtteils“ auf dem Gelände der ehemaligen Ledward-Kaserne überzeugt.
„Die Landesgartenschau bedeutet für Schweinfurt eine große Chance. Sie wird ein Motor für die Entwicklung unserer Stadt sein und uns Fördertöpfe öffnen, an die wir sonst nicht herangekommen wären. Auch die Schweinfurter Innenstadt, die Hotellerie und Gastronomie werden von den vielen Besuchern profitieren“, wird Remelé zitiert. Die Landesgartenschau werde die Stadt aufblühen lassen und ihr Image erweitern in „Schweinfurt ist Industrie – Schweinfurt ist Kunst – Schweinfurt ist grün“.
Neuer Park im Westen
Mit der Landesgartenschau soll ein neuer Park für den Schweinfurter Westen entstehen, der langfristig ein Treffpunkt für alle Bürger sein soll und hochwertige Freizeit- und Erholungsflächen mit vielfältigem Nutzungsangebot für umliegende Wohnquartiere und auch die Hochschule biete. Die Landesgartenschau sei nur ein Hebel für diese städtebauliche Entwicklung, so dass für die Bürger und die wachsende Zahl an Studenten mit diesem Bürgerpark auch über die Schau hinaus ein nachhaltiges Ergebnis bleibe, das Bestand haben werde und auf Dauer eine zentrale Anlaufstelle für alle Generationen sein könne, so OB Sebastian Remelé.
Ziel einer Landesgartenschau sei es, städtische Räume zukunftsfähig und ökologisch nachhaltig zu entwickeln, wird Baureferent Ralf Brettin zitiert. Im Rahmen der weiteren Planungen werde es für die Bürger umfassende Informationen zur Landesgartenschau geben. Bereits bei den Bürgerversammlungen im Herbst 2018 soll sie zum Thema werden.
Entscheidung überraschend schnell
Die Entscheidung des Fachbeirats pro Landesgartenschau in Schweinfurt kommt überraschend schnell, auch wenn es im Vorfeld Anzeichen gegeben hat, dass die Stadt mit ihrem Konzept für 2026 auf Wohlwollen trifft. Eigentlich sollten die Begehung des Geländes und die Entscheidung erst im Spätsommer stattfinden, wurden nun aber vorgezogen. Im Juni hatten Bau- und Umweltausschuss, Hauptausschuss und Stadtrat mit großer Mehrheit für die Abgabe der Bewerbung gestimmt. Nun ist im übrigen wieder der Stadtrat am Zug: Er muss die Anfrage der Bayerische Landesgartenschau GmbH, eine Landesgartenschau 2026 in Schweinfurt auszurichten, im positiv bescheiden, erst dann beginnen die konkreten Planungen. Wann das Thema auf der Tagesordnung stehen wird, ist noch offen, es wird aber wohl vor den Haushaltsberatungen im November sein.
In Ledward und in Yorktown
Das Konzept sieht vor, dass im nördlichen Teil der Ledward-Kasernen zwischen Carus-Allee und der Kleingartenanlage Alte Warte sowie auf dem südlichen Gelände des Kessler Fields zwischen Willi-Kaidel-Straße und Yorktown Village ein 13,1 Hektar großes Gelände für die Landesgartenschau genutzt wird. Sowohl für das Ledward-Areal, auf dem der i-Campus der Fachhochschule entsteht, als auch für das Kessler Field gelte, dass eine Landesgartenschau „eine ganz große Chance“ sei, hatte Baureferent Ralf Brettin stets betont. So gibt es in Ledward einen großen Park, in einer ehemaligen Panzerhalle auf dem Gelände sollen eine Blumenhalle entstehen, außerdem sind Schaugärten zu verschiedenen Themen angedacht. Den zweiten Kernbereich bildet der südliche Bereich des Kesslerfields. In einem kleinen Park dort würden vor allem die Ausstellungspavillons für Wissenschaft, Kunst, Wirtschaft, Ministerien oder Verbände platziert.
Außerdem gibt es so genannte Korrespondenzprojekte als grüne Bänder vom LGS-Gelände über die Innenstadt zum Main, sie sind aber in den Kosten nicht enthalten. Geschätzt wird ein Kostenrahmen von 24 Millionen Euro, der durch einen staatlichen Zuschuss von fünf Millionen Euro sowie Einnahmen aus Tickets, Sponsoring, etc. refinanziert werden soll. Die Stadt schätzt, dass sie selbst gut sieben Millionen Euro investieren muss. Das wären rund zwei Millionen mehr, als man ohnehin in die für den Bereich geplante Entwicklung hätte investieren müssen, gäbe es keine Landesgartenschau.
Schneider kündigt Bürgerbegehren an
Gegen eine Bewerbung für die Landesgartenschau hatte sich im Stadtrat vor allem die SPD-Fraktion ausgesprochen, die nicht grundsätzlich gegen eine Landesgartenschau ist, das Konversionsgelände aber für den falschen Ort hält.
Widerstand hat Stadträtin Ulrike Schneider (FW/SWL) angekündigt, die kurz vor dem Beschluss pro Landesgartenschau eine Variante einbrachte, bei der statt LGS ein neuer Stadtwald auf dem Gelände entstehen soll. Sie kündigte an, ein entsprechendes Bürgerbegehren zu starten und bekräftigte dieses Vorhaben am Dienstag in einer Mitteilung an die Redaktion noch einmal. „Dem 'Wir sind Landesgartenschau' setzen wir ein 'Wir sind vernünftig' entgegen“, schrieb Schneider.
Hier jetzt alles so negativ sehen. Das macht mMn eher einen schlechten Eindruck. Eine Laga freut sicher nicht nur Insekten... auch kann es ein gutes Werbeinstrument fuer den Ruf der Stadt sein..... so n verpichtes 'ich will nicht'.... eher Negativeindruck auf Auswärtige....
Die Bürger sollten über beide oder eine kombinierte Variante in einem Bürgerentscheid abstimmen können - unser Stadtrat sollte überparteilich dem Souverän die Möglichkeit eröffnen sein Votum einzuholen und bis dahin die Zustimmung w o und o b eine Landesgartenschau stattfindet offenhalten.
Der Stadtrat könnte im Vorfeld unsere Stadtverwaltung als Dienstleister beauftragen für beide oder ergänzende Maßnahmen einen öffentlichen Wettbewerb ausschreiben welcher den Bürgern dann zur Abstimmung vorgelegt wird. Da die Schweinfurter Bürger und nicht die Parteien + Verwaltung die Veranstaltung bezahlen - wäre dies demokratisch