Stadträtin Ulrike Scheider (Schweinfurtern Liste) und Annelie Maidhof haben am Freitag ein „Bürgerbegehren für einen klimaschützenden und kostengünstigen Stadtwald“ auf der rund zehn Hektar großen Konversionsfläche in der ehemaligen Ledward-Kaserne und auf dem benachbarten Kessler Field gestartet, welches die Stadtratsmehrheit sich als Gelände für eine Landesgartenschau im Jahr 2026 ausgeguckt hat.
Gegen die Hitze in der Stadt
Weil ein Wald ziemlich dauerhaft den Klimakiller Kohlendioxid binde und den nachwachsenden Rohstoff Holz liefere, ein Wald das Kleinklima weit günstiger als andere Grünfläche beeinflusse und vor allem Hitzeperioden im Westen der Stadt abschwäche, plädieren Schneider und Maidhof für Eiche, Buche & Co.
Auch sei ein Stadtwald weit günstiger als eine Landesgartenschau – vor allem bei der Errichtung, aber auch im Unterhalt. Zuschüsse herausgerechnet kommt Schneider auf Investitionskosten von sieben Millionen Euro für die Stadtkasse bei einer Landesgartenschau und von 100 000 Euro für den gleich großen Stadtwald.
Die Listen liegen aus
Unterschriftenlisten liegen ab sofort bei der Buchhandlung Collibri (Markt 19), im Café Schreier (Markt 28), bei CBS Elektronik Bebersdorf (Dittelbrunner Straße 1), im CAP Markt (Am Deutschhof 7), bei Lotto Schreibwaren Lindner (Berliner Platz 14) und Labus Wasserstrahltechnik (Friedrichstraße 8) aus.
„Die Zeit drängt“, meinte Schneider beim Pressetermin vor der ehemaligen Panzerkaserne. Gebraucht werden knapp 3000 Unterschriften bis zu jener Sitzung des Stadtrats, die für die Zeit direkt nach einer Entscheidung über die Bewerbung der Stadt für die Landesgartenschau 2026 angesagt ist. Mit dem Bescheid der Gesellschaft zur Förderung der bayerischen Landesgartenschauen rechnen Schneider und Maidhof im Herbst.
Bürger gegen „Imageprojekt“
„Wir haben mit vielen Bürgern gesprochen“, sagt Schneider. Dabei habe sich klar herausgestellt, dass die Mehrheit das „Imageprojekt Landesgartenschau“ nicht wolle – und erst recht nicht auf dem ehemaligen Kasernengelände – auch weil dort kaum einer wohne.
Den anvisierten Stadtwald sehen die Initiatoren des Bürgerbegehrens als nachhaltigen Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel. Jeder einzelne Baum sei wichtig. Dass ein Wald nicht nur kostengünstig zu haben sei, sondern irgendwann auch Gewinne abwerfe, sei zwar zweitrangig, doch der Erwähnung wert.
Das eingesparte Geld sei, so Schneider und Maidhof, weit besser in Energiesparprojekte oder in die Erzeugung regenerativer Energien zu investieren.