Infrastruktur, Stromversorgung, Wohnhäuser: Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat aktuell eine neue Dimension erreicht. Raketen zerstören das, was für die Menschen zum (Über-) Leben wichtig ist. Auch in Lutsk, der Solidaritäts-Partnerstadt von Schweinfurt.
Zum ersten Mal haben die russischen Raketenangriffe nach Auskunft ukrainischer Behörden am Samstag, 22. Oktober, auch den Stadtkern der 210.000-Einwohner-Stadt in der Westukraine getroffen. Bei drei Einschlägen von Cruise Missiles, die nach Angaben der örtlichen Behörden vom Schwarzen Meer aus abgefeuert wurden, wurden Umspannwerke und Stromversorgungseinrichtungen zerstört sowie umliegende private Wohnhäuser stark beschädigt.
Die Stromversorgung konnte teilweise im Lauf des Sonntags wiederhergestellt werden, einzelne Stadtbereiche sind bis heute noch ohne Strom, so die Auskunft. Bei vorherigen Angriffen waren militärische Anlagen wie der Flugplatz oder Treibstofflager im Visier. Es gab keine Toten aber einige Verletzte durch umherfliegende Trümmer beziehungsweise Glassplitter.
Mit dem Alarm in den Werksbunker, nach dem Angriff wieder in die Produktion
Die Informationen sind aktuell, kamen als Mail bei SKF Schweinfurt an. Und das hat seinen Grund. In Lutsk steht ein Werk von SKF. Hergestellt werden dort Kegel- und Zylinderrollen. Von Anfang an unterstützt die Belegschaft in Schweinfurt die Mitarbeitenden in der Ukraine mit Hilfstransporten.
Trotz der Angriffe produziert das Werk in Lutsk normal weiter, so Holger Laschka, SKF-Pressesprecher auf Nachfrage. Auch der Samstag sei ein voller Produktionstag gewesen. Mit Beginn des Alarms seien die Beschäftigten in den Werksbunker gegangen, der auch der Öffentlichkeit zur Verfügung stehe. Nach dem Angriff ging die Belegschaft wieder an die Arbeit.
Auch die Stadt Schweinfurt unterstützt – mit Hilfsmitteln, einem Feuerwehrauto und Geld
Auch die Stadt Schweinfurt unterstützt Lutsk mit Hilfsgütern. Im Mai hatte Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) eine Solidaritäts-Partnerschaft mit der Großstadt bekannt gegeben. Im September fuhr er selbst gemeinsam mit Sozialreferent Jürgen Montag in die Westukraine.
Die Stadt hatte zuletzt ein nicht mehr genutztes Feuerwehrfahrzeug überführt und 250.000 Euro zum Kauf von in der Ukraine dringend benötigten Produkten wie Medikamente, Verbandsmaterial, Schutzkleidung, lange haltbare und trockene Lebensmittel und Ausrüstung zur Verfügung gestellt.
Auch in Bezug auf den Wiederaufbau.
Und ganz klar - der Irre mus gestoppt werden! Alles andere führt zum Hunger nach noch mehr. Auch wenn das die Fahnenschwenker und Querschreier nicht erkennen wollen.
Schließlich hat der teekochende Fenstersturz - Experte sein Handwerk beim KGB gelernt.
Ein Blick in die Geschichte zeigt übrigens, was passiert wenn nicht bzw. nicht konsequent auf irre Führeungsautoritäten reagiert wird.
Den Verantwortlichen in USA und EU ist klar, dass ein direkter Angriff auf Russland ein nukleares Inferno auslösen kann.
Man darf nicht einerseits panische Angst vor möglichen Gefahren der friedlichen Nutzung der Kernenergie schüren und andererseits mit Hurrapatriotismus und Begeisterung wie anno 1914 eine Eskalation bis hin zum Einsatz von Nuklearwaffen riskieren.
Es empfiehlt sich dringend, die nachfolgend verlinkte Stellungnahme der Wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestages zu lesen in der die Grauzone und die Gratwanderung zwischen Neutralität, militärischer Unterstützung und Konfliktteilnahme sehr deutlich angesprochen wird.
https://www.bundestag.de/resource/blob/892384/d9b4c174ae0e0af275b8f42b143b2308/WD-2-019-22-pdf-data.pdf
Die Gefahr, dass Russland das Handeln der Bundesrepublik und anderer Nato-Staaten bereits jetzt völkerrechtlich begründet als Konfliktteilnahme auslegen könnte ist hoch.
Es geht nicht darum Russland selbst anzugreifen, sondern der Ukraine notwendige Waffen nicht weiter vorzuenthalten.
Zitat: "Erst wenn neben der Belieferung mit Waffen auch die Einweisung der Konfliktpartei bzw. Ausbildung an solchen Waffen in Rede stünde, würde man den gesicherten Bereich der Nichtkriegsführung verlassen".
https://www.bundestag.de/resource/blob/892384/d9b4c174ae0e0af275b8f42b143b2308/WD-2-019-22-pdf-data.pdf
Das ist jetzt der Fall. Ukrainische Soldaten werden auf deutschem Boden für den Einsatz an deutschen Waffen gegen Russland ausgebildet.
Mir kann es egal sein - ich bin ein alter Mann, der ein gutes Leben in Wohlstand und Frieden genießen durfte - aber ein bißchen riskant ist es schon mit dem Feuer zu spielen und den "Psychopathen Putin" immer weiter zu reizen, wenn Raketen von Königsberg nach Berlin nur 8 Minuten brauchen.
Mittlerweile drängen neben Kadyrow noch etliche andere Kommandeure auf ein härteres Vorgehen bis hin zum Einsatz von substrategischen Kernwaffen. Dagegen wirkt Putin direkt besonnen.
Härters Vorgehen wird von Politikern gefordert, die darauf angewiesen sind dass ihr Versagen, das zu der schlechten Lage in Russland geführt hat nicht zum Thema von politischen Diskussionen wird.
Und von Bloggern, die mit ihren extremen Ansichten Publikum locken. Aber das haben wir hier ja auch.
Es wird wohl noch ein böses Erwachen geben. Die Zeichen der Zeit stehen mehr denn je auf Sturm!
Was viele nicht wissen: Die Ukraine ist das zweitgrößte Land Europas.