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Schweinfurt
Kommentar: Ausstieg aus der Landesgartenschau ist der richtige Schritt
Im Jahr 2026 wird es keine Landesgartenschau in Schweinfurt geben. Warum das nicht nur für den Oberbürgermeister politische Konsequenzen hat.
Das Aus für die Landesgartenschau 2026 in Schweinfurt verkündete Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) bei einer Pressekonferenz gemeinsam mit dem CSU-Fraktionsvorsitzenden Stefan Funk (links) und dem Grünen-Fraktionsvorsitzenden Holger Laschka.
Foto: Anand Anders | Das Aus für die Landesgartenschau 2026 in Schweinfurt verkündete Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) bei einer Pressekonferenz gemeinsam mit dem CSU-Fraktionsvorsitzenden Stefan Funk (links) und dem ...
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:23 Uhr

Die Landesgartenschau 2026 in der Ledward Kaserne in Schweinfurt war tatsächlich ein Herzensprojekt von Oberbürgermeister Sebastian Remelé. Sie war es aber nicht für die Mehrzahl der Bürgerinnen und Bürger. Die Mehrheiten im Stadtrat waren immer schon sehr knapp. Die Absage jetzt ist konsequent, gerade noch zum richtigen Zeitpunkt.

Die Absage ist aber auch eine bittere Niederlage für den Oberbürgermeister und für die Koalition von CSU und Grünen. Es ist dem OB in den vergangenen vier Jahren seit dem Zuschlag für die Ausrichtung 2026 nie gelungen, Euphorie in der Stadt zu erzeugen. Es ist nie gelungen, eine große Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger von den Chancen einer Landesgartenschau zu überzeugen. Selbst als die ersten Entwürfe für die Gestaltung der Flächen vorlagen, blieben die alles entscheidenden Fragen unbeantwortet: Warum soll man dort hingehen? Warum soll man dafür Geld ausgeben?

Der vielleicht größte Fehler des Oberbürgermeisters war es, 2019 nach dem Bürgerentscheid nicht auf Volkes Stimme zu hören. Die war eindeutig und unüberhörbar: 5565 Menschen stimmten gegen die Landesgartenschau, nur 4366 dafür. Da das nötige Quorum von 15 Prozent der Wahlberechtigten knapp nicht erreicht war, konnte der OB den Stadtratsbeschluss aufrecht erhalten.

Die Stadt Schweinfurt steigt aus der Planung für eine Landesgartenschau 2026 in der früheren Ledward Kaserne aus. 
Foto: Nicolas Bettinger | Die Stadt Schweinfurt steigt aus der Planung für eine Landesgartenschau 2026 in der früheren Ledward Kaserne aus. 

Damals sagte er, man müsse die Chancen der Landesgartenschau für Stadtentwicklung und Imageförderung Schweinfurts noch mehr und besser erklären. Das ist nicht gelungen. Oberflächlich betrachtet, ist die Landesgartenschau an den äußeren Umständen Inflation, Baupreisexplosion und Folgen des Ukraine-Kriegs gescheitert. Wenn man aber ehrlich ist, war es von Anfang an ein zum Scheitern verurteiltes Projekt.

Ein Scheitern, das nun auch der CSU und den Grünen anhaftet mit unabsehbaren Folgen für die Kommunalwahl. Sehr lange Planungsphasen, große Unruhe in der Stadtverwaltung, Personalmangel – die Liste der Probleme unter der Ägide von Oberbürgermeister Remelé ist lang.

Der OB, die Bauverwaltung und seine Verbündeten im Stadtrat müssen jetzt liefern. Sie müssen ihre Ankündigungen wahr machen, Schweinfurt trotz der schwierigen finanziellen Lage in die Zukunft führen zu können. 2026 kommt zwar keine Landesgartenschau, aber die nächste Kommunalwahl . . .

 
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  • Mic_Ro
    "Es ist nie gelungen, eine große Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger von den Chancen einer Landesgartenschau zu überzeugen."
    Warum nur?
    Ist es nicht auch durch die maßgebliche Berichterstattung durch Herrn Schikora selbst geschuldet, dass weder eine Aufbruchstimmung, noch eine wenigstens neutrale Haltung und objektive Berichterstattung erfolgte!
    Es war nicht der größte Fehler des Oberbürgermeisters 2019 nicht auf Volkes Stimme zu hören, denn es war alles andere als Eindeutig! Sie verdrehen das Wahlergebnis! Beide haben mit Nein überwogen!
    Da gibts nix schön zu reden!
    Auch das Wäldchen von Frau Schneider wollte nicht die Mehrheit! Das wichtigste aber: Das nötige Quorum von 15 Prozent der Wahlberechtigten wurde nicht erreicht!
    Es ist bezeichnend, wie sehr die Presse durch ihre Kommentare und Meinungen eingreift!
    Eine objektive Berichterstattung wäre wünschenswert anstatt einer sehr subjektiven und nicht der erweckte Eindruck einer bestimmten politischen Richtung hofierend!
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  • christopher
    Typisch, jetzt ist wieder der Bote der schlechten Nachricht schuld 😀 sind eben immer die Anderen, gell
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  • bauri
    Von einer Niederlage kann hier überhaupt keine Rede sein! Natürlich ist ein gewolltes Projekt nicht zustande gekommen. Die Gründe liegen deutlich erkennbar in der aktuellen krisenbehafteten Situation. Alles andere als eine Absage wäre unverantwortlich und hätte bei diesen immensen Kosten für die Stadt zu einer Rücktrittsforderung geführt. Eine sukzessive Fortführung des "grünen Bandes" durch die Stadt kann trotz allem ein erfolgreiches Konzept mit überschaubaren und planbaren Kosten werden. Bei den jetzt geforderten Einsparungen in allen Bereichen ist eine Landesgartenschau für viele Jahre einfach nicht mehr realisierbar und auch nicht notwendig.
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  • Wie Funk auf dem Foto schaut, so ist lieder die Situation bei der Schweinfurter CSU. Redaktion, bitte haltet uns auf dem Laufenden.
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  • Wieder eine schwere Niederlage für Remele. Wann geht er endlich und wir bekommen einen engagierten OB in unserer Stadt?
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  • christopher
    Mit seinem designierten Nachfolger von Lackum wird es eher schlimmer. Dann lieber weiter mit Remelé, der ist wenigstens menschlich in Ordnung
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  • grassho
    .... "eine bittere Niederlage für den Oberbürgermeister und für die Koalition von CSU und Grünen."

    Also mich wunderte es immer, dass die Grünen überhaupt einem solchen Projekt zustimmten.
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  • die-frangn
    Die grünen können nur so an der Macht mitregieren.
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  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    Zitat Oliver Schikora: "Sie war es aber nicht für die Mehrzahl der Bürgerinnen und Bürger."

    Die LGS war vielleicht kein Herzensprojekt für die die Mehrzahl der Bürgerinnen und Bürger - ihnen war die LGS schlichtweg egal! Dagegen war die Mehrheit jedenfalsl nicht! Der Mehrheit war egal ob sie stattfindet oder nicht.

    Wie im Text erwähnt stimmten 5565 Menschen gegen die Landesgartenschau und 4366 dafür. Die große Bevölkerungsmehrheit (knapp 72%) stimmte allerdings gar nicht ab. Bei einer derartigen Zahl ist so eine Abstimmung sicherlich nicht repräsentativ und der Bürgereintscheid zurecht gescheitert!
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  • ulrisch0
    Das ist ja eine seltsame Deutung, werter „einFranke“. Dann dürften Sie auch die agierenden Politiker selbst nicht akzeptieren… wie viele Bürger sind nicht zur OB Wahl gegangen? Welche Minderheit hat ihn legitimiert?
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  • Mic_Ro
    Hier spricht die Stimme einer Splittergruppe und politischen Nomadin, der jedoch Mehrheiten auch egal scheinen!

    Egal wieviele zur Wahl gehen und egal wie ein Ergebnis aussieht, es sollte immer um das Wohl aller Bürger gehen und nicht um Ideologien und persönliche Feldzüge!
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