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Hesselbach
Klar pro Windkraft: Üchtelhausener Bürger wollen neue Windräder
Der Bürgerentscheid in Üchtelhausen pro oder contra Windkraft auf dem Gemeindegebiet ist entschieden. Wie viele Bürgerinnen und Bürger den Bürgermeister unterstützten.
Zur goldenen Stunde, etwa eine Stunde vor Sonnenaufgang, drehen sich die Rotorblätter von Windenergieanlagen im Wind auf diesem Symbolbild in Brandenburg. Die Bürger Üchtelhausens votierten in einem Bürgerentscheid nun klar pro Windkraft in ihrer Gemeinde.
Foto: Patrick Pleul | Zur goldenen Stunde, etwa eine Stunde vor Sonnenaufgang, drehen sich die Rotorblätter von Windenergieanlagen im Wind auf diesem Symbolbild in Brandenburg.
Oliver Schikora
 und  Steffen Krapf
 |  aktualisiert: 08.02.2024 12:21 Uhr

Zum zweiten Mal nach 2016 entschieden die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Üchtelhausen über das Thema  Windkraft. Doch dieses Mal ganz anders, denn ein möglicher Windpark auf Gemeindegebiet wurde bei der Abstimmung mit satten 71,7 Prozent befürwortet. 1461 Ja-Stimmen, 502 Nein-Stimmen und 75 ungültige Stimmzettel wurden am Sonntagabend gezählt. Das heißt: In den nächsten Jahren kann in Üchtelhausen in bestimmten Bereichen ein Windpark gebaut werden.

Von den 3192 Wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger stimmten 2038 ab, eine Beteiligung von 63,8 Prozent, die Bürgermeister Johannes Grebner in einer ersten Reaktion sehr freute: "Wir sind erfreut und überrascht über das deutliche Ergebnis. Es ist ein hoher Vorschuss an Vertrauen der Bürger, den wir verantwortungsvoll umsetzen werden."

Wer sich für das "Ja"-Kreuz entschied, war dafür, dass auf dem im Regionalplan für das Gemeindegebiet Üchtelhausen ausgewiesenen Vorrang- und Vorbehaltsgebiet ein Windpark zwischen den Gemeindeteilen Madenhausen, Hoppachshof, Hesselbach und Ebertshausen unter Beachtung der vom Gemeinderat beschlossenen Kriterien errichtet wird. Diese sind zum einen, dass nicht mehr als sechs Windenergieanlagen mit einem Mindestabstand von 1250 Meter zu geschlossenen Wohngebieten errichtet werden. Zum anderen, dass Anlagen, die im Wald errichtet werden, nicht in wertvollen Waldbeständen stehen dürfen. Auch sollen alle technischen Maßnahmen ergriffen werden, um den Eingriff in den Wald zu minimieren.

Alle von den ausgewiesenen Vorrang- und Vorbehaltsgebieten betroffenen Grundstückseigentümer sollen fair und gerecht an resultierenden Pachteinnahmen eines künftigen Windparks über ein Flächenpooling beteiligt werden, so der Beschluss des Gemeinderates im Vorfeld. Der künftige Windpark soll auch zu einem erheblichen Anteil (mindestens 30 bis 40 Prozent des Windparks) in Kommunal- und/oder Bürgerbesitz sein und nicht ausschließlich von externen Investoren betrieben werden. Der künftige Projektentwickler muss sicherstellen, dass beeinträchtigte Anwohner über vergünstigte Stromtarife in Abhängigkeit der Entfernung zum Windpark entschädigt werden.

Die Art, wie die Diskussion über das Thema pro und contra Windkraft seit Amtsantritt von Johannes Grebner im Mai 2020 in Üchtelhausen auch mit Unterstützung so genannter "Windkümmerer" und mit großer Einigkeit im Gemeinderat sowie zahlreichen Infoveranstaltungen geführt wurde, könnte auch für andere Gemeinde in der Region Main-Rhön in Zukunft beispielgebend sein.

 
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  • I. K.
    Da sieht man wieviel Dummheit bei uns existiert! Wir feiern den Sieg des Bürgerentscheids. Die in Südbayern lachen sich über die Unterfranken kaputt.
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  • R. O.
    hallo, wieso sollten sich die südbayern über die franken lustig machen. im süden stehen die meisten AKWs in deutschland. diese kraftwerke werden älter und störanfälliger. wir sollten froh sein, das grafenrheinfeld vom netz ist. die südbayern werden uns noch beneiden.
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  • L. W.
    @ hentinger

    Wollen Sie jetzt auch noch die Ergebnisse pro Haus und Hof?

    Die Mehrheit hat gesprochen und das sollten Demokraten akzeptieren.
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  • D. E.
    Hat Ihnen das ihre Kristallkugel verraten?
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  • I. L.
    Wenn sie nicht zur Mehrheit gehören haben sie doch immer ein Problem
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  • L. W.
    @ hentinger

    Und woher wollen Sie wissen, dass Ihre Unterstellung richtig ist?

    Vermutlich war einfach die Mehrheit der Abstimmenden von der Sinnhaftigkeit dieser Energieerzeugung überzeugt.
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  • L. W.
    @ hentinger

    Und Sie sind im alleinigen Besitz aller physikalischen Erkenntnisse?

    Reichlich überheblich Ihr Kommentar.
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  • R. O.
    hallo hentinger, ich fordere Sie zum wiederholten male auf, wenn Sie gegen windräder sind, teilen Sie uns bitte mit, welche Energieversorgung Sie bevorzugen.
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  • W. W.
    Sollen doch die die Windräder bekommen, die für JA gestimmt haben, das dürften hauptlächlich Stüchter, Zeller und Weipoltshäuser sein, wohlwissend, daß diese nicht vor ihrer Haustüre stehen! @ Lebenhan 1965, wie weit werden Sie von den Windrädern entfernt wohnen??
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  • H. S.
    Bei einem Mindestabstand von 1250m da werden die Windräder praktisch nicht zu hören sein und Probleme mit Schattenwurf wird es auch nichtgeben.
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  • R. O.
    hallo Hentinger, man merkt daß Sie ein windkraftgegner sind. dann müßen Sie aber auch wissen wofür Sie sein wollen. vllt. atomkraft ? dann schauen Sie doch einmal ins "hochgelobte" Atom-frankreich. z.zt. sind die hälft der 56 giftigen kraftwerke wg. revision und pannen vom netz. zeitweise ist der börsenstrompreis 30x höher als bei uns. schaut so ein sichere und preiswerte energieversorgung aus ? also Hentinger, teilen Sie uns bitte umgehend mit, für was Sie sein wollen. weil nur auf windräder schimpfen bringt nichts.
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  • D. E.
    Wie lautet Ihre Lösung für die Stromerzeugung in Deutschland?
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  • W. W.
    Haha! gehen Sie mal nach Hesselbach dort ist das Windrad auch nur so weit entfernt, aber im Frühjahr und Herbst bei Sonnenuntergang werden sie durch Schattenschlag durchgebeutelt auch bei Schwachwind macht am Abend das Feiern spaß, wenn ein stetiges Huch zu hören ist!
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  • S. C.
    "Beteiligung an den Pachteinnahmen......erheblichen Anteil (mindestens 30 bis 40 Prozent des Windparks) in Kommunal- und/oder Bürgerbesitz "

    Wie einfach es wieder mal geklappt hat, die Bürger mit kleinen Leckerli zu ködern. Und hinterher haben sie für den Rest ihres Lebens die Dinger vor ihrer Nase stehen.
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  • D. E.
    Wertschöpfung im eigenen Land. Ist das nicht allemal besser als die Erlöse in den Allerw... von z. B. Russland oder Saudi-Arabien zu schieben? Von der Abhängigkeit wollen wir erst gar nicht reden.
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  • D. E.
    "Und wie viel Liter Öl oder m³ Gas oder kg Kohle werden denn durch den Windpark Üchtelhausen weniger aus Russland oder dem Nahen Osten bezogen?"

    Es wird auf jeden Fall WENIGER Öl oder Gas oder Kohle bezogen und die Betriebserlöse bleiben im Land. Und das ist gut so. Und von der Abhängigkeit haben wir noch gar nicht gesprochen.
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