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Bergrheinfeld
Klage wegen SuedLink: Bürgerinitiative Bergrheinfeld lehnt auf 77 Seiten Konverterbau ab
Viele offene Fragen und wenige Daten. So lässt sich die Begründung der Bürgerinitiative gegen den Bau des SuedLink-Konverters verkürzen. Es geht auch um juristische Finesse.
So soll der Konverter bei Bergrheinfeld aussehen, der den im SuedLink ankommenden Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt. Dagegen klagt die Bürgerinitiative.
Foto: Tennet | So soll der Konverter bei Bergrheinfeld aussehen, der den im SuedLink ankommenden Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt. Dagegen klagt die Bürgerinitiative.
Josef Schäfer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 12:03 Uhr

Auf 77 Seiten führt die Anwaltskanzlei der Bürgerinitiative (BI) "Bergrheinfeld sagt nein zu SuedLink" aus, weswegen sie die Teilgenehmigung für den Bau einer Konverter-Anlage bei Bergrheinfeld für ungerechtfertigt hält. Die Klage beim Bundesverwaltungsgericht war schon im April eingereicht worden. Die Initiative hat nun eine Zusammenfassung ihrer Argumente in einer Mitteilung veröffentlicht.

Der Konverterbau ist für die geplante Stromleitung SuedLink von Norden in den Süden Deutschlands notwendig. Dort wird der ankommende Gleichstrom im Wechselstrom umgewandelt, um ihn ins öffentliche Netz einspeisen zu können. Die Regierung von Unterfranken hatte im März eine Teilgenehmigung für den Bauherrn Tennet erlassen.

BI mahnt Umweltverträglichkeitsprüfung an

Die Bürgerinitiative und ihr Anwalt erläutern, dass mit der Teil- auch eine Standortgenehmigung verbunden sei. Bereits im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung haben Kritiker umfangreiche Kritikpunkte vorgebracht, die die Regierung "weitgehend unberücksichtigt" gelassen habe. Eine Umweltverträglichkeitsprüfung habe nicht stattgefunden; ebenso sei der Landschafts- und Artenschutz nicht gewährleistet.

Die Kläger monieren, dass die Teilgenehmigung auf der Ansicht beruhe, das Gesamtprojekt sei genehmigungsfähig. Dabei habe Tennet keine verbindlichen technischen Unterlagen über den Konverter sowie konstruktive Eckdaten vorgelegt. Ebenso verhalte es sich mit Unterlagen zur Entwässerung.

Im Spiel sind auch juristische Feinheiten

Dass die Auseinandersetzung mit großer juristischer Taktik auf beiden Seiten betrieben wird, zeigt ein Detail. Wie es in der Mitteilung heißt, habe Tennet nicht den ganzen Rahmen der bisherigen Genehmigung ausgeschöpft, sondern würde nur vorbereitende Arbeiten wie die Untersuchung auf Bodendenkmäler durchführen. Denn würde Tennet mehr tun, könnte die Bürgerinitiative beim Bundesverwaltungsgericht einen Baustopp im Eilverfahren beantragen.

 
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  • Werner12
    Das mit dem Artenschutz kommt immer erst auf den Tisch wenn es den Betroffenen einen Vorteil verschafft.
    Gutes Beispiel:
    Geplante Recyclinganlage im Steinbruch Pfersdorf / Holzhausen.
    Wurde von den Bürgern verhindert unter anderem mit dem Argument einer Biber Population.
    Vor Jahren haben sie über den Biber gemeckert, sogar Giftköder wurden bei Pfersdorf ausgelegt.
    Heute sagen die Holzhäuser "der Biber ist unser bester Freund"
    Scheinheilig ohne Worte.
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  • schroek1@web.de
    Vieleicht könnt ihr mir ja beantworten, warum Strom, gewonnen von den Off-Shore Anlagen nicht in Norddeutschland verbraucht wird? Warum muss er erst bis nach Bayern transportiert werden, und die Bundesländer dazwischen haben nichts von der Gleichstromtrasse? Wäre es nicht nachhaltiger, den Strom vor Ort zu erzeugen und dort dann an die Gemeinden abzugeben?
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  • Familiemay
    Frage mal bei https://bergrheinfeld-sagt-nein.de/index.html die sind wirklich weit verzweigt informiert
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  • schroek1@web.de
    Familiemay, danke für ihre Antwort. Ich hätte mir gewünscht, dass jemand von den vielen "Experten" hier mir mal ne Antwort darauf geben.
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  • Lebenhan1965
    @ henni

    Wie soll die Stromversorgung der Industrie in Bayern denn mit örtlich erzeugtem Strom funktionieren, außer durch Gaskraftwerke, wo eben der Brennstoff dann importiert werden muss.

    Die Offshore Anlagen erzeugen eben mehr Strom als die Bundesländer an der Küste verbrauchen.

    Anders rum gefragt: Warum soll dieser Strom nicht nach Bayern transportiert werden?
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  • schroek1@web.de
    "In Bayern wird's dunkel", so oder so ähnlich schallt es wie ein Chor aus den Mündern von Schwarz und Grün. Übrigens seit das erste Atomkraftwerk in Bayern ausgeschaltet wurde. Und wars dunkel? Bei uns Zuhause oder in der Industrie? Nein, das einzige was passiert ist, der Ministerpräsident Söder kann nicht mehr soviel billigen Strom in die Nachbarländer verkaufen und damit seinen Geldsäckel so leicht füllen. Darum muss der billige Kohlestrom vom Norden jetzt schleunigst nach Bayern transferiert werden. "Bayern braucht den Strom aus dem Norden, sonst wird's dunkel". Wer's glaubt, wird selig. Die selbe Summen in erneuerbaren Strom vor Ort investiert, was SuedLink kostet, und wir wären unabhängig von solchen möchtegern Energieexperten wie den Söders.
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  • Lebenhan1965
    @ henni

    Und der norddeutsche Strom, der überflüssig wird, soll weiterhin unter Wert verschenkt werden, während in Süddeutschland Gaskraftwerke mit Gas aus Quatar Strom erzeugt wird.

    Verrückt Ihr Egoismus!
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  • Katie001
    Das ist das gleiche wie mit dem Öl. Es wird dort gewonnen, wo es in rauen Mengen vorkommt. Wir im Süden haben nicht ausreichend gleichmäßigen Wind. Schau Dich in der Region um, wie oft sich die Windräder hier drehen.
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  • schroek1@web.de
    Vllt liegt es daran, dass Kohlestrom Vorrang hat vor Windkraftstrom und wenig Wert auf Stromspeicher gelegt wird.
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  • heuser.mueller
    Ganz einfach...der BI den Strom abstellen, damit sie mal merken, dass der nicht aus der Steckdose kommt, vielleicht schalten sie dann den Kopf mal ein. Und schickt ihnen mal Gleichstrom durch die Steckdose, mal sehen wie lange sie noch motzen. Wollen E-Auto fahren und Wärmepumpen betreiben, aber Strom brauchen sie nicht...kaum zu glauben so viel Unkenntnis. Allgemeinwohl geht vor Eugenwohl.
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  • Funkenstern
    Eigentlich sollte man diese Verhinderungsaktionäre anzeigen.
    Eigeninteresse geht vor Allgemeinheitsinteressen.
    Es darf zwar jeder protestieren und maulen, im eigenen Interessenvorteil.
    Tausende andere haben die Nachteile und das ist dann rechtsstaatlich.
    Solange der Strom auch aus deren Steckdosen auf Anforderung fliesst, wird sich nichts ändern.
    Dann kommen noch die Flächenversiegelungsschwurbler und bringen ihre berechtigten Argumente vor. Um wieviel Qm gehts dann im öffentlichen Interesse?
    Manchmal falle ich vom Glauben an die Menschheit ab…
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  • Familiemay
    Hier gibt es viele Hintergrundinformationen auch viele weiterführende Links zu den vielen Gesichtspunkte die bedenken aufkommen lassen https://bergrheinfeld-sagt-nein.de/index.html
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  • schroek1@web.de
    Sch..ß. Demokratie! Auch noch demonstrieren und ne andere Meinung haben - das geht garnicht.
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  • Familiemay
    https://bergrheinfeld-sagt-nein.de/index.html
    Bei jeglichen Bauprojekten kann ein Grund dagegen und dafür gefunden werden. Hier wird fadenscheinig Ökostrom als Totschlag Argument herangezogen. Als Totschlagargument für eine Irre deutschlandweite Schneise für eine Strom Autobahn. Und wenn keine Abwehr kommt folgen weitere. Aber wird hier wirklich nur der Grüne Strom von a nach b transportiert, ginge es nicht auch regionaler, grüner? Hier ein guter Link für weiterführende Informationen.
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  • Katie001
    Im Norden und off-shore weht der Wind stetig und permanent kräftig. Davon können wir hier nur träumen. Es gibt Karten, die das auch genau und wissenschaftlich belegt darstellen. Das sind belegte Fakten und jetzt geht es darum, den Strom aus dem Norden zu uns zu bringen. Zu Zeiten der Kernkraft war das nicht nötig. Leider sind die Alternativen erschöpft, wenn wir unseren Wohlstand nicht ganz aufgeben wollen.
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  • Familiemay
    Zitat aus der Informations-Homepage https://bergrheinfeld-sagt-nein.de/index.html : "Die ganze Thematik wird auf dem Rücken der Energiewende ausgetragen und dem Bürger wird suggeriert, dass für diese ein Neubau der Stromtrassen notwendig wäre. Mit dem neuen Netzentwicklungsplan 2023 wird aber deutlich, dass weiterhin auf fossil-atomaren Stromhandel gesetzt wird. Die neuesten Trassenplanungen gehen im wesentlichen Teil von Ost nach West. Übersetzt heißt das von Kohlemeilern zu Atommeilern und wieder zurück. Dies ist nicht im Sinne des Umwelt-, Natur-, und Klimaschutzes."
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  • Ruffel
    Würden denn die Bürger von der BI in Bergrheinfeld einen Windpark und/ oder ein PV Feld ohne Protest hinnehmen?
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  • Katie001
    Tut mir leid, wenn ich das „Zitat“ als Unsinn antue. Die Stromnetze sind historisch gewachsen und - wen wundert es - zwischen Ost und West waren früher nicht nur die Familien getrennt, sondern auch die Stromnetze. Und ja Kohlestrom ist leider noch Teil des Ganzen, aber er wird mit Hilfe den ganzen neuen Stromtrassen und dem Ausbau der Erneuerbaren zunehmend weniger wichtig.
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  • lanalando
    Energiewende ja aber nicht vor unsere Tür. So wird es auf jeden Fall nix .
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  • Katie001
    Was ist den verkehrt am Konverter und am Suedlink? Er hilft uns ein Stück weit von Gaslieferungen unabhängig zu werden und er hilft uns den Braunkohleabbau weiter zu reduzieren. In NRW werden dadurch ganze Landstriche NICHT der Baggerschaufel zum Opfer fallen und wir müssen NICHT nach russischem Gas gieren. Der Suedlink macht Deutschland unabhängiger und freier von Rohstoffspekulanten. Der Suedlink mit seinen Konvertern ist die derzeit umweltverträglichste Energielösung für uns.
    Aber die paar Gegner (es sind wirklich nur wenige) aus der Bergrheinfelder Bürgerinitiative wollen, dass das andere Gemeinden lösen, weil in Bergrheinfeld kommt der Strom bekanntlich aus der Steckdose.
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