Nachdem kürzlich Würzburg und der Landkreis Rhön-Grabfeld mit einem starken Anstieg der Corona-Neuinfektionen für Aufmerksamkeit gesorgt hatten, trifft es nun die Region Schweinfurt. In Stadt und Landkreis sind die Infektionszahlen deutlich gestiegen, die Sieben-Tage-Inzidenz, also die Neuinfektionen innerhalb von sieben Tagen pro 100 000 Einwohner, überschreiten dort aktuell jeweils den Wert von 50. Aus diesem Grund ist seit diesem Mittwoch, 0 Uhr, eine neue Allgemeinverfügung in Kraft getreten.
Um eine weitere Ausbreitung des Infektionsgeschehens zu verhindern, gelten nun neue Regeln, die in erster Linie eine Erweiterung der Maskenpflicht sowie eine Verschärfung der Kontaktbeschränkungen mit sich bringt. So wird etwa das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung an drei stark frequentierten öffentlichen Plätzen angeordnet.
Kontaktbeschränkungen werden verschärft
Auf Nachfrage teilten sowohl Schweinfurts Ordnungsreferent Jan von Lackum als auch Andreas Lösch, neuer Pressesprecher des Landratsamtes, mit, dass dies keine Folge von Corona-Hotspots in den entsprechenden Bereichen sei. "Es geht nur darum, die Menschen an stark frequentierten Plätzen zu schützen", so Lösch.
Desweiteren dürfen sich im Raum Schweinfurt in öffentlichen Räumen – auch in Gastronomiebetrieben – nur Gruppen von bis zu maximal fünf Personen (anstatt wie bisher bis zu zehn Personen) aufhalten. Private Zusammenkünfte müssen ebenfalls auf maximal fünf Personen beschränkt werden. Auch die maximalen Besucherzahlen für Veranstaltungen wurden verringert.
Warum die Allgemeinverfügung erst so spät bekannt wurde
Verwirrung gab es indes um die späte Bekanntgabe der neuen Regelungen im Raum Schweinfurt. Bereits am Dienstagnachmittag veröffentlichte das Landesamt für Gesundheit die Zahlen der Neuinfektionen in Stadt und Landkreis Schweinfurt. Somit war der überschrittene Inzidenz-Wert bekannt, die neuen Regelungen für den Raum Schweinfurt ließen jedoch bis in die Abendstunden auf sich warten.
Grund dafür sei die ausstehenden Freigabe durch das Staatsministerium für Gesundheit und Pflege gewesen, teilten sowohl Stadt als auch Landratsamt mit. Die Unterzeichnung der Allgemeinverfügung durch den Ordnungsreferenten Jan von Lackum beziehungsweise durch Landrat Florian Töpper konnte deshalb erst gegen 19.30 Uhr erfolgen.
Leopoldina-Krankenhaus "organisatorisch gut vorbereitet"
Die steigenden Zahlen machen sich indes auch im Schweinfurter Leopoldina-Krankenhaus bemerkbar. Dort nehme man "wieder vermehrt Patienten aufgrund Covid-typischer Symptome" auf, erklärte ein Sprecher der Einrichtung. Erkrankt seien demnach keineswegs nur ältere und als vorerkrankt geltende Personen, sondern auch jüngere Patienten ohne Vorerkrankungen, die mit Beschwerden wie deutlicher Atemnot ins Krankenhaus eingewiesen werden mussten.
"Das Leopoldina-Krankenhaus ist organisatorisch gut vorbereitet und auch hinsichtlich der erforderlichen Schutzausstattung und Behandlungskapazitäten ausreichend gerüstet", teilte der Sprecher mit. Derzeit habe man etwa zehn Behandlungsfälle bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von rund 50. Dies zeige einen – nach etlichen Wochen nahezu ohne Covid-Behandlungsfall – wieder steigenden Behandlungsbedarf.
Verwirrung um den "Inzidenzwert"
Erst vorletzte Woche überschritt die Stadt Schweinfurt den Warnwert von 35. Nun, da in Stadt und Landkreis die Sieben-Tage-Inzidenz über 50 liegt, gilt die neue Allgemeinverfügung vorerst bis einschließlich 21. Oktober. Allerdings ist damit zu rechnen, dass die Zahlen weiter steigen, wie die Stadt Schweinfurt bestätigte.
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Die Anordnungen sind klar und deutlich zu verstehen!