Bauzäune, ein Kran, Container – dass hinter den Mauern der Hauptbahnhofstraße 3 in Schweinfurt etwas im Gange ist, dürfte wohl dem einen oder der anderen der Passantinnen und Passanten bereits aufgefallen sein. Denn auf dem ehemaligen Werksgelände der Zerspanungstechnikfirma A.D.O., nahe dem Schweinfurter Hauptbahnhof, entsteht gerade ein neuer Coworking Space.
Bislang ist im Innern des dreigeschossigen Gebäudes davon allerdings noch wenig zu sehen. Noch ist der weitläufige Raum im Erdgeschoss weitgehend leer, von der Decke hängen Kabel. Bis zur geplanten Eröffnung sei noch einiges zu tun, meint Geschäftsführer Jörn Peschel. "Das Schwierigste war bisher der Altrückbau. Hier war ja noch alles voll mit Druckluftleitungen", sagt er.
Betreiben wird Peschel den Coworking Space gemeinsam mit einem Partner und einer Partnerin, Christopher Singh und Anita Müller. Ganz unbekannt ist Geschäftsführer Peschel in Schweinfurt dabei nicht. Seit 2008 betreibt er das Crosstraining-Studio "Körperschmiede" im Schweinfurter Hafen. Genau daraus sei auch die Idee für den Coworking Space und eine in der Region bislang eher unübliche Kombination entstanden.
Fitnessstudio, Coworking, öffentliches Café – alles unter einem Dach
Denn in der Hauptbahnhofstraße sollen nicht nur Büros und Konferenzräume entstehen. In das untere Stockwerk werde die Körperschmiede mit ihren Trainingsgeräten und einem Kursbereich einziehen, sagt Peschel. Denn Ende Dezember sollen sich am bisherigen Standort im Schweinfurter Hafen die Türen schließen.
Grundidee des neuen Standorts sei, künftig zwei für viele wesentliche Aspekte des täglichen Lebens – Arbeit und Fitness – unter einem Dach zu vereinen, erklärt Peschel. Ein Konzept, das bislang vor allem in den USA bekannt sei, das aber auch in Schweinfurt Sinn ergebe, ist er sich sicher.
"Man hat ja gerade mit der Brückensperrung erst wieder gesehen, wie lange hier manchmal alleine der Weg durch die Stadt dauert", sagt er über die von August bis Oktober dieses Jahres gesperrte Schweinfurter Hahnenhügelbrücke. "Da dachten wir, es wäre doch super, wenn man hierherkommen und seinen kompletten Tag erledigen kann und sich lange Wege und damit Zeit spart."
Entstanden sei die Idee aber bereits deutlich vor der Brückensperrung – quasi aus der eigenen Not heraus, sagt Peschel: "Als wir selbst so eine Location gebraucht hätten, haben wir gemerkt, dass es so etwas in Schweinfurt einfach nicht gibt." Geschäftliche Meetings in Cafés abzuhalten, wenn der betriebseigene Platz nicht ausreicht, sei schließlich kein Dauerzustand, meint er. Zumal nicht alle Cafés auch einen WLAN-Zugang anbieten.
Unten Fitness, Café und Physiotherapie, oben Coworking
So sollen im ersten Obergeschoss des ehemaligen Fabrikgebäudes nahe dem Hauptbahnhof unter anderem Einzel- und Teambüros, Konferenzräume und ein Content-Creator-Room entstehen, in dem beispielsweise Inhalte für Social Media produziert werden können. Insgesamt werde der Coworking-Bereich Platz für gut 30 Personen bieten, sagt Peschel.
Im Erdgeschoss sei neben dem Fitnessbereich ein Raum geplant, der etwa für Physiotherapie oder Osteopathie genutzt werden könnte. "Entweder kann man sich hier ähnlich wie im Coworking-Bereich einmieten, wenn sich zum Beispiel jemand gerade selbstständig macht, oder wir holen uns fest jemanden ins Haus – da sind wir flexibel", sagt Jörn Peschel.
Außerdem plane das Betreiber-Trio im Erdgeschoss ein öffentliches Café, das zum Beispiel auch von Mitarbeitenden der umliegenden Industrie genutzt werden könnte. Eine Leinwand und eine kleine Tribüne sollen Platz für Präsentationen und zum Arbeiten bieten, sagt Peschel.
Erfolg der StudyFAB zeigt Schweinfurter Bedarf für Coworking
Dass Schweinfurt in Sachen Coworking nun nachziehe, sei seiner Meinung nach höchste Zeit. Immerhin hätten andere Gemeinden in der Region, wie Gerolzhofen und Volkach, es bereits vorgelebt. "Und Schweinfurt ist im Vergleich wesentlich größer. Wir haben hier Industrie, wir haben aber auch mehr Selbstständige – da müsste doch der Bedarf da sein", sagt Peschel.
Dass der Bedarf da sei, zeige auch der Erfolg der Mitte der Jahres eröffneten StudyFAB. Die kostenfreie Begegnungsstätte zum gemeinsamen Lernen und Arbeiten am Marktplatz wird gut angenommen. Mit dem Verantwortlichen seitens der Technischen Hochschule (THWS), Volker Bräutigam, befinde man sich in gutem Austausch, könnte sich vielleicht sogar das ein oder andere gemeinsame Projekt vorstellen, sagt Peschel. Allerdings sei der Platz am Standort der StudyFAB begrenzt, in der Hauptbahnhofstraße solle es deshalb mehr Platz für Einzelbüros und Möglichkeiten für private Unterredungen geben.
Wann genau der Standort eröffnet, könne das Betreiber-Trio aber noch nicht sagen. Unter anderem Lieferschwierigkeiten und ausstehende Änderungsanträge hätten die Planung verzögert, so Peschel. Geplant sei die Eröffnung des Fitness- und Café-Bereichs nun voraussichtlich für Ende Februar, die Einzel- und Teambüros im ersten Obergeschoss sollen erst im zweiten Halbjahr eröffnen.
FA München baut hier für 300 Mitarbeiter. Hat das HZA schon einen Ort fürs benötigte, größere Gebäude gefunden? Den hässlichen Bau des Hbf samt Pavillon könnte man abreißen, für ein großes Bürohaus, unten mit attraktiver, großer Reise-Empfangshalle an der Bahnsteigsunterführung(!) wo das Gebäude einst stand, mit Verlängerung der Unterführung - damit Reisende nicht mehr im Regen stehen, an einem hässlichen Provinzbahnhof, als ersten Eindruck der Stadt. Im Westen wäre dann Platz für weiteren Raum (Büros, Schulen, etc.)
"Man hat ja gerade mit der Brückensperrung erst wieder gesehen, wie lange hier manchmal alleine der Weg durch die Stadt dauert"
Hbf ist bester Platz!
Wie kurzsichtig sind Steigerwaldbahn-Gegner & Stadtverwaltung mit ihrem Nein: Tiefste Provinzansichten! Nie woanders gewesen? Überall boomt der Ausbau des Schienen-ÖPNV (Reaktivierung 2 Bahnhöfe WÜ-Heidingsfeld, etc.) und in SW erneuert man nicht mal den maroden Steg über die Gleise!
Das neue Gebäude liegt ideal, direkt am Steg über die Gleise zu Großindustrie ZF & SKF Werk 2. Aber wie sollen die Mitarbeiter von dort herüber zum Cafe kommen oder zu Fitness, persönlichen Austausch, etc., wenn die Stadt den maroden Steg nicht erneuern will?