Die Erdarbeiten für den Bau des MainCenters am Ortsausgang von Grafenrheinfeld, Richtung Bergrheinfeld, haben begonnen. Hier, am so genannten Bauernwehr, entsteht ein Edeka-Markt, ein Vollsortimenter mit Getränkemarkt. Der Markt wird 1200 Quadratmeter Verkaufsfläche und 126 Parkplätze haben.
Das Projekt hatte für Diskussionen gesorgt. Flächenfraß, Naturzerstörung und eine Schwächung des Ortskerns befürchten die Gegnerinnen und Gegner. Eine Bürgerinitiative gegen den Bau des Supermarktes wurde gegründet. Die Gemeinde dagegen sah das Projekt als Chance, die Nahversorgung in Grafenrheinfeld zu sichern.
Wie ist der Bürgerentscheid ausgegangen?
Soll der Markt gebaut werden oder nicht? Darüber stimmten die Bürgerinnen und Bürger bei einem Bürgerentscheid am 18. April 2021 ab. Zur Abstimmung standen zwei Bürgerentscheide. Ein Ratsbegehren (für das Projekt) und ein Bürgerbegehren (gegen das Projekt). Über drei Viertel der Teilnehmenden (77,69 Prozent) stimmten im Ratsbegehren für den Bau, 25,92 Prozent im Bürgerbegehren dagegen.
Es stimmten 2200 von 2827 Wahlberechtigten ab, was eine Beteiligung von knapp 77,69 Prozent bedeutet. "Drei Viertel der Grafenrheinfelder Bürgerinnen und Bürger haben sich hinter den Gemeinderat gestellt. Manche fragen sich, warum es zusammen keine 100 Prozent sind. Dies liegt in der Natur von Rats- und Bürgerbegehren, die jeweils getrennt voneinander ausgezählt werden", so Bürgermeister Christian Keller damals in einer Stellungnahme, nachdem das Ergebnis feststand.
"Die Bauvorarbeiten haben begonnen", so Nadine Friedrich. Projektentwicklerin bei der Würzburger Firma Rosbo, die den neuen Markt plant und baut. Als nächstes werde ein Generalunternehmer gesucht, im April/Mai könnte mit dem Bau begonnen werden. "Wenn es klappt, wie geplant", sagt Friedrich. Man könne im Moment wegen der allgemeinen Lage noch nicht absehen, ob es zu Lieferengpässen kommen könnte.
Wer wird den neuen Markt übernehmen?
Burkhard Pfister und Herbert Pfrang wollen das MainCenter übernehmen. Beide betreiben den kleinen Supermarkt in der Ortsmitte in Grafenrheinfeld "An der Haak", Burkhard Pfister auch den Edeka-Markt in Bergrheinfeld. Die beiden Kaufmänner waren seit längerem auf der Suche nach einem geeigneten Platz, um die Nahversorgung in Grafenrheinfeld auch in Zukunft qualitativ und quantitativ sicherstellen zu können, sagten sie 2021. Der Markt in der Ortsmitte sei nicht überlebensfähig, auch wegen veralteter Technik. Eine Erweiterung an dieser Stelle sei nicht möglich.
Bürgermeister Christian Keller: Projekt stärkt Grafenrheinfeld
"Wir Grafenrheinfelder freuen uns jetzt wirklich sehr, dass es mit dem Neubau unseres Lebensmittel- und Getränkemarktes endlich losgeht", sagt Bürgermeister Christian Keller. Seit vielen Jahren versuche die Gemeinde, einen zukunftssicheren Lebensmittel- und Getränkemarkt anzusiedeln. "Jetzt haben wir dieses wichtige gemeinsame Ziel erreicht. Nämlich die Nahversorgung unserer Bürgerinnen und Bürger dauerhaft und bestmöglich sicherzustellen." Das stärke Grafenrheinfeld und erhöhe die Lebensqualität in der Gemeinde nachhaltig.
Bürgermeister Keller bedankt sich bei den Gemeinderäten und Gemeinderätinnen, die an dem Thema „Nahversorgung“ einfach dran geblieben seien. "Seit vielen Jahren besteht der Wunsch der Grafenrheinfelder nach einer modernen, umfassenden und vor allen Dingen, zukunftsfähigen Nahversorgung. Die Türe Richtung Zukunft war offen gestanden. Wir haben die Chance genutzt", so Christian Keller.