
Ein Autor mit dem wundervoll klingenden Nachnamen Romanus hat ein für die Vorweihnachtszeit treffliches Zitat formuliert: "Die schönste Art des Wartens ist die Vorfreude." Darin stimmen wir überein, auch wenn die Leserinnen und Leser dieser Glosse um die meist doch recht hektische Adventszeit wissen. Und die Ungeduld, besonders der Kinder, bis zum Auspacken der Geschenke kennen.
Gleichwohl gibt es freudvolle Momente, wie die schönen Adventskonzerte oder die Fahrt der leuchtenden Schlepper von Donnersdorf; und den Krippenweg in der Altstadt mit beeindruckenden Exponaten. Übrigens: Die Älteren können sich neuerdings von Krippe zu Krippe kutschieren lassen, ganz bequem in der Seniorenrikscha. Frieren muss dabei niemand, im warmen Bein- und Fußsack.
Vom Krippenweg bis zum Butterwerk-Rave
Andere Stressgeplagte finden eher im ausgelassenen Treiben ihre Freude. Die einen zieht es zu den Winterpartys mit Livemusik in den Spitalgarten, manche besuchen Weihnachtsmärkte, und andere wollen sich lieber auf einen Glühwein bei einem geselligen Plausch in der Grabenschänke treffen.
Es ist also einiges geboten, für alle Vorlieben, um Vorfreude aufkommen zu lassen. Und plötzlich wird der gut gefüllte Veranstaltungskalender bis zum Heiligabend noch ein gutes Stückchen voller. Um uns die Wartezeit zu versüßen, haucht ein Veranstalter dem alten Butterwerk nochmals Leben ein – und zwar so richtig. Da sage noch einer, in Geo sei nur wenig los!
Bevor die leerstehende Hütte sich in neue Wohn- und Geschäftsräume verwandelt, wird sie zur Event-Location umfunktioniert. Rock, Rave und Revival-Party zu (neudeutsch) "X-Mas", das steht auf dem Programm, sogar ein Graffiti-Kunstprojekt ist in den alten Gemäuern geplant. Das klingt nach einer würdigen Abschiedsparty, auf die wir sehr gespannt sind.
Keine frohe Botschaft vor Weihnachten
Auf eine weitere frohe Botschaft kurz vor Weihnachten hatten sich manche Eltern mit Kleinkindern gefreut, als diese Redaktion zu Beginn der Woche titelte: "Weiterer Kindergarten: Entscheidung im Dezember?" Nun wissen wir alle, dass der Betreuungsbedarf schon lange größer ist als das Angebot, und viele Betroffene sich ein rasches Voranschreiten des geplanten Vorhabens wünschen, nachdem es seit dem Vorjahr einen Beschluss des Stadtrats für eine Containerlösung gibt.
Als der Bürgermeister jetzt verkündete, er rechne damit, "dass wir im Dezember im Stadtrat final beschließen" und die Verträge mit einem Investor und Betreiber zum Jahresende unterschrieben werden könnten, keimte vielerorts Hoffnung auf.
Doch nun ist zu erfahren, dass das Thema am Montag, in der letzten Sitzung in diesem Jahr, in dem Beschlüsse gefasst werden sollen, nicht auf der Tagesordnung steht. Damit müssen sich die Eltern also noch etwas gedulden, bis sich ihr Wunsch erfüllt. Es ist gut möglich, dass sie die weitere Wartezeit als weniger schön erachten und keine Vorfreude aufkommt.