
Uns Zeitungsleuten wird immer vorgeworfen, wir seien so negativ. Würden immer nur das Schlechte berichten, anstatt das Gute in den Vordergrund zu stellen. Dabei stimmt das gar nicht, denn natürlich kommen wir morgens nicht in die Redaktion und überlegen uns, wen wir heute wieder ärgern könnten. Im Gegenteil: Wir sitzen traurig da und fragen uns, wo eigentlich die guten Nachrichten geblieben sind.
Und siehe da, in dieser Woche wurden wir erhört. Kaum ist der Mai gekommen, sprudeln die guten Nachrichten. Und selbstverständlich enthalten wir sie den Zeitungsleserinnen und Lesern nicht vor. Gut waren die Nachrichten zum Beispiel speziell für die Tierwelt in Stadt und Landkreis.
Als da wären die Uhus im Kirchturm von Heilig Geist in der Schultesstraße. Vor wenigen Tagen purzelte einer der drei Kleinen aus dem Nest, die Schweinfurter Feuerwehr sammelte ihn wieder ein und brachte ihn zurück. Wie heißt es so schön: Mutter und Kinder sind wohlauf!
Wie's Mama Katze geht, wissen wir im zweiten Fall zwar nicht, aber zumindest geht's den kleinen Stubentigern aus einem Wald bei Schonungen wieder besser, nachdem ein Unbekannter das Unbegreifliche tat und sechs Katzenbabys einfach in eine Tasche packte und aussetzte. Zum Glück fand die putzigen Stubentiger eine tierliebe Schonungerin, Rettung in letzter Minute.
A propos Rettung: Gerettet wurde das Maibaumfest in Sulzdorf am 1. Mai auch sprichwörtlich in letzter Minute. Ein Zeitgenosse mit seltsamem Humor hatte nämlich den Maibaum vor der Kirche umgesägt. Der fiel in der Nacht vom 30. April, und zwar so blöd, dass er auch noch ein Vordach beschädigte. Aber flugs war Ersatz besorgt und das Fest fand trotzdem statt.
Doch die guten Nachrichten sprudeln einfach weiter: Am Ellertshäuser See ist nach den jahrelangen Bauarbeiten mittlerweile fast alles bereit für eine neue Sommer-Saison voll herrlicher Badefreuden. Und beim Ablassen des Vorsees fand man sogar einen Schatz. Zumindest vermeintlich, denn der aufgebrochene Tresor, der da zum Vorschein kam, war dann leider doch leer.
Nicht so wirklich gut, das geben wir zu, waren die Nachrichten von Schweinfurts Baureferent Ralf Brettin in Sachen Asphaltierung der Rückertstraße in der Schweinfurter Innenstadt. Da hat die Baufirma nämlich die falsche Asphalt-Farbe aufgetragen. Jetzt bleibt zumindest die Hoffnung auf eine gute Nachricht dahingehend, dass Vernunft in der Stadtverwaltung einkehrt: Lasst den Asphalt einfach wie er ist und verwendet das Steuergeld für Sinnvolles. Das ist der Tenor fast aller Bürger-Kommentare zu dem Thema. Bleibt zu hoffen, dass die Kommunalpolitik-Blase das auch so sieht.
Um die Vorfreude auf die Tagblatt-Lektüre kommende Woche zu steigern: Wir versprechen tatsächlich für spätestens Dienstag gleich wieder sehr gute Nachrichten. Man darf sich überraschen lassen.