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Schweinfurt
Glosse Zeug gibt's: Warum fliegt an Fronleichnam eine Brücke in die Luft und was hat Oberndorf damit zu tun?
Die Mitteilung war kurz und kam spät: Am Montag teilte die Autobahn GmbH mit, was sie am Feiertag vorhat, am Donnerstag flogen schon die Trümmer. Absicht?
An Fronleichnam flog die Autobahnbrücke in Stettbach in die Luft.
Foto: Torsten Leukert | An Fronleichnam flog die Autobahnbrücke in Stettbach in die Luft.
Katja Beringer
 |  aktualisiert: 06.06.2024 02:43 Uhr

Ganz sicher? Etwas ungläubig mag sich mancher die Augen gerieben haben, als am Montagmorgen im E-Mail-Fach eine Pressemitteilung der Autobahn GmbH Nordbayern aufgeploppt ist: Am Donnerstag, 30. Mai, soll ein Teilstück der Talbrücke Stettbach gesprengt werden. Ausgerechnet an Fronleichnam, dem katholischen Feiertag, an dem manche Bäckerei, die sonst immer geöffnet hat, nie geöffnet hat.

Dem Tag, an dem Prozessionen durch die Straßen ziehen, Blumenteppiche ausgelegt sind, ausgerechnet an diesem Tag knallte es auf der A 7. Staub stieg auf über der Schutthalde, die von dem alten Stück der alten Talbrücke noch geblieben war. Zack, bums, vorbei. 

Nun mag man darüber rätseln, warum die Mitteilung so spät kam, während treue Leser des eher weniger bekannten Wernecker Amtsblatts schon etwas länger davon wussten. Gut, dort ist man ja auch direkt betroffen. Zum einen von der Sprengung, zum andern von der Sperrung der Kreisstraße SW 15. Und schließlich waren da ja auch noch die Schaulustigen, die zur Brückensprengung pilgerten, weil sonst hierzulande ja eher wenig in die Luft fliegt.

Während bei Stettbach die Fetzen fliegen, ist es in Oberndorf still

Bleibt die Frage, warum man ausgerechnet an Fronleichnam die alte Brücke in die Luft jagen musste. Weniger Verkehr, der über die A 7 rollt? Könnte sein. Allerdings kam den Planern vielleicht auch ein wenig das Wetter zu Hilfe. Das sollte so schlecht sein, dass der Bürger- und Kulturverein Oberndorf am Dienstag die Reißleine zog und sein für Donnerstag geplantes Walpurgisgericht samt Mittelaltermarkt absagte. Zu groß das Risiko, dass es in Strömen regnet und kaum jemand in den Schweinfurter Stadtteil kommt, um ein wenig Mittelalter zu atmen.

Wäre das nicht so gewesen, hätten vielleicht einige Marktbetreiber vor der Vollsperrung der A 7 gestanden. Oder es hätte mehr Schaulustige gegeben. Morgens Brückensprengung, mittags Walpurgisgericht und Mittelaltermarkt. Wir jedenfalls sind traurig, dass die Traditionsveranstaltung dieses Jahr ausfallen wird und weinen dem Walpurgisgericht 2024 manch Träne nach.

Vom Schweinfurter Volksfest bis zum nächsten großen Knall

Die trocknen sich aber schnell, denken wir an die nächsten Tage. Schweinfurt im Ausnahmezustand, Schweinfurter Volksfest. Es wird gelacht, gefeiert und gefahren, in alle denkbaren Richtungen. Wer schlau ist, plant zwischen der obligatorischen Bratwurst, Pommes & Co einen gewissen zeitlichen Sicherheitsabstand ein, bevor er in Fahrgeschäfte wie Achterbahnen oder (für Zartbesaitete) noch Schlimmeres einsteigt.

Den nächsten großen Knall gibt es nach den Feuerwerken zum Schweinfurter Volksfest übrigens im August. Dann werden die Türme des Kernkraftwerks Grafenrheinfeld gesprengt. Wann, das weiß man schon: voraussichtlich am Freitag, 16. August. Kein Feiertag.

 
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