Vor Weihnachten wird's hektisch, jedes Jahr. Man nimmt sich vor, die Adventszeit besinnlicher als sonst zu verbringen. Sich ein wenig Ruhe zu gönnen, die Geschenke rechtzeitig zu kaufen und vor allem die Weihnachtspost fertig zu machen. Meist sind alle Vorsätze Schall und Rauch. Und doch gibt es immer wieder Oasen des Schmunzelns, mit denen man nicht rechnet.
In diesem Sinne also erstmal ein aufrichtiges Dankeschön der Redaktion an die städtische Wohnbaugesellschaft SWG. Mit ihrer Weihnachtskarte und dem Video vom Wohnbau-Willi habt Ihr wahrlich das beste Weihnachtswerk für 2022 – mit weitem Abstand. Sorry an Landrat Florian Töpper, dessen von Schülern aus dem Landkreis gestaltete Weihnachtskarte auf dem ehrenwerten zweiten Platz landet.
Aber die SWG und ihre Werbeagentur haben wie 2021 wieder auf moderne Medien, Video, Knetmännchen und Knethäuser und ihre Allzweckwaffe "Wohnbau Willi" gesetzt. Der burschikose Schweinfurter Hausmeister mit dem markanten orangenen Haar, dem typischen Schnauzer in SWG-Blau und Orange, dem Blaumann mit Werkzeug in der Tasche – ein Original, man kann's nicht anders sagen.
Schon im vergangenen Jahr war "Wohnbau Willis" Auftritt grandios, in diesem Jahr aber bekam er Sidekicks der Extraklasse noch dazu. Sprich: SWG-Geschäftsführer Alexander Förster als er selbst mit Originalstimme und der Oberbürgermeister Sebastian Remelé ebenfalls als er selbst, ebenfalls von ihm selbst gesprochen. Und mit Figuren, die wahrlich nahe der Realität waren. Also so rein optisch.
In jedem Fall wissen Förster und der OB, was Priorität hat, in Sachen guter Mitarbeiterführung: Was kann man dem "Wohnbau Willi" vor Weihnachten Gutes tun? Der OB findet: "Der will doch nur Schäufele und sei Ruh'". Stimmt zwar nur halb, denn der liebe Willi will Krustenbraten und sei Ruh'. Im übrigen ist am besten Hausmeister dies- und jenseits des Mains auch ein James Bond verloren gegangen: Einhändig an einem Kranhaken sich festhaltend, schwebt der "Wohnbau Willi" über die Stadt und beschreibt stolz wie Oskar, was die SWG alles gebaut hat und wie viel weiter man beim Projekt "500 neue Sozialwohnungen" in 2022 gekommen ist.
Beachtlich, das alles, fürwahr. Und weil wir gerade beim Thema Video sind, schließt sich mit "Wohnbau Willi" und dem OB-Jahresrückblicks-Video in der letzten Stadtratssitzung am 20. Dezember auch ein Kreis. Denn natürlich geht unser OB mit der Zeit, bringt nicht mehr nur Bilder wie in den Vorjahren, sondern ließ sie dieses Mal mit Hintergrund-Dudelmusik und allerlei technischem Schnickschnack aufhübschen.
"Jetzt könnten Sie tosenden Applaus spenden", befand er zufrieden lächelnd am Ende seiner Präsentation. Leider gab's den nicht, aber das kennt man ja aus dem Stadtrat, obgleich der in dieser Jahresschlusssitzung wahrlich weihnachtlich gestimmt war. Hat man auch schon ganz anders erlebt.
Ein Tipp sei dem OB ans Herz gelegt, fürs nächste Jahresrückblicks-Video: Ein Anruf bei der Musikschule und der Popgesangsklasse von Canan Semel. Die könnten doch die Hintergrundmusik machen, so wie sie ein wunderbares Video im digitalen Adventskalender der Musikschule produzierten, erschienen am 16. Dezember.
