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Schweinfurt
Glosse Zeug gibt's: Der Osterhase sucht Schweinfurts "Schippi-Schörschle"
An geplanten Bauprojekten mangelt es in Schweinfurt in den nächsten Jahren nicht. Aber einer fehlt: das "Schippi-Schörschle". Kann der Osterhase bei der Suche helfen?
Baustellenschwein Schippi Schörschle ist angesichts der vielen Bauprojekte der nächsten Jahre gefragter denn je. Doch wo ist er?
Foto: Hannes Helferich | Baustellenschwein Schippi Schörschle ist angesichts der vielen Bauprojekte der nächsten Jahre gefragter denn je. Doch wo ist er?
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 21.04.2022 02:26 Uhr

Ostern kommt der Osterhase. Für gläubige Christen ein schräges Bild, aber so ist es nun mal für die Jüngeren bei uns. Und beim Osterhasen geht's ja traditionell ums Verstecken und Suchen, und da sind wir beim Thema: Die Suche nach den versteckten Antworten auf die großen Fragen, die Schweinfurt derzeit so beschäftigen.

Zum Beispiel, um einen Klassiker zu revitalisieren, wo steckt eigentlich das "Schippi-Schörschle"? Obwohl es mehrfach Thema dieser Glosse gewesen ist, gibt es nach wie vor keine Spur von ihm. Frei nach dem legendären Robert Lemke und in Reminiszenz an die guten alten 1970er-Jahre: "Welches Schweinderl hätten's denn gerne?" Das "Schippi-Schörschle", wenn's nicht zu viel Mühe macht.

All überall standen 85 mindestens lebensgroße Schweinefiguren in der Stadt– vor 15 Jahren gefertigt, bemalt und aufgestellt. Als 2017 die Stadt von Baustellen wimmelte und seitens der Verkehrsteilnehmer darüber größerer Unmut befürchtet wurde, hielt das Stadtmarketing mit einem „Baustellenschwein“ dagegen. Damals ging's um die ziemlich gleichzeitige Sanierung der Max- und Ludwigsbrücke, neue Gasleitungen in der Spitalstraße, Breitbandausbau in der Rückertstraße, Gas-, Wasser- und Straßenbauarbeiten in der Mainberger Straße. Also wurde das legendäre "Schippi-Schörschle" erfunden und im Stil des klassischen Arbeiterdenkmals – Bauarbeiter, stehend, sich auf eine Schaufel stützend – von einem Künstler erschaffen.

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Monatelang stand es, genervten Passanten angeblich Trost spendend, in der Spitalstraße im Eingangsbereich eines Geschäftes und rührte sich nicht vom Fleck, um echten Bauarbeitern nicht im Wege zu stehen. Wo ist denn das "Schippi-Schörschle" jetzt, wo es so dringend wieder gebraucht würde? Seither ist nicht nur die damalige City-Managerin in den Bäderlandkreis entschwunden, sondern das „Schippi-Schörschle“ irgendwie spurlos weg. Vielleicht ist es in einem Bauhof-Depot untergekommen, wer weiß das schon.

In jedem Fall wäre es an der Zeit, das "Schippi-Schörschle" mal wieder heraus zu holen, der Bedarf wird ja nicht weniger. Ab Sommer wird die Ernst-Sachs-Straße saniert, da könnte das Schweinderl doch wahrlich den vielen Mitarbeitenden von SKF und ZF Trost spenden, wenn sie im Stau stehen und zu spät auf die Arbeit kommen. Im nächsten Jahr geht es dann los in Oberndorf, da wird das "Schörschle" noch mehr gebraucht, wenn die Hauptstraße aufgerissen und saniert wird. In der Hoffnung natürlich, dass die Stadt sich mit den Oberndorfern einigt und von ihren Plänen überzeugt, nicht dass unser schönes Baustellenschwein darunter leiden muss.

Eine wunderbare weitere Verwendung in Verbindung mit einem grün-weißen "Schnüdel-Schörschle" – im Stil des klassischen Fußball-Denkmals: FC-05-Trikot, Ball unterm Fuß, stolz in die Ferne blickend – würde uns auch noch einfallen: Ein Platz im Sachs-Stadion mit Blick auf die Bauarbeiter, die endlich eine neue Anzeigetafel einbauen. Erst vor wenigen Tagen schickte Leser Heribert V. ein Bild der nach wie vor kaputten, alten Anzeigetafel mit den Worten: "Für die so genannte Sportstadt Schweinfurt ist das beschämend." Schörschle, wo bist du?

 
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