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Schweinfurt
Glosse: Warum der FC 05 die letzte Rettung für Schweinfurt ist
Die Schweinfurter Fußballer stehen sechs Spieltage vor dem Saisonende vor dem Aufstieg in die Dritte Liga. Warum über den Ausbau des Sachs-Stadions diskutiert wird.
Die Fans des Fußball-Regionalligisten FC 05 Schweinfurt sind bekannt für ihren leidenschaftlichen Support.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Die Fans des Fußball-Regionalligisten FC 05 Schweinfurt sind bekannt für ihren leidenschaftlichen Support.
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 16.04.2025 02:41 Uhr

Heute beginnen wir mal mit einem Bekenntnis. Ja, richtig, Bekenntnis, nicht Geständnis. Wir bekennen, dass uns das Wohl und Wehe des wunderbaren FC 05 Schweinfurt am Herzen liegt. Grün und weiß sind unsere Farben. Sollte das bisher Undenkbare eintreten und die glorreichen Recken von Trainer Victor Kleinhenz das mittelschwere Fußballwunder schaffen und in die Dritte Liga aufsteigen, werden wir schnurstracks in den Fanshop gehen und einen FC-05-Schal für die Redaktion kaufen. Und ein oder zwei Kaffeetassen vielleicht auch noch. So viel Lokalpatriotismus sei uns gegönnt.

Wir bekennen auch, dass niemand bei uns in der Redaktion mainabwärts angebotene rote Fan-Devotionalien aus der Stadt und von dem Verein, der nicht genannt werden darf, besitzt. Das versteht sich von selbst.

Die Diskussion jüngst über die Frage, ob das Sachs-Stadion nun ausgebaut werden soll oder nicht und ob die seit Jahren doch finanziell immer klammer werdende Stadt 3,62 Millionen Euro als "einmaligen, gedeckelten Zuschuss" an den FC 05 geben sollte, war bekanntlich lange und sehr intensiv. Zugeben muss man, dass es für beide Positionen gute Argumente gibt.

Der Hauptausschuss hat sich mit doch erfreulich großer Mehrheit für den Zuschuss entschieden. Wenn die Verwaltung nun die Regierung von Unterfranken überzeugen kann, den Haushalt zu genehmigen, wird sich der Stadtrat wohl am 29. April schwerlich noch in den Weg stellen.

Man kann sich also auf ein anderes, ebenso wichtiges Projekt konzentrieren: Euphorie entfachen. In mehrfacher Hinsicht, muss man ja sagen. Euphorie bei den Fans des FC 05 und den Bürgerinnen und Bürgern in der Region Schweinfurt, sich sowohl ehrenamtlich zu engagieren beim Ausbau als auch in der neuen Saison das Stadion gut zu füllen.

Ebenso stellen wir fest, dass es durchaus Luft nach oben gibt im Euphorie-Potenzial unseres Oberbürgermeisters – auf den Aufstieg des FC 05 bezogen. Aus Sorge um die Finanzen der Stadt war er im Hauptausschuss ein Gegner des Zuschusses. Er findet zwar auch, dass entlang der Niederwerrner Straße investiert werden sollte, aber nicht im Stadion, sondern in der direkt daneben liegenden Ledward-Kaserne für den Bürger- und Technologie-Park.

Neue Euphorie, man glaubt es kaum, gilt es aber auch bei FC-05-Vorsitzendem Markus Wolf zu entfachen. Natürlich nicht für seinen Klub und dessen Erfolg, da ist der Chef und Hauptsponsor sowieso "on fire", wie das neudeutsch heißt. Sondern in Bezug auf die Schweinfurter Innenstadt. Die empfindet Wolf als "tot", weswegen es umso wichtiger ist, durch den Aufstieg neue Euphorie zu entfachen. Was natürlich Widerspruch der Stadträte provozierte, zumal sie auch Fakten auf ihrer Seite hatten: Am verkaufsoffenen Sonntag vor kurzem war die Stadt gerammelt voll.

 
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