
Seit gut einem Jahr gibt es im Sennfelder Seniorenheim "Haus am Sennfelder See" regelmäßig eine "Stunde der Melodien". Einmal im Monat treffen sich die Hausbewohner, singen gemeinsam zur Klavierbegleitung. Der Mann am Klavier ist Altbürgermeister Emil Heinemann. Das Angebot ist eine Herzenssache für ihn.
"Die Leute sind so dankbar", sagt Emil Heinemann. Er erzählt immer etwas über die Lieder, passt das Programm an die Jahreszeiten an. Volkslieder wie "Das Wandern ist des Müllers Lust" oder auch alte Schlager, wie die "Capri-Fischer" werden gemeinsam gesungen. "Aus voller Brust." Ab und an sind auch ein paar Mitglieder des Sonnenstrahlchores mit dabei. Da steigt die Stimmung dann noch ein bisschen.
Wer sieht, wie begeistert Emil Heinemann am Klavier sitzt, kann schwer glauben, dass Klavierlernen ihm als Kind keinen Spaß gemacht hat. Mit sechs Jahren hat er damit angefangen. "Ich musste", erinnert er sich. Heute ist er seinem Vater dafür dankbar. Und auch für die Botschaft, die er ihm damals mitgegeben hat. "Wenn man etwas anfängt, macht man es auch fertig." Mit 13 hat ihn der Vater übrigens noch zum Orgelspielen gebracht. Auch dafür ist er dankbar. Im Posaunenchor ist Heinemann auch aktiv, da hat sein Vater ebenfalls gespielt.
Gebrauchtes Klavier für das Heim gefunden
Stichwort Dankbarkeit: Das gebrauchte Klavier hat ein Nachbar Heinemann angeboten, es dem Heim kostenlos überlassen. Der Klavierstimmer hat das Stimmen als gute Tat verbucht, dafür nichts verlangt.
Emil Heinemann und die Heimleitung möchten die "Stunde der Melodie" gerne ausweiten. Es wäre schön, wenn auch Leute von außerhalb des Heims kommen zum kleinen Sing-Treff. Viele Möglichkeiten, gemeinsam zu singen, gibt es nicht mehr, sagt er. Wirtshaussingen finden kaum noch statt. Und wenn sich nach dem Singen noch eine Plauderrunde ergibt, ist das doppelt schön. "Die Hausbewohner sind dankbar, wenn sie sich unterhalten können."
Der nächste Sing-Treff ist am Mittwoch, 16. Oktober, um 15.30 Uhr im "Haus am Sennfelder See".