Sport ist gesund, das steht außer Frage. Sport im Verein ist aber auch integrativ und kommunikativ, man kommt mit seinesgleichen zusammen, findet im Idealfall neue Freunde und teilt ein Hobby. In den Schweinfurter Sportvereinen sind mit 22 148 Mitgliedern fast so viele Menschen registriert, wie es Arbeitsplätze in der Industrie gibt. Der Sport ist also in der Wälzlagerstadt ein wichtiger Faktor.
Im vergangenen Jahr verabschiedete der Stadtrat einen Sportentwicklungsplan, den das Institut für kommunale Sportentwicklungsplanung aus Potsdam erstellt hat. Darin sind zahlreiche Empfehlungen und eine sehr genaue Analyse der bestehenden Sportstätten enthalten. Schon lange ist klar, dass es in Schweinfurt eine Diskrepanz in der Förderung der Vereine gibt, die die verschiedenen städtischen Sportstätten wie das Willy-Sachs-Stadion, den Icedome, die DJK-Sportanlage, die Spielfelder in den Wehranlagen oder den Sportplatz der Freien Turner nutzen und denen mit eigenen Liegenschaften wie zum Beispiel die TG 1848 Schweinfurt gibt.
Die Kosten für den Bau von Plätzen, aber vor allem den Unterhalt und die Sanierung "lasten schwer auf diesen Vereinen", so Sportreferent Jürgen Montag im Sportausschuss. Sie bekommen von der Stadt einen Investitionskostenzuschuss, für den Grünen-Stadtrat Reginhard von Hirschhausen, ehrenamtlich im Vorstand der TG aktiv, eine Erhöhung beantragte.
Dies ist nun passiert, die Stadt hat trotz der sonstigen zehnprozentigen Kürzung der Haushaltsposten angesichts der sinkenden Gewerbesteuereinnahmen bei den Sportvereinen fast das Füllhorn geöffnet: Plus 159 000 Euro jährlich beträgt die Förderung nun. Für die Jugendförderung gibt es zusätzlich 49 500 Euro, die Übungsleiterförderung macht 45 000 mehr aus, für den Unterhalt vereinseigener Sportstätten gibt es ein Plus von 40 500 und die zusätzliche Seniorenförderung macht 23 500 Euro aus.
In einer Arbeitsgruppe der Sportverwaltung um Sportamtsleiter René Gutermann mit mehreren Vereinsvertretern größerer und kleinerer Klubs sowie dem Stadtverband für Sport einigte man sich darauf, die Zuschüsse zum Unterhalt vereinseigener Sportanlagen einmalig um 20 Prozent zu erhöhen. "Für die Kommune ist das finanziell und organisatorisch ein Vorteil, wenn die Vereine über eigene Sportstätten verfügen, da die Zuschüsse weit unter dem liegen, was die Bereitstellung kommunaler Sportstätten abzüglich der geringen Nutzungsgebühr kostet", so Montag.
Mehr Geld wird es auch für Vereine mit Übungsleitern geben, vor allem wenn diese im Juniorenbereich tätig sind. Zwischen acht und zehn Euro pro Jugendlicher und Jahr soll es zukünftig geben, je mehr Jugendliche betreut werden, desto mehr zahlt die Stadt. Ebenfalls gefördert werden sollen Vereinsfusionen, die im Moment kein Thema sind, aus Sicht der Sportverwaltung aber bei kleinen Vereinen durchaus sinnvoll sein könnten.
Sportreferent Montag sieht durch die neuen Regeln "nur Gewinner" und erklärte, es sei "ein Signal der Stadt, dass der Sport wegen seiner integrativen Wirkung unterstützt wird."
Der Sportausschuss war zufrieden mit den Vorschlägen. Reginhard von Hirschhausen dankte "für den Mut, die Förderung zu erhöhen." Christiane Michal-Zaiser (proschweinfurt) begrüßte das Vorhaben ebenfalls, da die Sportvereine diejenigen seien, die für "gelebte Integration" stünden. Das ist auch für Klaus Rehberger (CSU) wichtig, der die neuen Regeln auch deswegen gut findet, da man so die teils hohen Belastungen einzelner Vereine wegen der Bewirtschaftung ihrer eigenen Liegenschaften abmildere. Er schlug auch vor, eine Art Dynamisierung in Höhe der Inflationsrate für die Sportförderrichtlinien zukünftig in Erwägung zu ziehen.