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Schweinfurt
Fridays for Future: Demo und Streik während der Schulzeit
Die Fridays for Future-Bewegung in Schweinfurt protestiert weiter: Wann sie am Freitag auf die Straße gingen und was sie forderten.
Die Fridays for Future-Demonstration in Schweinfurt fand zum erst zweiten Mal während der Schulzeit statt. Die Schüler zogen vom Schillerplatz über den Chateaudun-Park zum Marktplatz. 
Foto: Oliver Schikora | Die Fridays for Future-Demonstration in Schweinfurt fand zum erst zweiten Mal während der Schulzeit statt. Die Schüler zogen vom Schillerplatz über den Chateaudun-Park zum Marktplatz. 
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:48 Uhr

Dieses Mal waren es rund 40 Schüler und Erwachsene, die bei der Fridays for Future-Demonstration in Schweinfurt auf die Straße gingen und für nachhaltigen Klimaschutz die Stimme erhoben. Es war die siebte Demonstration der Bewegung in der Wälzlagerstadt, die erst zweite während der Schulzeit. Inspiriert von der 16-jährigen Schwedin Greta Thunberg gehen seit Monaten weltweit junge Menschen auf die Straße, auch in Schweinfurt.

Die Jugendlichen zogen vom Schillerplatz aus durch den Chateaudun-Park über den Roßmarkt und die Spitalstraße zum Marktplatz, wo es eine kleine Kundbegung mit kurzen Reden gab sowie musikalischer Begleitung von Elias Bretscher. Während ihres Protestzugs durch die Stadt skandierten die Jugendlichen lautstark "Wir sind hier, wir sind laut, weil Ihr uns die Zukunft klaut" oder "Hopp, hopp, Kohlestopp".

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Zahlreiche hatten auch Plakate dabei oder bemalte T-Shirts, auf denen Forderungen für einen schnelleren und konsequenteren Klimaschutz in Deutschland zu lesen waren. "Wenn die Welt eine Bank wäre, hätten wir sie längst gerettet", stand auf einem der Shirts.

Die Reaktionen auf den Demonstrationszug waren insgesamt eher verhalten, sie gaben aber das ganze Spektrum der vor allem im Internet auf sozialen Medien wie Facebook geführten Diskussion wieder. Es gab Passanten, die lächelnd mit erhobenem Daumen als Zeichen der Zustimmung vorbei gingen oder eine Gruppe bei einem Empfang am Hotel Ross, die spontan applaudierte. Es gab aber auch Passanten, die offen schimpften: "Schämt Euch, Ihr Schulschwänzer."

Redebeiträge auf dem Marktplatz gegen Lobbyismus

Die Protestanten gehen damit nüchtern um, sie stehen für ihre Ziele ein. Auf dem Marktplatz gab es einige Redebeiträge, in denen unter anderem ein Fall eines amerikanischen Klimaforschers erzählt wurde, der hohe Summen von Firmen, die mit dem Kohleabbau Geld verdienen, für angeblich den menschengemachten Klimawandel leugnende Gutachten bekommen haben soll. Außerdem gab es auch einen nachdenklichen Beitrag in Form eines Briefes eines 99-Jährigen, der im Jahr 2100 an seine Kinder schreibt und sich entschuldigt, dass man in Sachen Klimaschutz zu viel Angst gehabt habe.

Der Fridays for Future-Demonstrationszug endete mit einer kleinen Kundgebung am Marktplatz.
Foto: Oliver Schikora | Der Fridays for Future-Demonstrationszug endete mit einer kleinen Kundgebung am Marktplatz.

Die Demonstranten verlangen die Einhaltung des 1,5 Grad-Ziels und für Deutschland den Kohleausstieg bis 2030, eine Versorgung durch erneuerbare Energie zu 100 Prozent sowie eine CO2-Steuer. "Forderungen, um langfristig auf diesem Planeten zu überleben", betonen die Organisatoren.

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Welche Konsequenzen der Schulstreik für die Schüler hat, ist offen. Die Schweinfurter Schulleiter der weiterführenden Schulen haben nach der Demonstration im März, die während der Schulzeit stattfand, erklärt, dass sie Schulstreiks nicht gutheißen. Der Unterricht müsse nachgeholt werden, die Eltern würden informiert und man spreche mit den Schülern, welche Motivation sie hatten, zu streiken.

Bisher war es in Schweinfurt so, dass die Streiks bis auf den im März und den am 7. Juni, entweder am Nachmittag außerhalb der Schulzeit oder in den Ferien stattfanden. Die nächste Demonstration ist noch nicht terminiert, es wird aber sicher weitere in Schweinfurt geben, auch über das Schuljahr hinaus, hat das Organisationsteam angekündigt.

 
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  • M. G.
    Maßstab für die Beurteilung einer Religion ist

    wie sie mit Nichtgläubigen umgeht. Wenn die Anhänger der Klimareligion f4f für sich beschließen auf Konsum, Mobilität, Plastik etc. zu verzichten, o.k. - aber wenn mit religiöser Inbrunst Nichtgläubige ideologisiert und zum Verzicht gezwungen werden sollen, während der Grünenwähler seine Kinder mit dem SUV zur Freitagsdemo chauffiert, bin ich dagegen. Wenn Nichtgläubige diffamiert, vom öffentlichen Leben ausgeschlossen, persönlich attackiert werden wie letzten Freitag im Bundestag vom SPD Politiker Helge Lindh beschrieben, ist das abzulehnen. Vor allem weil es bisher heine doppelblind-randomisierte Studie gibt, die den kontrollierbaren Zusammenhang zwischen CO2 (nur zum geringen Tieil überhaupt menschengemacht und davon nur zu 2% aus Deutschland) beweist. Umwelt und Ressourcen schonen - jederzeit. Aber "Klimarettung" durch Deindustrialisierung von Deutschland - das ist Anmaßung und grenzt an Blasphemie. Grüne , NEIN DANKE.
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  • G. L.
    Wasser predigen und Wein saufen !

    Mir fällt Verzicht auch schrecklich schwer. Drum wandle ich Auto- in Radkilometer und rede mir ein, Gesundheit und Fitness, Umwelt und Klima würden es mir danken. Somit ist der Selbstoptimierung gehuldigt, das Gewissen beruhigt und die Beine verkatert.
    Im Ernst, das Klima wird weiter Klima sein, wir gewöhnen uns daran, oder verschwinden. Null-Emission ist unmöglich.
    Versuchen wir alle ein wenig bewusster zu leben, totaler Klimaschutz wäre nur durch Suizid erreichbar.
    Leider habe ich in letzter Zeit das Gefühl, jemand werfe ständig die Frage; "Wollt ihr den totalen Klimaschutz?" in den Raum. Ist diese Form der Maßlosigkeit typisch grün oder gar deutsch? MfG
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  • J. S.
    Der Planet brennt.

    Kinder und Jugendliche streiken, demonstrieren um ihre Zukunft und um ihre Lebenschancen.
    Daneben gibt es tatsächlich Menschen, die ihre Meinung zum „Schulschwänzen“ verbreiten.
    Vollständig daneben!

    Das vornehmste Argument für Schulpflicht ist, die Zukunftsfähigkeit der Gesellschaft durch allgemeine Bildung zu sichern.
    Mit allgemeiner Bildung scheint es aber nicht weit her zu sein, wenn Teile der erwachsenen Bevölkerung die beschleunigte Klimaerhitzung wahnhaft ignorieren, um trotzig ihr „Weiter so!“ zu behaupten.

    Sich einspinnen im Kokon der bequemen Gewissheiten – das ist das Gegenteil von gebildeter, verantwortlicher, solidarischer Teilhabe an unserer Gesellschaft.

    Unsere Kinder und Jugendlichen demonstrieren jetzt, weil sie sehen, wie wir an ihrer Zukunft zündeln. Und weil es zu spät sein wird für einfache Lösungen, bis sie selbst genug Einfluss haben.

    Suchen wir nicht länger nach Ausreden für Flugreisen, SUVs und schlecht gedämmte Häuser!
    Handeln wir jetzt!
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  • M. H.
    Fangen Sie doch einfach bei sich selbst an - da haben Sie den meisten Einfluss. Aber einfacher ist es, sich als guter Mensch zu zeigen, der die ganze Welt retten will und kann - einfach lächerlich.
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