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Schweinfurt
Fragezeichen Keßlergasse: Stadt Schweinfurt soll Gebäude kaufen und sanieren
Die Initiative "Zukunft./ödp" von Stadträtin Ulrike Schneider hat in der Diskussion über die Sanierung der Gebäude Keßlergasse 5 und 7 mit einer Aktion vor Ort auf das Problem hingewiesen: Mit Fragezeichen in der Hand stellten sich drei Unterstützer der Initiative vor den Gebäuden auf und mahnten eine Lösung an.
Fragezeichen Keßlergasse: Die Initiative 'Zukunft./ödp' mahnt eine Lösung im Streit um die Sanierung der beiden Gebäude Keßlergasse 5 und 7 an und sieht den Eigentümer in der Pflicht. Auf dem Bild (von links): Karl-Heinz Klare, Ulrike Schneider und Birgit Diemer.
Foto: Oliver Schikora | Fragezeichen Keßlergasse: Die Initiative "Zukunft./ödp" mahnt eine Lösung im Streit um die Sanierung der beiden Gebäude Keßlergasse 5 und 7 an und sieht den Eigentümer in der Pflicht.
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 02.04.2024 10:10 Uhr

Die Initiative "Zukunft./ödp" von Stadträtin Ulrike Schneider hat in der Diskussion über die Sanierung der Gebäude Keßlergasse 5 und 7 mit einer Aktion vor Ort auf das Problem hingewiesen: Mit Fragezeichen in der Hand stellten sich drei Unterstützer der Initiative vor den Gebäuden auf und mahnten eine Lösung an.

"Eigentum verpflichtet", betonte Ulrike Schneider als Sprecherin der Initiative, die mit den Fragezeichen-Aktionen schon in den vergangenen Jahren mehrfach auf Probleme in der Innenstadt hingewiesen hat. Für die beiden Gebäude, die seit Jahren teilweise leer stehen und das Bild in diesem Teil der Keßlergasse maßgeblich prägen, gab es einen Bauantrag der Besitzer. Der sah den Abriss und Neubau des Gebäudes Nummer 7 vor und einen Teilabriss und Umgestaltung des Gebäudes Nummer 5, das unter Denkmalschutz steht.

Die Denkmalpflege ist strikt gegen die Pläne des Investors, weil sie befürchtet, dass 90 Prozent des Gebäudes zerstört würde. Sie hat durch den Stadtheimatpfleger und Architekten Dag Schröder einen eigenen Plan zur Sanierung entwickelt, den der Hausbesitzer aber ablehnt. Der Streit ist verfahren, denn der Bauantrag wurde nun endgültig abgelehnt, nachdem er zuvor über Monate für langwierige Diskussionen im Stadtrat und Bauausschuss gesorgt hatte.

Ulrike Schneider kündigte nun an, dass sie im Namen der Initiative "Zukunft./ödp" den Antrag stellen werde, dass die Stadt die Gebäude kaufen solle und dann gemäß dem seit Jahrzehnten bewährten Konzept saniert und wieder verkauft. Dieses sogenannte "Schweinfurter Modell" hat in vielen Fällen zum Erfolg geführt. Außerdem solle die Stadtverwaltung aufgefordert werden, alle rechtlichen Möglichkeiten zu nutzen, den Hausbesitzer dazu zu bringen, den Bereich vor den Gebäuden sauber zu halten und vor allem die Graffitis auf der Fassade Keßlergasse 7 zu entfernen. Als gute Möglichkeit sieht Ulrike Schneider auch einen möglichen runden Tisch zwischen der Investoren-Seite und der Denkmalpflege, den der Besitzer des Hauses Nummer 9, Ekkehard Kaemmerling, initiieren möchte.

 
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  • Florian Evenbye
    Eine positive Initiative! Die Stadt sollte auch ggf. das Mittel der Ersatzvornahme einsetzen. Rechtlich ist der Besitzer verpflichtet das Gebäude als Denkmal in einem guten Zustand zu halten. Die Stadt könnte an seiner Stelle, aber auf seine Kosten sanieren. Leider wird dieses Instrument kaum angewandt, vermutlich weil sich die Politik in Bayern nicht mit Immobilienbesitzern anlegen möchte. Würde man solche rechtlichen Möglichkeiten öfter nutzen, würden sicher weniger Besitzer trauen, der Stadt derart auf der Nase herumzutanzen.
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  • Peter Koch
    Ich hab mir die beiden Häuser erst gestern wieder angeschaut. Die Fassaden sind oberhalb des Erdgeschosses schön anzusehen, das Erdgeschoss ist allerdings ein Totalschaden. Man sollte beide Gebäude äußerlich auf den Stand vor der Zerstörung durch moderne Ladengeschäfte bringen und innen Stuckdecke und Türdurchgang erhalten. Wenn dann paar wurmstichige Balken mehr raus müssen als der Denkmalschutz meint ist es doch auch egal. Ladengeschäfte im Erdgeschoss haben in der Keßlergasse auch keine Zukunft, da braucht es neue Ideen.
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  • Hiltrud Erhard
    Es sollte doch wichtig sein, zu prüfen, ob es rechtliche Einschränkungen oder politische Bedenken gibt, die den Kauf und die Renovierung von privaten Gebäuden durch öffentliche Stellen beeinflussen könnten. Denn man liefe Gefahr, dass hier ein Präzedenzfall geschaffen würde, wenn die Stadt das übernimmt und um dann die halbe Innenstadt kaufen zu "müssen"? Man kann gleich im Rest der Altstadt bis in die Hadergasse weitermachen.

    Weckt man also so Begehrlichkeiten? Ober macht man es den Eigentümern zu einfach?
    Im Schweinfurter Modell tritt auch nicht die Stadt selbst als Investor auf soviel ich weiß sondern man sucht einen "neuen" Investor! Den offensichtlich Frau Schneider hat! Dann möge sie diesen doch bitte bei der Stadt benennen, damit was vorwärts geht!
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  • E. Böhrer
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