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Schweinfurt
Fragezeichen zum Neubau des Friederike-Schäfer-Heimes
Das Friederike-Schäfer-Heim soll neu gebaut werden, im Idealfall am Martin-Luther-Platz. Die Initiative "Zukunft./ödp" sieht das kritisch. Welche Fragen man aufwirft.
Fragen zu den Plänen der Verwaltung, am Martin-Luther-Platz anstelle des Friedrich-Rückert-Baus das Friederike-Schäfer-Heim in einigen Jahren neu zu bauen, hat die Initiative 'Zukunft./ödp'.
Foto: Hannes Joachim | Fragen zu den Plänen der Verwaltung, am Martin-Luther-Platz anstelle des Friedrich-Rückert-Baus das Friederike-Schäfer-Heim in einigen Jahren neu zu bauen, hat die Initiative "Zukunft./ödp".
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:15 Uhr

Vor einigen Wochen entschied der Stadtrat mehrheitlich, die Pläne der Verwaltung, das Friederike-Schäfer-Heim am Martin-Luther-Platz anstelle des Rückert-Baus neu zu bauen, weiter zu verfolgen. Geklärt werden muss zum einen die Frage, ob die Hospitalstiftung als Betreiber des Heimes den Neubau finanziell stemmen kann, zum anderen wie genau sich ein Neubau vor Ort einfügen würde und welche Kosten für den Abriss des Rückertbaus, den Umzug des Stadtarchivs und eine Erweiterung der Graben-Tiefgarage auf die Stadt zukommen könnten.

Im Stadtrat hatte es von verschiedenen Fraktionen Kritik an den Plänen der Verwaltung gegeben. Kürzlich machte die von Ulrike Schneider neu ins Leben gerufene Wählergruppierung "Zukunft./ödp" mit einer Aktion auf dem Martin-Luther-Platz auf die aus ihrer Sicht noch offenen Fragen aufmerksam. 

„Aus städtebaulicher Sicht ist es ein Frevel, diesen schönen Martin-Luther -Platz mit einem überdimensionierten Pflegeheim zu überschatten“, erklärt Schneider in einer Pressemitteilung. "Die Fragezeichen werden immer mehr und immer größer – das gesamte Projekt muss noch einmal auf den Prüfstand, nicht nur unter dem finanziellen Aspekt“, so Schneider. Aus Sicht der Gruppierung sei über die notwendige Verlagerung des Stadtarchivs zu wenig beraten worden. Dieses gehöre als „Gedächtnis der Stadt“ ins Zentrum, nicht wie geplant an den Rand (die Stadt sieht dafür den Abramsclub an der Niederwerrner Straße vor). Offen seien auch die Kosten für die Sanierung des ehemaligen US-amerikanischen Offizierskasinos und des Archivumzugs.

Forderung nach Machbarkeitsstudie für einen Standort am Messeplatz

Mehrausgaben fürchtet die Gruppe auch bei der Vergrößerung der Graben-Tiefgarage, da unter dem Martin-Luther-Platz ein Friedhof war, also mit archäologischen Funden zu rechnen ist. Weiter fragt die Gruppe: "Wünschen sich die zum großen Teil pflegebedürftigen Heimbewohner statt Shoppingmöglichkeiten nicht viel eher Sitzmöglichkeiten und Spazierwege in einem grünen Umfeld, das der Standort am Rückertbau so gar nicht bieten kann?"

Wissen möchte man laut Mitteilung auch, "warum es für andere mögliche Standorte wie den Messeplatz oder den Verkehrsübungsplatz nicht ebenfalls Machbarkeitsstudien gegeben hat und damit eine reelle Chance im Wettbewerb um den besten Standort?" Eine zentrale Frage aus Sicht Schneiders ist, ob ein Pflegeheim-Neubau überhaupt nötig sei, wenn man bedenke, dass zum Beispiel das neue, privat betriebene Pflegeheim in der Theresienstraße laut Informationen der Gruppierung nicht ausgelastet und ein weiteres Pflegeheim unterhalb des Krankenhauses in Planung sei. Aus Sicht der Gruppe sehe die Satzung der Hospitalstiftung nicht explizit den Betrieb eines Pflegeheimes vor, sondern die Verwendung der Stiftungsgelder für kranke und alte Menschen vor. Schneider und ihre Mitstreiter fordern ein neues Konzept für Senioren-Wohnen in der Innenstadt, bei dem der Rückertbau saniert wird.

 
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  • F. R.
    „Aus städtebaulicher Sicht ist es ein Frevel" Absolut! Soll auch eine Tiefgarage unter dem Martin-Luther-Platz? TG's unter historischen Plätzen schaden dem Platz-Charakter - deshalb baute man unter dem Marktplatz keine TG. Eine TG unter dem M.-Luther-Platz ist hoffentlich ein Missverständnis - ansonsten wäre das Rathaus von allen guten Geistern verlassen.

    Am Standort Messeplatz würde man den Grüngürtel zubauen, den man doch erweitern will! Zu beiden Standorten kann man sich "Machbarkeitsstudien" ersparen, da reicht schon der gesunde Menschenverstand! Was wäre in WÜ los, wenn man so einen Klotz in den Ringpark setzen wollte? Aber in SW ist derzeit offenbar jeder Murks möglich!

    Der Verkehrsübungsplatz wäre viel besser! Eine öde, ungemütich große Fläche würde verdichtet: also eine städtebauliche Verbesserung, statt Verschlechterung! Zudem wäre Platz für eine Grünanlage für Senioren!

    Warum will die Stadt unter Vorwand(?) von Altlasten(?) diesen Standort nicht. Gibt es Hintergedanken?
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