Auf dem Weingut Geßner in Garstadt hat man sich auf den 1. Mai gefreut. Das erste von sechs Hoffesten sollte die Saison eröffnen. Daraus wird wohl nichts. Zwar konnte Ingeborg Geßner auch beim Schweinfurter Gesundheitsamt niemand sagen, was denn nun genau unter die Art von Veranstaltungen fällt, die laut Staatsregierung bis Ende August verboten sind. Aber eines deutet sich jetzt schon an: es wird nicht nur die ganz großen treffen. Am Dienstag ging Ministerpräsident Markus Söder noch einen Schritt weiter als bisher. Bei der Mitteilung über das Aus für das Oktoberfest 2020 deutete er an, dass weitere Volksfeste abgesagt werden müssten. Auch solche, die nach dem 31. August stattfinden sollten. "Ein Bierzelt lebt von der Nähe, davon, keinen Abstand zu halten, dass auch etwas getrunken wird", erklärte Söder. Dies sei in der aktuellen Situation aber leider nicht gefahrlos möglich.
Ingeborg Geßner tut sich schwer. Schwer damit, sich vorzustellen, dass es in diesem Sommer überhaupt Feste geben wird. Schwer mit der Vorstellung, wie Menschen mit Masken und Sicherheitsabstand überhaupt miteinander feiern sollen, können – oder wollen. Und doch hofft die Garstadter Winzerfamilie darauf, dass sich die Lage entspannt, vielleicht im Herbst. Fest steht für sie: "Solange die Gastro zu ist, passiert da gar nichts." Nichts in Sachen Festen und seien sie auch noch so klein.
Bitter für die Winzer, weil sie nicht nur Wein liefern, sondern auch die Ausstattung für Veranstalter – Schirme, Kühlschränke, was man halt so braucht. Aktuell wird eine Veranstaltung nach der anderen abgesagt – das Schweinfurter Stadtfest, die großen Weinfeste in der Region Gerolzhofen. Andere Veranstaltungen stehen offiziell auf der Kippe, auch wenn man sich kaum vorstellen kann, dass sie stattfinden: vom Schweinfurter Volksfest bis hin zum Weinfest und unzähligen Veranstaltungen im Landkreis.
Das trifft die Veranstalter hart – von Vereinen bis hin zu Profis. Aber nicht nur sie. Winzer und Brauer müssen zusehen, wie sich ein Standbein nach dem anderen verabschiedet. Erst die Gastronomie – die eigene oder die belieferten – jetzt die Veranstaltungen im Sommer. Trotzdem: Die Winzerfamilien und Brauereien, die wir befragt haben, blicken optimistisch in die Zukunft – und pragmatisch. Zähne zusammenbeißen, Einbußen hinnehmen, überleben. Darum geht es jetzt. Und manche haben in der Krise auch einiges Positives erfahren.
Dass treue Kunden ihnen die Stange halten, wie dem Weingut Geßner, das nicht nur ab Hof verkauft, sondern auch immer stärker online. Rosig ist die Situation nicht, sagt Ingeborg Geßner, die Einbußen in 2020 schätzen sie und ihr Mann Uwe auf einen sechsstelligen Betrag. Doch irgendwie wird man es überstehen. "Wir halten uns über Wasser." Saisonarbeiter wird es dieses Jahr nur einen geben, sonst sind es drei. Aufgestockt wird mit eigenen Kräften und vielleicht Bekannten und Studenten.
Kein Fest, keine Weinprobe – nur Arbeit gibt es bei Winzern genug
Denn der Aufwand für Winzer, die Kräfte aus dem Ausland holen, ist nicht ohne. Vor ein paar Tagen sind die zwei rumänischen Saisonarbeiter vom Sebastian Lother in Nürnberg angekommen. 14 Tage müssen sie nun in Quarantäne, sagt der Wipfelder Winzer. Die Entscheidung, die Kräfte einfliegen zu lassen, macht trotzdem Sinn. Sie kennen die Arbeit im Weinberg, wissen was zu tun ist. Ihnen muss keiner zeigen, wie es geht. Wie auch bei einem Sicherheitsabstand von mindestens 1,5 Metern.
Bis Juli bleiben die Arbeiter auf dem Weingut, das wie Geßners zu den Winzern gehört, die das Schweinfurter Weinfest beliefern. Wird es stattfinden? Sebastian Lother kann sich das nicht vorstellen, rechnet damit, dass auch die Einnahmen daraus flöten gehen werden. Wie schon viele andere. Normalerweise wären Lothers bei Veranstaltungen unterwegs, um ihre Weine zu präsentieren, auch außerhalb von Franken. Doch alle zehn wurden abgesagt.
Zu den Festen, die wegfallen, kommen weitere Einbußen: "Zig Weinproben, die wir nicht machen konnten", Weinbergsführungen und so weiter. Auch das Weingut Lother verkauft ab Hof und online – vor allem der Paketversand hat deutlich zugenommen. Eines hat die Krise aber auch gebracht, sagt der Winzer aus Wipfeld: die Menschen sind mehr auf Regionalität bedacht.
Eine Erfahrung, die auch Ulrich Martin teilt. Bei der Brauerei aus Hausen wird das Leergut knapp, denn einige Kunden haben großzügig eingekauft und bunkern nun Kästen und Flaschen zuhause. Nötig ist so eine Vorratshaltung nicht, meint Martin: Es werde immer frisch abgefüllt, der Nachschub rolle. Das Verhalten der Kunden, die nun den Wert von regionalen Produkten immer mehr erkennen, sei bemerkenswert, sagt Martin. Die Brauerei laufe auf vollen Touren, "die Leute sitzen daheim und trinken ihr Bier".
Wenn das Leergut knapp wird und die ganz Großen den Markt überschwemmen
Von Friede, Freude, Eierkuchen ist man in Hausen natürlich auch weit entfernt. Zwar wird mehr Flaschenbier verkauft, doch das Fassbier bleibt stehen. Weiter geschlossene Gaststätten, abgesagte Feste, das trifft auch die Brauerei Martin hart, die selbst mit ihrer Gaststätte einen guten Teil des Umsatzes gemacht hat. Auch hier geht – bis auf Aktionen wie ein Festessen am Feiertag –nichts mehr. Die Situation sei ernst, sagt Martin, es geht um sehr viel Geld. Normalerweise startet im Mai die Biersaison so richtig durch. Dann wird der meiste Gerstensaft getrunken. In diesem Jahr wohl nicht. Trotzdem: Ulrich Martin bleibt optimistisch, "des krieg mer schon".
Eine Haltung, die er mit einem Kollegen in Schweinfurt teilt: Edgar Borst, Seniorchef von Roth Bier. Schon im März gab sich der 76-Jährige sowohl kämpferisch als auch durch und durch Realist. Mindestens vier bis fünf Monate werde die Krise andauern, so seine Prognose damals. Umso weniger überrascht ihn jetzt die Flut von Absagen für Feste in der Region. Er rechnet nicht mit großen Festen in diesem Sommer, auch wenn er die Hoffnung von Veranstaltern verstehen kann, die versuchen, Feste in den September zu verlagern. "Es wäre wunderbar, wenn es klappt", sagt Borst. Bei Roth Bier spürt man die Krise deutlich. 20 bis 25 Prozent der Einnahmen werden fehlen –aus Gastronomie und Festen. Das Team arbeitet in Kurzarbeit, "alle ziehen mit". Und die Kunden halten ihrem regionalen Bier die Treue, auch wenn jetzt die ganz Großen der Branche mit Aktionen den Markt schwemmen, wie Borst sagt. Jetzt gelte es, sich gegenseitig zu unterstützen. Auch Roth Bier tut das, bestellt bei Gastronomen Essen "to go". Ein kleiner Tropfen, aber zumindest einer.
Angela und Markus stehen kurz vor der Heiligsprechung.
Uns werden die Grundrechte beraupt, und alles schreit Hurra!
Seit den 70ern, nach dem Ausbruch des Ebola Virus in
Zentralafrika, beteten uns die Epidemieologen gebetsmühlenartig vor, dass eine Pandemie nur eine Frage der Zeit ist.
Was ist passiert?
Nichts!
Die Pandemiepläne verschimmelten in den Schubladen des Gesundheitsministeriums, und die Epidemeologen übernahmen unsere Regierung.
Arbeite selbst im Gesundheitswesen. Mundschutz am Anfang der Pandemie? Fehlanzeige. Man wartet noch auf die nächste Lieferung aus China.
Soviel Bier und Wein, kann ich nicht saufen wie ich ko...., möchte.
Jeder Wirt, und Kunde soll sein Risiko selbst einschätzen können.
Wir leben nicht in der DDR.!
Die Regierung kann man vergessen.
Die fährt seit Jahren schon mit Tempo 200 von einer Nebelbank in die Nächste.
Nächster Crash? Klimawandel!