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München
Oktoberfest fällt wegen Corona aus
Das Münchner Oktoberfest wird wegen der Corona-Pandemie abgesagt. Die Gefahr einer neuen Ausbruch-Welle ist laut Bayerns Ministerpräsident Markus Söder schlicht zu groß.
Fällt in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie aus - das Münchner Oktoberfest, das in den letzten Jahren rund sechs Millionen Besucher anzog.
Foto: Matthias Balk, dpa | Fällt in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie aus - das Münchner Oktoberfest, das in den letzten Jahren rund sechs Millionen Besucher anzog.
Henry Stern       -  Obermeier/ Henry Stern
Henry Stern
 |  aktualisiert: 25.04.2020 02:10 Uhr

Was schon länger absehbar war, ist nun offiziell: Das Münchner Oktoberfest wird in diesem Jahr nicht stattfinden. Das erklärten Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) am Dienstag Vormittag in München. "Wir sind uns beide einig, dass das Risiko schlicht und einfach zu groß ist", erklärte Söder. Bei sechs Millionen Besuchern, zwei Millionen ausländischen Gästen und der Unmöglichkeit von Abstandsregeln oder effektiven Schutzmaßnahmen sei die Gefahr, durch das Fest eine neue Corona-Welle auszulösen, unkalkulierbar. "Es tut uns weh, es ist schade", sagte Söder: "Es ist aber leider kein normales Jahr und deshalb auch ein Jahr ohne Wiesn."

Reiter sprach von einer "bitteren Pille" für die Stadt München: "Es ist für mich emotional ein schwieriger Moment, aber auch ökonomisch ein schwieriger Moment für München." Laut Reiter sorgt das Fest direkt oder indirekt für rund 1,3 Milliarden Euro Umsatz in der Stadt. Direkte finanzielle Folgen für die Stadt befürchtet Reiter aber nicht: Es gebe keinen Rechtsanspruch der Wirte und Schausteller auf Durchführung des Festes. Deshalb könne es aus seiner Sicht auch keine Schadenersatzansprüche geben. Das zeitgleich auf der Münchner Theresienwiese geplante Zentrale Landwirtschaftsfest (ZLF) ist nun ebenfalls abgesagt.

Söder: Auch weiter Volksfeste nach dem 31. August vor dem Aus

Auch andere Volksfeste in Bayern wurden bereits abgesagt, darunter das Gäubodenvolksfest in Straubing. Es startet immer am zweiten Freitag im August und zählt mit rund 1,4 Millionen Gästen zu den größten Volksfesten im Freistaat. Am vergangenen Mittwoch hatten Bund und Länder beschlossen, Großveranstaltungen zunächst bis Ende August zu verbieten. Das Oktoberfest war vom 19. September bis 4. Oktober geplant.

Auch weitere Volksfeste in Bayern, die nach dem 31. August geplant sind, müssten abgesagt werden, erklärte Söder. Schließlich seien bereits in der Vergangenheit Apres-Ski-Feiern, Bierfeste oder Karnevalsveranstaltungen "die größte Drehscheibe der Corona-Viren" gewesen, erklärte er. "Ein Bierzelt lebt von der Nähe, davon, keinen Abstand zu halten, dass auch etwas getrunken wird", erklärte Söder. Dies sei in der aktuellen Situation aber leider nicht gefahrlos möglich.

Seit 1948 fand das Oktoberfest ohne Unterbrechung statt

Das Oktoberfest wurde im Jahr 1810 zum ersten Mal veranstaltet. Seit 1948 fand die "Wiesn" ohne Unterbrechung statt. Zuvor war das Fest jedoch mehrfach ausgefallen, vor allen wegen Kriegen: 1813 wegen des Napoleonischen Krieges, 1866 wegen des Preußisch-Österreichischen Krieges. Auch im Ersten und Zweiten Weltkrieg fiel das Fest aus. In den Jahren 1923 und 1924 gab es zudem eine Absage wegen der Inflation.

Zweimal wurde das Fest jedoch auch schon aus gesundheitlichen Gründen abgesagt: Jeweils wegen eines Cholera-Ausbruchs in München in den Jahren 1854 und 1873.

 
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