Die Stadt hat eine Lösung gefunden, die beim Transport des Mainaushubs vom Hafenbecken zum Industrie- und Gewerbepark Maintal den Schweinfurter Süden vor zusätzlichem LKW-Verkehr verschont.
Laut Planfeststellung (2012) sollte der bei der Vergrößerung der Fahrrinne anfallende Aushub an den Anlegestellen an der Brücke zwischen Bergrheinfeld und Grafenrheinfeld und/oder am Schweinfurter Hafenbecken von den Lastschiffen auf Lastwagen verladen werden. Das zuständige Wasserstraßenneubauamt in Aschaffenburg hatte dann aber die Übergabe bei Grafenreinfeld favorisiert und wollte keine Verladung am Hafenbecken.
Grafenrheinfeld wehrte sich
Nachdem sich in Grafenrheinfeld Widerstand gegen die Verkehrsbelastung der Ortsverbindung formiert hatte, kam die Verladung in Schweinfurt erneut auf den Tisch. Im ausgehenden Winter wurde dann auch die Landspitze am Hafenbecken (im Anschluss an den Mineralölhandel Walther) gerodet und 5000 Quadratmeter als Zwischenlager vorbereitet. Um ins Maintal zu kommen, hätten die Laster auf der Hafenstraße das komplette Hafenbecken umrunden müssen, ehe sie über den Hafen-West das Maintal erreicht hätten.
Neue Lösung
Die jetzt gefundene Variante sieht den Lagerplatz an der Einfahrt in den Hafen auf der der Landspitze gegenüberliegenden Seite (im Süden) vor. Von dort wird ein bestehender Feldweg ausgebaut und geteert, der über die Mainwiesen zur Gottfried-Schenker-Straße an der Autobahn führt. Vor dort gelangen die Laster durch die Autobahnunterführung direkt in den Industrie- und Gewerbepark Maintal. Verfüllt wird mit dem Aushub auch und vor allem die jetzige Sand- und Kiesausbeute der Firma Glöckle zwischen dem Industriepark und der Naherholungsanlage Baggersee. Verschwinden wird so die aktuelle große Wasserfläche. Zwei kleine Seen werden bleiben.
Die Verladung bei Grafenrheinfeld endet Mitte August. Die Vorbereitungen für den Ausbau des Feldwegs vom Hafen zur Gottfried-Schenker-Straße sind in dieser Woche angelaufen. Die Transporte selbst sind für die Zeit von September 2018 bis Oktober 2020 geplant. Auto- und Radfahrer entlang der Gottfried-Schenker-Straße und insbesondere an der Einmündung in die Hafenstraße (Höhe Autobahnunterführung) müssen mit starkem LKW-Verkehr rechnen.
Der Mainausbau
Beim Mainausbau im Raum Schweinfurt geht es um drei Bereiche: zwischen Schweinfurt und der Schleuse Ottendorf, die Strecke bis Garstadt und anschließend bis Wipfeld. Der Main soll von 2,50 Meter auf 2,90 Meter vertieft und von 36 auf 40 Meter verbreitert werden. Dann können größere und längere Schiffe verkehren, beispielsweise ein Schubverband mit einer Länge von 185 Metern, der 1000 Tonnen mehr laden kann als heute.
Die Kosten für den Mainausbau sind auf 14,3 Millionen Euro geschätzt. Gerechnet wird mit 590 000 Tonnen Aushub, der zum Großteil im Industrie-und Gewerbepark Maintal der Stadt Schweinfurt, in Frankenwinheim, Heidenfeld, Lindach und Röthlein untergebracht werden soll. Die LKW-Fahrten werden sich auf etwa 30 000 im Jahr summieren.