Die sechs Vorstellungen von "Robin Hood – eine Legende" auf der Freilichtbühne in Sömmersdorf waren ein voller Erfolg. Insgesamt 11.000 Menschen sahen das Sommertheater des Vereins Fränkische Passionsspiele und laut Norbert Mergenthal, einer der drei Vorsitzenden des Vereins, habe "alles gepasst". Und wie der Co-Vorsitzende Johannes Gessner zu Protokoll gab, seien auch die vom Landratsamt Schweinfurt vorgegebenen Maßnahmen zum Schutz der Anwohnerinnen und Anwohner vor Lärmbelästigung vorbildlich umgesetzt worden.
Das sagt zumindest die Veranstalterseite. Unterhält man sich mit den Menschen, die in der Waldstraße und Steingrube hinter dem Veranstaltungsort wohnen, klingt das anders. "Wir Anlieger haben uns nach den Aufführungen getroffen", erzählt Klaus Markert. "Und es waren alle mit den Nerven am Ende."
Denn zu schaffen machen ihnen nicht nur die sechs Veranstaltungstage. "Die Lärmbelästigung zieht sich durch so eine Veranstaltung über das gesamte Jahr", sagt Markert. Unzählige Probentage, der monatelange Aufbau des Bühnenbilds sowie die Arbeiten für den laufenden Betrieb unter Einsatz von lauten Geräten wie Laubbläser und Hochdruckreiniger seien Dinge, die Außenstehende gar nicht mitbekämen. "Aber das ist kaum auszuhalten. Das geht an die Psyche."
Der 63-jährige Markert wohnt seit seiner Geburt in dem Haus auf dem Grundstück, das nur einen Steinwurf vom Sömmersdorfer Passionsspielgelände entfernt ist. Die Passionsspiele, die alle fünf Jahre aufgeführt werden, ist er gewohnt. Dass seit der Errichtung des 3,4 Millionen Euro teuren Zeltdachs 2018 nun aber alljährlich Veranstaltungen neben seinem Wohnort stattfinden sollen, dagegen gehen er und weitere Anwohner gerichtlich vor.
Eine solche Veranstaltung war nun das Stück "Robin Hood". Um den Anliegern entgegenzukommen, hatte der Verein mehrere Auflagen des Landratsamts Schweinfurt zu erfüllen: Unter anderem mussten Bühne und Zuschauerraum bis 22 Uhr geräumt sein. Freiwillig installierten die Veranstalter zudem eine mobile Lärmschutzwand hinter dem Zuschauerraum. Doch wie wirksam waren die Maßnahmen aus Sicht der lärmgeplagten Anwohner?
"In Sachen Lärm hat die Lärmschutzwand nicht viel gebracht", sagt Markert. Lediglich der Hall, der ohne die Konstruktion ungehindert über das Bühnendach nach hinten entweichen würde, sei dadurch weniger gewesen. Und das Veranstaltungsende um 22 Uhr? "Können sie sich vorstellen, wenn die Vorstellung um fünf vor Zehn endet, dass dann bis 22 Uhr 2000 Leute weg sind? Das ist einfach nicht wahr", sagt Markert. "Die Vorgaben des Landratsamts sind ja schön und gut, in der Realität ist das aber nicht umsetzbar. Da braucht man sich nichts vorzumachen."
Gemeinde erteilt Ausschankgenehmigung auf anderer Fläche
Veralbert kommen sich die Anwohner jedoch wegen eines anderen Aspekts vor: Zwar musste der Verein Bühne und Zuschauerraum bis 22 Uhr räumen. Auf einer angrenzenden Fläche der Gemeinde, keine 50 Meter entfernt, hatte diese dem Verein für die Veranstaltungstage jedoch eine Ausschankerlaubnis bis spät in die Nacht erteilt. Die Vorgaben des Landratsamts blieben damit erfüllt, da es sich bei dem Gelände weder um die Bühne noch den Zuschauerraum handelte.
Markert findet, dass eine solche Ausschankerlaubnis angesichts des schwelenden Konflikts sei, als würde man das sprichwörtliche Öl ins Feuer gießen. "Es ist schon verwunderlich, dass das Landratsamt einen Maßnahmenkatalog erstellt, die Gemeinde aber Ausschankgenehmigungen bis spät in die Nacht ausstellt. Man kommt sich einfach angeschmiert vor."
Seitens der Gemeinde gibt man sich zugeknöpft: "Es gab gaststättenrechtliche Erlaubnisse und diese wurden auch eingehalten." Bis wieviel Uhr diese jedoch jeweils gegolten haben, könne man nicht sagen. Solch spezifische Fragen könne nur Bürgermeisterin Simone Seufert beantworten, und die weile noch bis Anfang September im Urlaub.
Feiern bis tief in die Nacht
Markert zufolge hätten die Feiern mitunter bis nachts um zwei und sogar drei Uhr angedauert. Wegen Ruhestörung habe er auch eine Streife der Polizeiinspektion Schweinfurt angefordert, die jedoch nach einer Visite auf dem Passionsspielgelände zu Markert zurückkehrte, um ihm zu sagen, dass man aufgrund einer gültigen Ausschankgenehmigung nichts unternehmen könne. Eine Nachfrage bei der Polizeiinspektion Schweinfurt bestätigt diese Angaben: Laut der Beamten sei den Veranstaltern der Ausschank bis nachts um zwei Uhr erlaubt gewesen.
Bei den letzten Veranstaltungen mit ABBA und Hans Zimmer wurde an und in den Anwesen von Markert K. und Full E. vom Landratsamt beauftragte Messungen durch geführt. In der Zeitung stand dann irgendwann das der Lärm bei diesen Veranstaltungen unerträglich war.
Das aber sowohl bei Markert K. als auch bei Full E. Verwandtschaft und Freunde da waren und zugehört wurde, zum Teil im Garten sitzend oder alle Fenster auf im Haus damit ja nichts verpasst, darüber berichtet Markert M. nichts. Und dann gibt Markert M. noch im Protokoll zur Messung an, es warm so laut ich habe meinen Fernseher nicht gehört. Kann er ja nicht, denn zu diese Zeitpunkt war er ja im Garten gesessen. Diesen Leuten stört nur der Lärm den sie nicht selbst verursachen. Wenn sie selbst krach machen ist alles richtig und in Ordnung. Es kann nicht sein, das 6 Quertreiber/innen jegliches Dorfleben einschränken wollen.
krankhaft. Es ist ja auch so, dass nicht nur die Passionsspiele sondern auch die anderen Vereine
bei Ihren Veranstaltung mit Schwierigkeiten von Markert M. Seite zu tun haben. Bei jeder Veranstaltung, ob Kindergartenfest, private Feier im Sportheim egal was, die Gegner liegen mit Messgerät und Telefon versteckt im Gebüsch und dokumentieren. Und rufen dann die Polizei. Das sind Aktionen, die einen an einen Kontrollstaat bzw. an eine Diktatur erinnern.
Wenn das richtig sein soll verstehen ich die Welt nicht mehr.
Viele machen mit! Bringen sich ein! Einer macht nichts und bringt sich nicht ein! Findet den Fehler!
Ähnlich läuft es ebenfalls im Bereich der Inklusion und Barrierefreiheit ab.
Früher waren wir auch keine "Heiligen", das stimmt.
Wir wussten aber wo die GRENZEN sind!
Da musste nicht erst dann gefeiert werden, wenn 99% der Bürger schlafen wollen und im Sommer die Fenster aufhaben, weil man es sonst nicht aushält vor Hitze.
Da war um 1 Uhr Nachts (bis auf kleine Ausnahmen) Sperrstunde und deshalb wurde schon ab 19 Uhr gefeiert und nicht erst ab 22 Uhr.
Dafür gibt es ein Gesetz das sich "Nachtruhe" nennt und zwar VON 22 bis 6 Uhr früh ohne wenn und aber und in GANZ DEUTSCHLAND! Falls das die Ein oder Anderen hier nicht mehr so genau in Kopf haben sollten.
Es geht nicht um Sömmersdorf, sondern um Lärm in der NACHT zu einer Zeit, wo die überwiegende gestresste Mehrheit der Deutschen (Lärm und Verkehr tagsüber) ihre RUHE haben will. "ICH HABE FERTIG!"
Grundsätzlich stimme ich Ihnen zu - die Nachtruhe ist wichtig und die Zeiten sollten auch eingehalten werden.
Allerdings konnte man früher auch locker um 19 Uhr schon feiern gehen, da die Geschäfte längstens bis 18 Uhr - am Samstag i.d.R. bis 16 Uhr geöffnet waren und somit die meisten spätestens dann auch Feierabend hatten. Mit den längeren Öffnungszeiten haben sich auch die Arbeitszeiten nach hinten verschoben. Wenn man bis mindestens 20 Uhr arbeiten muss, dann noch die Heimfahrt, duschen, umziehen etc..... geht die Party zwangsläufig erst später los.
Da stellt sich die Frage, ob der Beginn der gesetzlichen Nachtruhe - vor allem am Wochenende - mit 22 Uhr mittlerweile vielleicht nicht mehr zeitgemäß ist.
Na ja, die Nachtruhe gibt's ja nicht, weil der größte Teil der Bevölkerung außerhalb des Einzelhandels tätig ist ...
Sondern weil die Leute eben in der Nacht ihre Ruhe haben wollen.
Unsere Gesetze und Vorschriften tragen das Übrige dazu bei, um keinen Frieden zu bekommen.
Da es keine klare Linie gibt, werden wir derartige Berichte weiter lesen dürfen. Leider gibt die MP auch immer wieder Plattform anstatt mal die Füsse oder Buchstaben still zu halten.
Freie Berichterstattung ist eines, das Anschüren von ablodernden Feuern immer wieder neu zu entfachen ist Brandstiftung. Dies kann man auch auf den Journalismus übertragen.
Es wird immer besser in unserer Spassgesellschaft. Anwohner zählen nichts mehr.
Und die Lärmbelästigungen werden von Jahr zu Jahr schlimmer! Die heutzutage mehrheitlichen "Egoisten" haben auch null Respekt mehr vor Anwohnern, die schon Jahrzehntelang dort wohnen. "Dann zieht doch weg" muss man sich von solchen Leuten dann noch anhören, wenn man sich über andauernde Lärmbelästigung mal beschwert.
Wer also nicht vor Ort war kann hier kein Urteil abgeben oder über Leute urteilen die Feiern wollen.
Wenn in einem Garten der gegnerischen Partei wochenlang geflext, gebohrt wird, es den ganzen Tag Lärm und Staub gibt, könnten sich die Anwohner auch beschweren. Aber Sie tun das nicht aus Angst vor den Gegnern und um den Frieden zu wahren.
der Kommentar ist schwer zu verstehen!