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Grafenrheinfeld
Erster Atommüll-Transport rollt im Februar nach Grafenrheinfeld
Die Ankündigung, Atommüll von Würgassen nach Grafenrheinfeld zu bringen, sorgt in der Region Schweinfurt für Diskussionen. Was die Kritiker genau sagen.
Mitte Februar kommt die erste Fuhre mit Atommüll aus Würgassen in Grafenrheinfeld an, um im dortigen Zwischenlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle (AZR) abgestellt zu werden.
Foto: Thomas Obermeier | Mitte Februar kommt die erste Fuhre mit Atommüll aus Würgassen in Grafenrheinfeld an, um im dortigen Zwischenlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle (AZR) abgestellt zu werden.
Josef Schäfer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:46 Uhr

Jetzt ist es amtlich: Teile des Atommülls aus dem zurückgebauten AKW Würgassen in Nordrhein-Westfalen kommen ins Zwischenlager nach Grafenrheinfeld (Lkr. Schweinfurt). Der erste der umstrittenen Transporte rollt schon Mitte Februar nach Unterfranken, wie AKW-Betreiber Preussen-Elektra mitteilt. Den genauen Termin möchte das Unternehmen nicht nennen.

Es handelt sich demnach um eine Charge mit vier Containern mit schwachradioaktivem Material, das beim Abbau in Würgassen angefallen ist. Laut Preussen-Elektra beinhalten sie Metallschrott, Bauschutt und mineralisches Isoliermaterial. Der Müll kommt als Gefahrguttransport deklariert per Lkw ins Zwischenlager für schwach- und mittelradioaktives Material (AZR). Daneben steht das zweite Zwischenlager (BZR), in dem die hochradioaktiven Brennstoffe in Castor-Behältern lagern.

Darum geht es: 3000 Fässer mit schwach- und mittelradioaktivem Müll lagern im Gebäude des ehemaligen AKW Würgassen (UNS-Lager). Eine gewisse Anzahl von ihnen kommt nach Grafenrheinfeld.
Foto: Preussen-Elektra | Darum geht es: 3000 Fässer mit schwach- und mittelradioaktivem Müll lagern im Gebäude des ehemaligen AKW Würgassen (UNS-Lager). Eine gewisse Anzahl von ihnen kommt nach Grafenrheinfeld.

AKW-Betreiber: Kapazitäten in Würgassen erschöpft

Preussen-Elektra begründet den Transport nach Unterfranken mit dem Umstand, dass sich Atommüll weiterhin im AKW-Gebäude befindet, nachdem die Kapazitäten des dortigen Zwischenlagers erschöpft seien. Der Betreiber muss das Areal räumen, bevor er die Gebäude anderweitig nutzen oder abreißen kann. Ein weiterer Teil des Abfalls kommt ins Zwischenlager Ahaus nahe der Grenze zu den Niederlanden.

In der Mitteilung wird Würgassens Anlagenleiter Markus Wentzke zitiert, dass die "genehmigten Strahlenschutzwerte" eingehalten und die Container längstens zehn Jahre im Grafenrheinfelder AZR verbleiben würden.

Kritiker: Transporte sind fragwürdig

Genau diesen Zeitfaktor haben schon in der Vergangenheit Kritiker angezweifelt. Aktuell kritisiert das Schweinfurter Aktionsbündnis gegen Atomkraft (SWAB) die Pläne, weil nach der Standzeit weitere "fragwürdige Transporte" anstünden. Dies sorgt in den Kreisen der Kritiker auch deswegen für Unverständnis, weil der Müll nach jetzigen Plänen wieder zurück nach Würgassen kommen soll.

Das ehemalige Atomkraftwerk Würgassen: Hier lagert Atommüll aus dem Rückbau, den Preussen-Elektra abtransportieren will.
Foto: Josef Lamber | Das ehemalige Atomkraftwerk Würgassen: Hier lagert Atommüll aus dem Rückbau, den Preussen-Elektra abtransportieren will.

Nach zehn Jahren wieder zurück nach Würgassen?

Denn die zuständige Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) plant in Würgassen den Bau einer Art Logistikzentrum, in dem die Atommüll-Container aus ganz Deutschland angeliefert, in Chargen neu zusammengestellt und dann im Endlager Schacht Konrad bei Salzgitter deponiert werden sollen. Gegen den Bau macht vor Ort eine Bürgerinitiative mobil.

Grundsätzlich kritisiert die SWAB die Transporte nicht nur wegen möglicher Unfallgefahren, sondern weil dadurch das Gebot zur Strahlenminimierung nicht eingehalten würde. Denn auch von schwachradioaktivem Müll gehe radioaktive Belastung für Mensch und Umwelt aus. Um den "unsinnigen Atommüll-Tourismus" zu vermeiden, schlägt das SWAB den Bau eines weiteren "strahlungsabschirmenden Lagergebäudes" vor Ort vor.

 
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  • F. W.
    Gebetsmühle anwerf:

    - Danke Trittin. Das war so was von klar
    - mal sehen ob man irgendwann wieder daranbdenkt, Gochsheim zu 'missbrauchen'

    Das hätte man alles anders haben können. wenn mann 1998 nicht so n Murks zusammengewählt hätte.

    aber ja.. unter der Groko wurde nix korrigiert- war ja klar: die SPD war weiter an der Regierung... und die 4 Jahre mit der FDP waren auch verloren traurig ubd jetzt Amowl, die den Energiesektor endgültig platt macht *deprimiert*
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  • C. J.
    Auf eigenen Wunsch hin entfernt.
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  • M. S.
    Ist doch ganz einfach: widdi vertritt völlig kritiklos alles, was Position der CSU ist. Nicht nur das, er glaubt das sogar ernsthaft.

    Übrigens ist er auf Facebook auch vehementer Vertreter für längere Laufzeiten unserer Atomkraftwerke, und gegen den Neubau von welchen hätte er auch nichts einzuwenden.
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  • D. E.
    Die Bundesregierung CDU/CSU/FDP hat 2010 die Laufzeitverlängerung der AKWs beschlossen.
    Und 2011 hat die gleiche Bundesregierung CDU/CSU/FDP den Atomausstieg beschlossen. Über 500 Abgeordnete haben damals dem Atomausstieg zugestimmt.

    Diese Kehrtwende hatte zur Folge, dass Energiekonzerne Entschädigungen in Milliardenhöhe verlangen konnten.
    https://www.tagesschau.de/faktenfinder/cdu-atomausstieg-101.html
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  • H. H.
    In einer so atomkraftfreundlichen Stadt freuen sich sicher ganz viele darauf! Darf es noch etwas mehr sein?
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  • M. S.
    Erstens ist Grafenrheinfeld ein Dorf, keine Stadt. Zweitens gibt es selbst in solchen Ortschaften immer genug Leute, die weder im Kraftwerk arbeiten noch für das Kraftwerk sind.
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