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Schweinfurt
"Erhebliche Einschränkungen": Fahrtausfälle bei Regionalbussen im Schweinfurter ÖPNV verschärfen sich weiter
Auch der Schülerverkehr ist ab Montag von Einschränkungen betroffen. Welche Alternativen es zu den betroffenen Linien gibt und was das Busunternehmen dazu sagt.
Seit Monaten kommt es immer wieder zu Ausfällen bei den Regionalbussen im Landkreis Schweinfurt. Das betroffene Busunternehmen bittet um Verzeihung.
Foto: (Symbolbild), Josef Lamber | Seit Monaten kommt es immer wieder zu Ausfällen bei den Regionalbussen im Landkreis Schweinfurt. Das betroffene Busunternehmen bittet um Verzeihung.
Marcel Dinkel
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:31 Uhr

Die Personalnot ebbt nicht ab. Bereits seit Monaten kommt es aufgrund von fehlenden Busfahrerinnen und Busfahrern immer wieder zu Fahrtausfällen bei einigen Bussen auf den Regionallinien im Landkreis Schweinfurt. Anfang Juni fielen innerhalb eines Tages 73 Fahrten auf sechs Buslinien aus. Nun droht sich die Situation mit dem Ende der Pfingstferien und dem Schulstart am Montag weiter zu verschärfen.

Laut einer Pressemitteilung des Landratsamtes Schweinfurt rechnet man dann mit "erheblichen Einschränkungen im Schülerverkehr". Betroffen sind – wie auch in den Tagen zuvor – die Linien 8130 Schweinfurt-Aidhausen, 8132 Schweinfurt-Ebertshausen/Reichmannshausen, 8134 Schweinfurt-Werneck-Arnstein, 8137 Schweinfurt-Schwebheim-Volkach, 8148 Schweinfurt-Werneck und 8160 Schweinfurt-Gerolzhofen.

Welche und wie viele Fahrten zu welcher Uhrzeit konkret ausfallen, ließe sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht abschätzen, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Der Landkreis veröffentlicht alle Informationen über ausfallende Fahrten – sofern diese rechtzeitig vom Verkehrsunternehmen an das Landratsamt gemeldet werden – auf seiner Website. "Wir bitten ÖPNV-Nutzerinnen und -Nutzer, vorsorglich alternative Beförderungswege zu prüfen und gegebenenfalls zu nutzen."

Landratsamt und Verkehrsunternehmen arbeiten an Lösung

Im Landratsamt bedaure man die ausfallenden Fahrten und die damit verbundenen Unannehmlichkeiten. "Wir stellen jedoch in diesem Zusammenhang klar, dass die Verantwortung für den Betrieb der betroffenen Linien nicht beim Landkreis Schweinfurt liegt", schreibt Pressesprecher Andreas Lösch. Bei dem zuständigen Verkehrsunternehmen handelt es sich um das private Verkehrsunternehmen Metz aus Schwebheim. 

"Ich bedauere, dass ich hier den Fahrgästen im Augenblick so viel zumuten muss."
Busunternehmer Harry Metz aus Schwebheim

"Natürlich kann ich den Ärger nachvollziehen", erklärt Harry Metz auf Anfrage der Redaktion. Der ÖPNV müsse sein Fahrtenangebot verlässlich durchführen. "Ich bedauere, dass ich hier den Fahrgästen im Augenblick so viel zumuten muss. Ich bemühe mich immer, jeden Tag aufs Neue, die Ausfälle so frühzeitig wie möglich an das Landratsamt Schweinfurt zu melden und dabei die Ausfälle so gering wie möglich zu halten", versichert er.

Busunternehmer Harry Metz aus Schwebheim entschuldigt sich für die aktuelle Situation. Schon Ende April hatte er in einem Interview mit dieser Redaktion auf Personalengpässe in seinem Unternehmen hingewiesen.
Foto: Michael Endres | Busunternehmer Harry Metz aus Schwebheim entschuldigt sich für die aktuelle Situation. Schon Ende April hatte er in einem Interview mit dieser Redaktion auf Personalengpässe in seinem Unternehmen hingewiesen.

Mit einer Flotte von rund 38 Bussen decken Metz und sein Team von 35 Busfahrerinnen und Busfahrern rund 87 Prozent des Linienverkehrs im Kreis Schweinfurt ab. Derzeit hat das Unternehmen elf offene Stellen zu beklagen. Um die Personallücke zu schließen, führt der Busunternehmer Gespräche mit verschiedenen Personaldienstleistern. "Ich arbeite hierzu rund um die Uhr an einer Lösung." Als eigenwirtschaftliches Unternehmen finanziert sich Metz allein aus den Erlösen seiner Linien. Der Landkreis ist weder Auftraggeber noch erhält der Busbetrieb Vergütungen für den Verkehr.

Alternative Fahrtmöglichkeiten für Betroffene

Betroffenen empfiehlt das Landratsamt alternative Linien oder die Regionalbahnen zu nutzen. Mithilfe des 49-Euro-Tickets können seit Mai alle Angebote des Nahverkehrs genutzt werden. Fahrgäste sind nicht mehr an bestimmten Linie gebunden. So gibt es etwa in Poppenhausen, Oberwerrn, Waigolshausen, Eßleben und Schonungen Bahnhaltepunkte, die für Fahrten nach Schweinfurt genutzt werden können.

Im südlichen Landkreis Schweinfurt fährt neben den betroffenen Buslinien 8160 und 8137 noch die Linie 9306 von Gerolzhofen über Donnersdorf nach Schweinfurt. Das Landratsamt empfiehlt zudem mithilfe des Mobilitätsservices "Callheinz" einen Anschluss an diese Linie zu suchen.

Wann sich die Situation verbessert, lässt sich laut Metz derzeit nicht abschätzen. Das Landratsamt rechnet, dass die Ausfälle in diesem Umfang noch bis Ende Juni bestehen bleiben. Ziel sei es, die ursprünglichen Fahrpläne baldmöglichst wieder ohne Ausfälle zu bedienen. Um die Arbeit an einer Lösung zu beschleunigen, bitten Metz und das Landratsamt auf Beschwerden zu verzichten. "Der derzeitige Zustand ist keine Situation, mit der auf Dauer gerechnet werden muss", so Metz.

 
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  • king_pansen
    Da habt ihr den Salat, Bahn-Verweigerer
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  • Troesterma@aol.com
    Heute früh bin ich wieder mit dem Auto gefahren, da kein Bus von Gerolzhofen nach Schweinfurt fuhr. Ich habe das 49 Euro Ticket und muss trotzdem noch Geld für die Fahrt ausgeben(Sprit und Abnutzung)
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  • berger13562105
    Wieviele Personen, vor allem Schüler, haben denn Alternativen außer dem Auto von den Eltern? Mein Kind müsste morgen um 06:15 Uhr aus dem Haus, damit es pünktlich um 8 Uhr in der Schule in Geo wäre. Wenn ich dann sowieso wieder ein Auto benötige, dann brauche ich auch kein ÖPNV. Da beißt sich die Katze in den Schwanz.
    Und mit Verlaub und nichts persönlich gegen das Unternehmen Metz. Aber wenn fast 90% des lokalen Busnetzes abgedeckt werden, sollte sich das Landratsamt mal Gedanken machen. Was wäre, wenn das Unternehmen insolvent wird? Vielleicht sollte man hierbei auch mal Alternativen in Betracht ziehen
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