Vier Tage vor der Wiedereröffnung der Street One Filiale steht Stefan Neumann hinter seinem Tresen und richtet gerade seine Kasse ein. In nur drei Wochen haben der 35-Jährige und sein dreiköpfiges Team den knapp 100 Quadratmeter großen Verkaufsraum in der Keßlergasse 2 komplett umgekrempelt und für die kommende Frühjahrssaison vorbereitet.
Doch die letzten Wochen hatten es auch durchaus in sich gehabt, gesteht Neumann, der parallel zum Umbau der neuen Filiale noch zwei weitere Bekleidungsgeschäfte in der Keßlergasse betreibt. Seit 2016 verkauft der aus Schonungen stammende Einzelhandelskaufmann in seinem Herrenbekleidungsgeschäft Rohbau Männermode direkt gegenüber vom Street One. Eineinhalb Jahre später erfolgte dann die Eröffnung des Rohbau Damenladens, direkt daneben, erzählt er im Gespräch mit der Redaktion.
Mit dem Street One hat der 35-Jährige nun am 11. April sein zweites Bekleidungsgeschäft für Frauen eröffnet – samt dem gewohntem Sortiment. Als er davon erfahren habe, dass der Mietvertrag des vorherigen Street One-Ladens im März dieses Jahres auslaufe, habe er gleich sein Interesse für die Verkaufsfläche bekundet. "Ich wollte nicht, dass hier wieder ein Leerstand entsteht und die Straße abwertet", sagt Neumann.
80 Prozent Stammkunden im Street One in Schweinfurt
Vor allem wegen der Lage direkt gegenüber sei der Laden "ein echter Glücksgriff" gewesen, schwärmt der neue Inhaber. "Es ist mir sehr wichtig, dass ich viel in meinen eigenen Läden unterwegs bin." Vor allem der Kontakt zu den Menschen sei ihm wichtig. "Wir haben 80 Prozent Stammkunden. Da kennt man sich als Person ja auch freundschaftlich." Besonders die Schweinfurterinnen und Schweinfurter würden großen Wert auf persönlichen Kontakt legen, ist Neumann überzeugt. Umso glücklicher sei er deshalb gewesen, zwei von vier Angestellten aus dem vorherigen Team übernehmen zu können.
Ein großes Team braucht der Unternehmer schon allein deshalb, um neben seinen Filialen auch den eigenen Onlineladen betreiben zu können. "Der Onlinehandel ist eine gute Ergänzung zum Laden", erklärt Neumann. Kundinnen und Kunden könnten sich dort die aktuellen Kollektionen ansehen, gleich bestellen oder anrufen und im Laden zurücklegen lassen. Selbes gelte künftig auch für die Waren des Street One-Geschäfts, so der Einzelhändler.
Nicht die einzige Street One Filiale in Schweinfurt
Dennoch glaubt der 35-Jährige derzeit eine Trendumkehr zu beobachten: "Nach Corona haben die Leute gemerkt, was sie am stationären Einzelhandel haben." Vorausgesetzt, Sortiment, Preisleistungsverhältnis und Atmosphäre würden stimmen, so Neumann. "Ich stelle immer wieder fest: Wenn der Kunde hier glücklich herausgeht, kommt er wieder und empfiehlt uns sogar weiter."
Um Menschen in die Innenstadt und die Läden zu locken, brauche es letztlich aber ein gutes Gesamtpaket. Egal ob Boutiquen, Cafés oder mobile Arbeitsplätze, wie das Studyfab: "Vielfalt ist wichtig für den Einzelhandel", sagt Neumann. Deswegen beiße es sich seiner Ansicht nach auch nicht, dass es neben seinem Laden in der Keßlergasse auch weiterhin eine zweite Street One Filiale in der Stadtgalerie gibt. "Konkurrenz belebt das Geschäft", so der Einzelhändler.
Anmerkung der Redaktion: In einer vorherigen Fassung des Textes wurde suggeriert, dass das Street One Geschäft in der Schweinfurter Kesslergasse neu eröffnet wurde und davor noch keine zwei Filialen in der Stadt bestanden hätten. Wir haben die Überschrift angepasst und bitten den Fehler zu entschuldigen.
Es gibt schon lange zwei Filialen in der Stadt.
vielen Dank für den Hinweis! Wir haben die Überschrift angepasst und bitten den Fehler zu entschuldigen.
Mit freundlichen Grüßen
Marcel Dinkel, Redakteur