
Erst wenige Monate ist es her, dass es in einem 24-Stunden-Einkaufsmarkt in Wiesenbronn im Landkreis Kitzingen zu Diebstählen kam. Im genannten Fall konnten die Tatpersonen von den Geschäftsleiterinnen dank Kamera auf frischer Tat ertappt und durch die Polizei festgenommen werden. Zu Diebstählen in 24-Stunden-Läden, die länger als reguläre Supermärkte geöffnet haben und komplett auf Personal verzichten oder dieses lediglich stundenweise einsetzen, kommt es bundesweit jedoch immer wieder.
Auch Donnersdorf hat seit Oktober vergangenen Jahres einen digitalen Kleinstsupermarkt mit dem Namen "Doasdörfer Lädla", in dem die Kundinnen und Kunden sich mitten im Ort mittels Selbstbedienung mit Nahrungsmitteln und Gebrauchsgegenständen eindecken können. Der Laden selbst werde laut Pascal Timmel, einem der beiden Betreiber, gut angenommen. Das Ziel hinter dem Laden der Firma Arudu aus Oberfranken: die Nahversorgung der Bevölkerung auf dem Land zu sichern. Doch wie stellen die Betreiber mit Blick auf das Konzept sicher, dass sie sich vor Diebstählen schützen?
Schritte der Kundinnen und Kunden sind nachvollziehbar
"Es gibt in jedem Laden Diebstähle. Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass es im Donnersdorfer Laden keine gibt", sagt Pascal Timmel. Die wichtigere Frage sei für ihn deshalb, wie oft es zu solchen Vorfällen kommt. Alle Kundinnen und Kunden, die den Laden betreten, wüssten, dass die Betreiber jeden Schritt genau nachvollziehen können. "Wir wissen, wer zu welcher Uhrzeit da war und was im Laden passiert ist", so Timmel weiter. Das geschehe einerseits mithilfe von Kameras, andererseits ist der Zugang zum Laden nur via Bankkarte möglich – beides sind Mittel, die Diebstähle bereits reduzieren und abschreckend wirken würden.

Weitergehende Sicherheitsmaßnahmen, wie zum Beispiel der Einsatz künstlicher Intelligenz, spiele bei den Unternehmern gerade noch keine Rolle. "KI-Kameratechnologie gibt es zwar schon, aber in welcher wirtschaftlichen Relation steht das bei einem Dorfladen?", fragt Timmel. Zumal die Diebstähle bisher nicht ausgeartet seien und finanziell noch kein Problem darstellten. Würden diese aber in ihrer Anzahl zunehmen, könne der Punkt erreicht werden, an dem die Ladenexistenz tatsächlich bedroht wäre.
Damit digitale Kleinstsupermärkte und 24-Stunden-Läden funktionieren, braucht es bislang vor allem eines: Vertrauen. Das gesteht auch Timmel. Er stelle aber immer wieder fest, dass die Menschen aus Donnersdorf das "Doasdörfer Lädla" als ihren Laden ansehen und deshalb auch ein Auge darauf hätten, was im Laden vor sich geht.