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Kolitzheim
Die Schulkindbetreuung hat oberste Priorität: Was das Jahr 2025 für die Gemeinde Kolitzheim noch bringen wird
Die Arbeiten am Bauhof in Kolitzheim sind weit fortgeschritten. Bürgermeister Horst Herbert rechnet mit der Fertigstellung der Bauhoferweiterung (Gebäude rechts) bis Ende März.
Foto: Peter Pfannes | Die Arbeiten am Bauhof in Kolitzheim sind weit fortgeschritten. Bürgermeister Horst Herbert rechnet mit der Fertigstellung der Bauhoferweiterung (Gebäude rechts) bis Ende März.
Peter Pfannes
 |  aktualisiert: 18.01.2025 18:30 Uhr

Das neue Jahr stellt die Gemeinde Kolitzheim vor große finanzielle Herausforderungen. Wie geht es mit dem Projekt Grundschule weiter? Welche weiteren Vorhaben stehen dieses Jahr im Fokus und sind überhaupt finanziell möglich? Kolitzheims Bürgermeister Horst Herbert blickt nach vorne und gibt Antworten auf eine Vielzahl offener Fragen.

Eine große stellt sich mit dem Thema Grundschule, das die Bevölkerung seit vielen Monaten beschäftigt. "Im Frühsommer 2024 haben wir feststellen müssen, dass das geplante Konzept einer dreizügigen Schule mit Mittagsbetreuung in Form der offenen Ganztagsschule die finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde bei weitem übersteigt", rekapituliert Bürgermeister Herbert. Im Haushalt 2024 seien dann das gesamte Projekt gestrichen und weitere Planungen vorläufig eingestellt worden. "Seitdem suchen wir intensiv nach Lösungen", so Herbert.

In Vorberatungen des neuen Haushalts habe man die Investitionsmaßnahmen durchforstet und den Rotstift angesetzt, auch bei freiwilligen Leistungen für Vereine und Kirchen sowie für die Altort- und Familienförderung. Für das Schulprojekt würden etwa sechs Millionen Euro bei zwei Millionen Euro Zuschuss in die künftigen Haushaltsjahre eingeplant. "Vorrangiges Ziel ist der Ausbau der Ganztagsbetreuung", betont das Gemeindeoberhaupt. Für Ende Januar 2025 sei ein Gespräch mit der Regierung von Unterfranken terminiert, um die weiteren Schritte abzuklären. Die im Herbst 2024 begonnenen Abbrucharbeiten an der ehemaligen Hauptschule in Unterspiesheim sollen je nach Witterung Ende Februar abgeschlossen sein.

Neue Einsatzfahrzeuge für die Feuerwehren und Breitbandausbau

Neben der Schule stehen weitere Projekte wie die Fertigstellung der Bauhoferweiterung an. Die Rohbauarbeiten sind abgeschlossen, der Innenausbau teilweise. Die Fertigstellung ist bis Ende März geplant. Laut Herbert wird die Gesamtmaßnahme etwa eineinhalb Millionen Euro kosten. Die Feuerwehren Stammheim und Unterspiesheim erhalten zwei neue Einsatzfahrzeuge bei Kosten von 1,3 Millionen Euro. "Mit diesen HLF 10 ersetzen wir die bald 30 Jahre alten LF 16", erklärt Herbert. Er rechnet mit einer Lieferzeit von zweieinhalb Jahren.

Der Breitbandausbau wird die Gemeinde weiter beschäftigen. Fertiggestellt sind die Glasfaserleitungen in Gernach und Unterspiesheim, in Stammheim weitestgehend. In Herlheim und Zeilitzheim ist jeweils etwa die Hälfte des Ortes verkabelt. In Oberspiesheim wurde im Herbst begonnen. Im nächsten Bauabschnitt folgen der Rest von Herlheim und Zeilitzheim sowie Kolitzheim und Lindach, erklärt Herbert. Für die Kosten von zwölf Millionen Euro erwartet er eine Förderung von Bund und Land von 90 Prozent.

Außerdem stehen dringende Sanierungen und die Erneuerung der schadhaften Kanalisation, des Wasserleitungs- und des Straßennetzes an. An Gesamtinvestitionen sind 29,5 Millionen Euro für die Jahre 2025 bis 2028 eingeplant, finanziert durch Rücklagen und Darlehen. Voraussichtlich müssen dazu neun Millionen Euro an Krediten aufgenommen werden. Zu Jahresbeginn hat die Gemeinde etwa zehn Millionen Euro Rücklagen bei 3,2 Millionen Euro Schulden.

Neues Bauland: Im Frühjahr sollen die ersten Bauplätze angeboten werden

Abgeschlossen ist die Erschließung und die Vermessung von Bauplätzen in Zeilitzheim. "Im Frühjahr 2025 werden wir die ersten Bauplätze zum Verkauf anbieten", verrät Bürgermeister Herbert. Aktuell plane die Gemeinde nur in Gernach die Neuausweisung von Bauplätzen. Freie Bauplätze habe die Gemeinde noch in Unterspiesheim, Kolitzheim, Herlheim und Lindach. "Allerdings werden wir sie nur in einzelnen Tranchen auf den Markt bringen." Eine Nachfrage bestehe zwar, aber nicht mehr so wie vor dem Ukraine-Krieg.

Zum Abbau von Leerständen in den Altorten meint Herbert: "Seit Jahrzehnten arbeiten wir daran." Ein gutes Instrument sei die Altort- und Familienförderung gewesen, die jedoch aus finanziellen Gründen eingestellt wird. Zur Verbesserung der Infrastruktur sagt Herbert: "Wir arbeiten an einer Seniorenbetreuung, haben bisher aber noch keinen Investor und Betreiber gefunden." Arbeitsintensiv für den Bürgermeister und seine Verwaltung wird die Abrechnung der neuen Grundsteuer. Über 3000 Bescheide wurden bereits an die Grundstückseigentümer verschickt. "Die Nachfragen überrollen uns gerade." Außerdem vordringlich seien jetzt erst einmal die Vorbereitungen für die außerordentlichen Wahlen zum Deutschen Bundestag.

 
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