
Das Wetter ist immer noch hochsommerlich mit derzeit knapp 30 Grad, und das Wasser angenehm temperiert. Da liegt der Gedanke nicht fern, das Freibad in Gerolzhofen zu besuchen. Doch die Zeit drängt für alle Fans des Freiluftschwimmens. Am Mittwoch, 13. September, öffnet das Geomaris in Gerolzhofen letztmals in dieser Sommersaison sein Freibad. Das gab Betriebsleiter Wolfgang Schulz auf Anfrage bekannt.
Eigentlich sollte der Außenbereich bereits zum 11. September geschlossen werden, weil die personelle Situation der Einrichtung weiter angespannt ist. Nachdem kurzfristig doch genügend Mitarbeitende zur Verfügung stehen, bleibt das Geomaris-Freibad nun bis Mittwoch offen, täglich von 11 bis 19 Uhr. Erst am Donnerstag, 14. September, wird der Outdoor-Betrieb für dieses Jahr eingestellt.
Ein kleines Fünkchen Hoffnung bleibt aber bestehen, dass die Saison verlängert wird. Man werde täglich prüfen, ob das Wetter einen Betrieb zulässt, teilt der Geomaris-Chef mit. In diesem Fall würde das Freizeitbad ab Mittwochmorgen immer ab 8 Uhr auf seiner Internetseite hierzu informieren.
Wie gut die knapp viermonatige Freibadsaison gelaufen ist, dazu kann Schulz aktuell keine konkreten Angaben machen. Genaue Besucherzahlen seien noch nicht ermittelt. Ein Trend zeichnet sich aber ab: Es seien weniger Badegäste gewesen als im Vorjahr, vermutet er. Damals wurden rund 80.000 gezählt, wobei darin auch die Besucherinnen und Besucher des Hallenbades eingerechnet waren. Mit dem damaligen Ergebnis war die Geomaris-Leitung sehr zufrieden.
Das Wetter war gut, die Rahmenbedingungen sind schwierig
Erfreulich nennt Schulz das Wetter in diesem Sommer. "Daran lag es sicher nicht, dass weniger Gäste kamen." Hauptprobleme sind aus seiner Sicht die immer schwierigeren Rahmenbedingungen. Hier nennt er explizit die extrem gestiegenen Preise infolge der Inflation. Auch das Geomaris spüre dies, weil die Leute sparen und den Euro mehrmals umdrehen, bevor sie ihn ausgeben.

Erschwerend kommen die enorm gestiegenen Gaspreise hinzu, zum Beheizen des Hallenbades und der Saunen. Das Wasser in den Außenbecken wird stattdessen über reine Sonnenenergie, mittels einer auf dem Dach installierten Absorperanlage aufgeheizt. Um das Bad wirtschaftlich weiterführen zu können, hatte die Stadt die Eintrittspreise zum 15. Juli erhöht.
Zweite Sauna ist wieder offen – Aber nur das Nötigste findet statt
Auch das Geomaris müsse "sparen, sparen, sparen", nachdem Mehrkosten von rund einer halben Million Euro durch den neuen Gasvertrag, der im Oktober 2022 abgeschlossen wurde, aufgelaufen sind. Nur so könne man sich das Bad noch leisten, sagt Wolfgang Schulz.
Alles, was nicht zwingend notwendig ist, wird im Geomaris auf den Prüfstand gestellt oder findet nicht statt. Deshalb wird es im Hallenbad in den Herbst- und Wintermonaten keine Veranstaltungen und Events geben, zumindest sind aktuell keine geplant. Der Betriebsleiter ist darüber nicht glücklich: "Das ist natürlich traurig, denn wir würden schon gerne etwas veranstalten."
Immerhin konnte eine zweite Sauna wieder geöffnet werden, nachdem lange nur die Finnische Sauna in Betrieb war. Seit vergangener Woche ist auch die Bio-Sauna zugänglich. Weiterhin geschlossen bleibt die Salinen-Sauna. Dort musste kürzlich das Ofenrohr repariert werden, nachdem es gerissen war. Wenn man alles aufmache, meint Schulz dazu, könne man nicht sparen. "Das muss ich mir in aller Ruhe überlegen."

Zukunftssorgen: Gasvertrag läuft zum Jahresende aus
Noch bis zum 31. Dezember läuft der Ein-Jahres-Gasvertrag mit der Gasuf, zu Konditionen von 17,6 Cent pro Kilowattstunde. Bis zum September 2022 zahlte das Geomaris einen heute kaum mehr vorstellbaren Arbeitspreis von 1,49 Cent/kWh. Einziger Lichtblick ist für Wolfgang Schulz die weiterhin gültige Gaspreisbremse bis 12 Cent/kWh.
Wie geht es damit weiter? Die Betriebsleitung hat mehrere Gas-Angebote eingeholt, die sie dem Stadtrat in der nächsten Sitzung vorstellen wird. Ziel sei ein neuer Ein-Jahres-Vertrag bis Ende 2024. Viel besser scheint die Situation allerdings auch im kommenden Jahr nicht zu werden, was man aus dem Gespräch mit Schulz heraushört, der keine Zahlen nennen möchte.
Nur so viel sagt er dazu: Zwischenzeitlich haben einige Anbieter das Gasgeschäft für gewerbliche Einrichtungen aufgegeben, weshalb er weniger Angebote erhalten hat. "Es gibt große Veränderungen am Markt. Es bleibt schwierig für uns."