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Gerolzhofen
Stadtrat beschließt Sanierung des Geomaris-Freibads, verknüpft dies aber mit einer Bedingung
Im zweiten Anlauf hat der Stadtrat sich für eine Variante entschieden, die möglichst viel vom Bestand erhält. Dies kommt laut jüngster Prognose am günstigsten.
Auch nach der Sanierung des Freibads, soll das Geomaris die vorhandenen 50-Meter-Bahnen im großen Schwimmerbecken haben.
Foto: Archivfoto Klaus Vogt | Auch nach der Sanierung des Freibads, soll das Geomaris die vorhandenen 50-Meter-Bahnen im großen Schwimmerbecken haben.
Michael Mößlein
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:35 Uhr

Vor einer Woche hatte der Gerolzhöfer Stadtrat eine Entscheidung zur Sanierung des Geomaris-Freibads noch vertagt. Am Montagabend hat das Gremium im zweiten Anlauf mit großer Mehrheit beschlossen, wie es mit den in die Jahre gekommenen Anlagen der Freizeitanlage weitergehen soll.

Hierzu hatte die Verwaltung bis 20 Minuten vor Sitzungsbeginn Kosten für die zur Wahl stehenden Sanierungsvarianten zusammengetragen und Angebote verglichen. Bürgermeister Thorsten Wozniak sprach von tagesaktuellen, "seriösen Schätzwerten". Diese begründeten es auch, dass der aufgelegte Beschlussvorschlag von dem abwich, der als Sitzungsvorlage verschickt worden war.

Im Gegensatz zur vorangegangenen Sitzung war dieses Mal schnell klar, dass die zuletzt diskutierte Möglichkeit, das reparaturanfällige 50-Meter-Becken durch ein verkürztes Becken mit 25-Meter-Bahnen – womöglich mit nur 1,30 Metern Wassertiefe – zu ersetzen, durchfällt. Der Hauptgrund lag darin, dass die Sanierung des bestehenden Beckens (50 auf 17 Meter) mit Einbau einer Edelstahlwanne und weiter 1,80 Metern Wassertiefe mit 1,7 Millionen Euro netto laut aktueller Schätzung etwas günstiger ausfallen dürfte, als der Teilrückbau des großen Beckens und die Verfüllung der dann nicht mehr benötigten Fläche.

Trio stimmt gegen die Mehrheit

Diese Option fand allgemein Zustimmung, auch bei den Stadtratsmitgliedern, die vergangenes Mal aus Kostengründen noch mit einem verkleinerten Becken geliebäugelt haben. Der Bestandssanierung stimmten 16 Anwesende zu. Nur Arnulf Koch, Ingrid Feil (beide CSU) und Martin Zink (Freie Wähler) waren dagegen.

Das Trio stimmte auch konsequent gegen die beiden folgenden Beschlüsse zur Freibad-Sanierung. Koch begründete dies damit, dass es ihm wichtiger sei, Ausgaben der Stadt zu reduzieren, als für das defizitäre Geomaris "weiter Geld hinterher zu werfen", in welcher Form auch immer. Zink sprach sich dafür aus, beim Schwimmbad "endlich" generelle Einsparpotenziale auszuloten.

Die restlichen Mitglieder des Gremiums äußerten keine grundlegenden Bedenken gegen die Sanierungspläne, die, so steht es im Beschluss, nur dann zum Tragen kommen werden, falls die Stadt die in Aussicht stehenden staatlichen Zuschüsse von rund 80 Prozent der förderfähigen Kosten erhält. Günter Iff (Freie Wähler) etwa sprach von einem Alleinstellungsmerkmal, das das Gerolzhöfer Freibad dank seiner wettkampftauglichen 50-Meter-Bahnen gegenüber anderen Bädern in der Region habe.

Umkleiden und Sanitäranlagen im Blick

Mit demselben Abstimmungsergebnis von 16:3 endete der Beschluss, die Umkleiden und die Sanitäranlagen des Freibads instandzusetzen. Dies soll 275.000 Euro kosten, bei einer Förderung von mindestens 75 Prozent.

Mit geschrumpfter Mehrheit beschloss der Stadtrat, das betonierte Planschbecken im rückwärtigen Teil des Freibads zu ersetzen. Neben dem bekannten Trio (Koch, Feil, Zink) stimmte die komplette Freie-Wähler-Fraktion dagegen. Iff hätte hier gerne Geld gespart. Angesetzt sind für ein neues Planschbecken von zehn mal fünf Metern Kosten von 250.000 Euro (Förderung: mindestens 25 Prozent).

Markus Reuß und Benedikt Friedrich (beide CSU) warben dagegen vehement dafür, auch das Planschbecken in die Sanierungspläne einzubeziehen. Denn gerade dieses speziell für kleine Kinder geeignete Becken sei für Familien ein wichtiger Grund, das Gerolzhöfer Freibad zu besuchen. Thomas Vizl (Geo-net) wünschte sich, das Planschbecken am "guten Standort zu lassen", am Rand der Liegewiese, im Schatten der Bäume.

Nicht alle Becken sind reparaturbedürftig

Um Missverständnissen vorzubeugen: Die beschlossenen Sanierungspläne und die dem Stadtrat vorgestellten Kosten beziehen sich auf das 50-Meter-Becken. Das darin übergehende 3,80 Meter tiefe Becken unterhalb des Sprungturms bleibt davon ebenso unberührt wie das vorhandene Nichtschwimmerbecken mit Rutsche im Außenbereich des Schwimmbads. Dort seien derzeit keine Reparaturen notwendig, erklärte Bürgermeister Wozniak auf Nachfrage dieser Redaktion.

Das Nichtschwimmerbecken im Geomaris-Freibad muss nach jetzigem Kenntnisstand der Stadt nicht saniert werden.
Foto: Stefan Pfister | Das Nichtschwimmerbecken im Geomaris-Freibad muss nach jetzigem Kenntnisstand der Stadt nicht saniert werden.

Zur Sprache kam während der Sitzung, dass die Kostenschätzungen für die möglichen Sanierungsvarianten etliche Unwägbarkeiten enthielten. Klar ist, dass ein 1,80 Meter tiefes, großes Becken mehr Wasser zum Füllen benötigt, als ein kleineres Becken, das womöglich sogar nur 1,30 Meter tief ist. Derzeit stammt das Wasser zum Füllen der Becken aus dem städtischen Lindenbrunnen. Falls dieser nicht mehr genügend schüttet, müsste die Stadt teures Fernwasser zum Beckenfüllen kaufen.

Zudem sei bei einem 1,30 Meter tiefen Becken stets nur eine Schwimmaufsicht vorgeschrieben, erläuterte Wozniak zu weiteren Kosten. Bei einem 1,80 Meter tiefen Becken seien es in bestimmten Zeiten zwei Aufsichtspersonen.

 
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  • sternschnuppe8303
    Vielen Dank für die Klarstellung. Das freut mich sehr für das Schwimmbad und für Geo.
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  • sternschnuppe8303
    Der Absatz zum 50 Meter Becken ist mir nicht ganz klar. Soll das 50 meter Becken jetzt verkleinert werden oder nicht? DieOption "25-Meter-Bahnen – womöglich mit nur 1,30 Metern Wassertiefe" ist nicht anenommen worden.
    Aber was ist mit der Option "Edelstahlwanne"? Wie ich das verstehe, wurde diese Option angenommen? Somit wird das 50 Meter Becken verkleinert - was mega schade wäre?
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  • engert.andreas@gmx.de
    Nein, es bleibt in seiner bisherigen Größe erhalten - aber wird in der bestehenden Größe mit der Edelstahlwanne ausgekleidet
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  • michael.moesslein@web.de
    Genau so ist es. Der Stadtrat hat beschlossen, das Bestandsbecken mit den vorhandenen 50-Meter-Bahnen mit dem Einbau einer Edelstahl-Wanne zu sanieren. Das künftige Becken hat quasi nur eine neue Innenverkleidung, behält jedoch seine bisherige Größe.
    Sorry, falls dies im Artikel nicht klar genug herauszulesen ist.
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